Erst einmal: Happy New Year an alle! Der Beitrag wurde aktualisiert, Videos jetzt am Schluss mit dabei.

Silvester
Silvester habe ich zusammen mit Miho gefeiert.



Das zweite Bier war hingegen gar nicht so einfach zu finden, denn Silvester ist in Japan keine Partynacht, sondern einfach der Abend vor Neujahr. Und Neujahr verbringt man zu Hause bei der Familie, d.h. an Neujahr (und teils eben auch schon an Silvester) werden die Gehsteige ziemlich hochgeklappt.

Natürlich haben wir trotzdem eine Kneipe gefunden, aber eben nicht eine extra kultige, sondern ein Chain Izakaya mit standardisierter Karte. Aber mich stört das weniger als Miho, denn für mich haben auch solche Franchise-Kneipen noch Erlebniswert.




Der Jetlag ist zwar eigentlich vorbei aber das intensive touristische Programm fordert seinen Tribut, schließlich war ich morgens noch in Kusatu in den Bergen gewesen. Um 1 Uhr morgens musste ich die Reißleine ziehen und ins Hotel fahren. Immerhin: zu Silvester fahren die Züge in Tokio durch die Nacht, es gibt nicht das Problem mit der berüchtigten last train. Was meine Aussagen zur Silvesterkultur eigentlich konterkariert. Wahrscheinlich ging in Shibuya der Bär ab – aber eben nicht in Kita-Senju oder Ueno.
Neujahrstag in Tokio
Natürlich bin ich dann kurz vor 8 wieder aufgewacht, war also nix mit ausschlafen. Egal. Dadurch hatte ich aber noch ein bisschen Zeit in Tokio, die ich für Sightseeing nutzen wollte.
Nur was ansehen? Ich hatte die Idee, mir den Koishikawa Korakuen, einen der ältesten Gärten in Tokio anzusehen. Aber der hatte natürlich – wie so ziemlich alles außer Schreinen und Tempeln – an Neujahr zu.


Mit den vielen Schließungen an Neujahr erschien es mir am besten, Orte aufzusuchen, die man schlicht nicht schließen kann.



Dann war es auch Zeit, wieder zum Bahnhof Ueno zurückzukehren, von wo ich nach Matsumoto gefahren bin (s.u.). Dabei geriet ich allerdings in eine Art Rush Hour: die U-Bahn (Ginza Line) füllte sich extrem. Kein Wunder: die fährt nach Asakusa, wo der berühmteste Tempel von Tokio liegt und auch ein wichtiger Schrein. Und eins machen die Japaner an Neujahr in großer Zahl: Hatsumode, den ersten Schreinbesuch des Jahres (und manche gehen stattdessen in einen buddhistischen Tempel).
Matsumoto
Aber gut, ich konnte schon in Ueno wieder aussteigen und dem Gedränge entkommen. Von Ueno nahm ich einen Shinkansen nach Nagano (Olympische Winterspiele 1998) und von dort aus nach Matsumoto. Das war schon ein kleiner logistischer Kraftakt, man fährt dann doch gut 2,5 Stunden. Und ich war schonmal in Matsumoto und komme dort wahrscheinlich auch im August nochmal durch. Also warum jetzt dorthin?


Der Grund, nach Matsumoto zu fahren, ist die Burg dort. Das ist die wohl zweitberühmteste Burg in Japan, nach Himeji. Und obwohl Himeji fraglos beeindruckender ist, finde ich Matusmoto-jo eigentlich die schönste Burg Japans. Ich habe immerhin die Mehrzahl der historisch erhaltenen Burgen gesehen und alle jene, die als „National Treasure“ registriert sind.







Trotzdem, die Burg haben schon 2014 gesehen und diesmal konnte ich auch nicht rein, weil die schon um 15 Uhr geschlossen haben. Also warum?





Apropos bizarr:


And now for something completely different:

OK, aber nun im Ernst: warum bin ich ohne Not nach Matsumoto gefahren? Tini hat mir während des Urlaubs diesen Link geschickt: This winter illumination at Matsumoto Castle in Nagano is spectacular.
Und da musste ich dann doch hin, und zwar erst zu einer Zeit mit Tageslicht, für die Fotos am Tag und dann bis 18 Uhr ausharren, wo der Lightup losgeht. Hat es sich gelohnt?










Die Beleuchtung bewegt sich natürlich. Videos geben also einen besseren Eindruck: