Ich habe einigermaßen gut auf dem Futon geschlafen, wobei ich sehr um die dicken Decken über mir dankbar war: in den Bergen ist es kalt und zum Heizen gab es nur eine kleine Kerosinsheizung, die man tunlichst vor dem Schlafengehen abschaltet (ansonsten tut sie es nach einer Weile von selbst).
Ein wichtiger Punkt stand noch auf dem Programm: Der Sainokawara Naturpark und das dort gelegene Bad.
Nun, da das heiße Baden das Gütesiegel der deutschen Medizin trägt steht ja nichts mehr im Wege! Tatsächlich ist das Rotemburo (Bad im Freien) von Sainokawara das beste, in dem ich je war und ganz bestimmt das größte. Allerdings muss man geduscht herkommen, es gibt zur Abwechslung mal keine Einrichtungen, um sich vor dem Bad gründlich zu waschen. Ist aber auch nicht ganz so wichtig: das Bad ist riesig und hat einen hohen Wasserdurchsatz, so dass kleinere Verunreinigungen nicht ins Gewicht fallen. Ist schon klasse, wenn das heiße Wasser mal nicht lau, aber für lau ist!
Nach dem Rotemburo bin ich zurück nach Kusatsu, habe noch ein wenig eingekauft und ansonsten die Zeit bis zur Rückfahrt totgeschlagen (ich konnte erst für den Zug um 14.06 Uhr eine Reservierung ergattern).
Mittlerweile sitze ich im Zug zurück nach Tokio. Noch zwei Beobachtungen zu Kusatsu Onsen:
Eigentlich ein sehr schmucker Ort, er hat nur ein Problem: die Innenstadt ist keine Fußgängerzone. Das nervt durchaus, weil die Straßen eng sind und sich trotzdem alle Naslang Autos und Kleinbusse durchschlängeln. Ist aber auch schwierig: die Gäste wollen zu ihren Hotels, die Restaurants und Läden wollen beliefert sein. Dennoch suboptimal. Die Bäder und die Yubatake machen es wett.
Die Züge in Japan sind wie immer angenehm und zuverlässig. Mit den Bussen ist es etwas schwieriger. Wobei ich beeindruckt war, wie der Bustransfer vom nächsten Bahnhof (Naganohara-Kusatsuguchi, kein Witz) nach Kusatsu organisiert war. Aus dem Zug quollen Unmengen von Leuten und ich dachte schon, alles bricht zusammen. Doch dann zauberten die JR-Angestellten ausreichend zusätzliche Busse aus dem Hut, um alle Fahrgäste zeitnah nach Kusatsu zu bringen bzw. zurück zum Bahnhof (noch wichtiger, denn sonst kommt man hier nicht weg und es fahren nur eine Handvoll Züge am Tag nach Tokio).
Heute abend feiere ich Silvester zusammen mit Miho mit einer Sento- und Kneipentour im Viertel Kita-Senju.