Letzter Tag in Tokio, Zeit die Orte anzusehen, die bisher aufgrund des Neujahrs oder schlechten Timings verschlossen blieben. Heute war ich nur noch mit dem Smartphone unterwegs, dessen Kamera ich auch sonst öfters mal wegen seines größeren Weitwinkels und seiner besseren Aufnahmen bei Dunkelheit eingesetzt habe.
Kaiserpalast Ostkaisergarten / Burg Edo
Der einzige der Öffentlichkeit mehr oder minder permanent zugängliche Teil des Kaiserpalastes ganz in der Mitte von Tokio ist der Ostkaisergarten (und das auch erst seit 1968). Eine bessere Beschreibung wäre aber Burg Edo – denn hier war der Palast der Shogune, die Japan über 250 Jahre lang beherrschten. Allzu viel ist nicht übrig, was aber nicht unbedingt an der Absetzung des Shogunats während der Meiji-Revolution 1867 liegt.

Wie immer bei japanischen Burgen folgt man verschlungenen Wegen durch verschiedene Tore bzw. an verschiedenen Befestigungen vorbei, um ins Innere zu gelangen.











Aber die Anlage heißt nicht umsonst Ostkaisergarten.






Viel los war nicht im Ostkaisergarten. Dies war auch der erste Ort, wo ich definitiv mehr westliche Touristen als Japaner gesehen habe.
Ueno-Park
Im Ueno-Park war ich am Anfang der Reise schonmal aber hier noch ein Nachtrag. Es gab nämlich mal einen Daibutsu, einen großen Buddha in Ueno.

Der überstand aber das große Kanto-Erdbeben von 1923 nicht, das Gesicht fiel ab. Der Körper hingegen wurde im zweiten Weltkrieg requiriert für die Rüstungsproduktion. Schade, sonst könnte man sich den Trip nach Kamakura zum dortigen Daibutsu sparen (natürlich nicht wirklich).

Nun hatte ich in einem früheren Post in meiner botanischen Ignoranz eine blühende (und in Tokio weit verbreitete) Pflanze als Pfingstrose bezeichnet, was Quatsch ist. Es ist vielmehr eine Kamelie, wenn die Weisheit von Google Lens nicht täuscht.
Es gibt aber sehr wohl blühende Pfingstrosen in Tokio im Januar, und zwar im Garten beim Toshogu, dem Tokugawa-Schrein. Jede Menge Pfingstrosen! Alle mit einem Häuschen gegen etwaigen Schnee, nehme ich an.



















Völlig anders als bei Ostkaisergarten war ich im Toshogu-Garten der einizige westliche Besucher. Die meisten waren ältere japanische Herren mit beeindruckender Fotoausrüstung: riesige Mittelformatkameras mit Objektiven groß wie Ofenrohren.
Nationalmuseum Tokio
Zu guter Letzt war ich noch im Nationalmuseum, welches an den Ueno-Park angrenzt. Nun bin ich nicht so der riesige Museumsfan aber nun bin ich schon zum vierten Mal in Tokio, da wird es langsam Zeit. Es ist die älteste solche Institution in Japan und hat auch beeindruckende Exponate.



Ich gebe hier einfach mal ein paar Highlights wieder, thematisch geordnet:

























Aus irgendeinem Grund fand ich „Die große Welle vor Kanagawa“ nicht, das berühmteste Ukiyo-e. Hätte eigentlich in demselben Saal hängen sollen wie die Bilder oben. Sei’s drum, bei einem Holzschnitt-Druck ist „Original“ eh relativ.
Nach dem Museum war ich ziemlich fertig und beschloss es gut sein zu lassen. Ich war noch in einem Sento, habe noch ein bisschen eingekauft und später war ich noch zum Abendessen in einem Izakaya.
Hier noch ein bisschen food porn:






Morgen heißt es dann zurück zum Flughafen und dann nach Deutschland. Ich melde mich nochmal mit einem Fazit.