Im Frühtau zu Berge wir ziehen, fallera! OK, also es ist nicht so wahnsinnig früh (Frühstück 7.30, Aufbruch 8.30) und von Tau kann keine Rede sein, denn ist schon morgens gut 28 Grad; im Laufe des Tages wurden es ca. 33 Grad. Das mit dem Berg stimmt aber, die Wanderung entlang des alten Postwegs Nakasendo führt über den Magome-Pass (ca. 800m Höhe).
Frühstück!Aufbruch!Das Haus mittig im Hintergrund ist die Herberge.
Eindrücke von Tsumago, der alten Poststadt wo wir starteten:
Eindrücke vom Nakasendo außerhalb des Orts:
Die Glocke dient zur Vorwarnung……für die Bären, wobei Begegnungen extrem selten sind.Ausblick von kurz hinter dem Pass.Teehaus auf der Mitte der Strecke mit kostenlosem Tee und kaltem Wasser.Otaki-Wasserfall. Eigentlich ein bisschen abseits des Nakasendo, aber es gab Abschnitte, die wegen Erdrutsch gesperrt waren, und die Umleitung führte direkt dran vorbei.Hier nochmal mit längerer Belichtungszeit.
Die Strecke sind eigentlich nur 8km, aber angesichts der Temperatur und der durchaus heftigen Steigungen (und Gefällen) war es für mich ziemlich anstrengend.
Dafür gab es bei der Ankunft in Magome eine Stärkung.
Ab Magome ging es weiter mit dem Bus nach Nakutsagawa, mit dem Zug nach Nagoya und dem Shinkansen nach Kyoto. Dort haben wir unser schweres Gepäck abgeholt und sind dann mit einem Uber-Taxi zur Unterkunft Der ÖPNV in Kyoto ist nicht der beste, vor allem mit schwerem Gepäck.
Mittlerweile haben wir unser sehr schönes und geräumiges Ferienhaus in Kyoto bezogen.
Zwei der Schlafzimmer sind traditionelle Futon-Zimmer.
Heute, am 15.8. zieht der Taifun durch, d.h. es regnet stark und alles Sehenswürdigkeiten sind geschlossen. Aber gut, Zeit für Bildbearbeitung und Bloggen und ein bisschen Pause schadet auch nicht.
Der 15.08. gestern war Taifun, was hier in Kyoto schlicht Dauerregen und die Schließung sämtlicher Sehenswürdigkeiten beinhaltete, gefährlich war es nicht. Also ging unser touristisches Programm in Japans ehemaliger Hauptstadt erst heute, am 16.08. los. Um Zeit wettzumachen und die schiere Anstrengung des Tourismus bei 34 Grad zu minimieren sind wir nicht mit dem ÖPNV (der in Kyoto schlecht und überlastet ist) unterwegs gewesen, sondern haben uns jedes Mal mit dem Internetdienst Uber einen Van für 6 Leute kommen lassen. Ein bisschen teurer, aber nicht schrecklich, und wesentlich (!) entspannter als mit den Bussen Kyotos, die notorisch überfüllt sind.
Kaiserpalast
Eine Priorität für mich war der Besuch des historischen Kaiserpalastes, wo der Tenno bis 1867 residierte. Geschichtsträchtiger wird’s nicht! Immerhin kann man mittlerweile ohne Voranmeldung und sonstiges Gedöns rein, auch wenn man die Gebäude selbst nicht betreten darf. Da wir gleich zur Öffnung da waren, war es auch noch schön leer.
Fushimi Inari Schrein
Zum Palast konnten wir noch laufen, aber dann ging es per Uber in den Südosten der Stadt. Um 10.30 Uhr war da allerdings schon reichlich los! Der Fushimi Inari Schrein ist einer der berühmtesten der Stadt, vor allem wegen seines Pfades des 1.000 Torii, also Schrein-Torbögen, die einen Wanderweg auf einen kleinen Berg hinter dem Schrein säumen.
Ich war nicht bis ganz oben mit dabei, das hätte mich überfordert, aber die anderen haben sich noch 40 Minuten bergauf geschleppt.
Danach wäre wahrscheinlich Schluss gewesen, doch dank Uber-Taxi konnten wir noch eine weitere Sehenswürdigkeit dranhängen.
Kyomizu-dera
Der Kyomizu-dera, ein buddhistischer Tempel, ist bei Touris vor allem für seine Architektur bekannt: er „hängt“ quasi an der Bergflanke. In Wirklichkeit hat er einfach einen riesigen Unterbau aus Holz, aber der Terasseneffekt ist beeindruckend.
Daimonji
Wie es der Zufall so wollte, war heute auch noch Gozan no Okuribi, das Ende des Obon-Festes. Dabei werden riesige Schriftzeichen aus Feuer an den Bergflanken rund um Kyoto entzündet. Wir haben und das Daimonji, das Zeichen für „groß“ oder „ehrwürdig“ angesehen, und zwar vom Park des Kaiserpalastes aus, wo man einen ungestörten Blick nach Osten hat. Was habe ich mein Stativ vermisst! (Aber sonst wäre es ein Irrsinn gewesen, es mit rumzuschleppen).
Einmal mit der Kamera mit langer Belichtungszeit……und einmal mit dem Handy mit Nachtprogramm.
Tagesausflug nach Nara, der alten Hauptstadt Japans von 710 bis 784, wo sich auch heute noch viele berühmte und monumentale Tempel und Schreine befinden. Wir sind relativ früh angekommen, gleich um 9 Uhr, was tatsächlich die Touristenhorden in Grenzen hielt. Extrem heiß war es trotzdem und man muss schon ganz ordentlich marschieren, um die wichtigsten Stätten zu sehen.
Sikahirsche
Bizarrerweise ist das bekannteste Feature an Nara gar nicht die UNESCO-Weltkulturerbestätten, sondern die zahmen Hirsche. Die begegnen einem, sobald man das weitläufige Parkgelände betritt, denn viele Besucher kaufen von Verkäufern die Hirschkekse, die ihnen als Nahrung dienen. Sie sind natürlich niedlich, aber eigentlich eher sowas wie Tauben oder noch weniger sympathische tierische Stadtbewohner…
Dass auf diesem Bild eines Flügels des Nationalmuseums keine Hirsche sind, ist reiner Zufall.
Kofuku-Ji
Der älteste Tempel Kofuku-ji in Nara geht immerhin auf das Jahr 710 zurück geht. Natürlich ist er zwischenzeitlich ein paar mal abgebrannt, wurde aber immer wieder aufgebaut.
Todai-Ji
Der Todai-ji ist wiederum definitiv der größte Tempel von Nara und beherbergt den größten Bronze-Buddha (nochmal ein gutes Stück größer als der von Kamakura und in einer Halle untergebracht).
Nigatsu-Do
Der Nigatsu-do ist ein hängender Tempel bzw. einer mit Terassenkonstruktion.
Kasuga-Taisha
Der Kasuga-Taisha zu guter Letzt ist der bekannteste Shinto-Schein von Nara, berühmt vor allem für seine unzähligen Laternen.
Morgens sind wir gleich zur Öffnung um 9 Uhr zum Kinkaku-ji, dem Tempel mit dem goldenen Pavillon, wahrscheinlich die berühmteste Sehenswürdigkeit in Kyoto oder zumindest die von Touristen am meisten angesteuerte. Der Pavillon ist aber auch wirklich schön anzusehen.
Arshiyama Bambusgarten
Ebenfalls sehr beliebt und auch hübsch, allerdings deutlich kleiner als mancher sich das vorstellen mag ist der Arashiyama Bambusgarten. Bereits um 9.30 Uhr ging es da aber ziemlich zu.
Danach zurück in die Ferienwohnung, um auszuruhen und die lästige Erkältung ein wenig zu kurieren. Heute Abend geht es in den Geisha-Biergarten!
Nishiki-Markt und Umgebung
In Kyoto gibt es umfangreiche Marktarkaden, den Nishiki-Markt und andere. Der Nishiki-Markt ist allerdings sehr von Touristen überrannt, aber die anderen Arkaden sind originaler. Hier ein paar Eindrücke:
Gestern Abend waren wir im Geisha-Biergarten! Der Hintergrund: im Hochsommer ist es eigentlich zu heiß für das volle Makeup und Kostüm der Geiko und Maiko. Darum schließt das Kamishichiken Geisha-Theater seinen normalen Betrieb und macht dafür einen Biergarten auf. Dank Miho, die uns aktuell begleitet, konnten wir auch Reservierungen ergattern. Hier die Eindrücke:
Philosophenweg
Heute bin ich dann den sog. Philosophenweg entlang eines Baches im Osten von Kyto entlang gewandert.
Ginkaku-ji
Am Ende des Philosopenwegs findet man den Ginkaku-ji, den sog. „Silbertempel“. Wobei der Pavillon dort, anders als beim Kinkaku-ji („Goldtempel“) keineswegs silbern ist. Der Spitzname entstand wohl als Gegenstück zum goldenen Pendant. Bei Tempel sind aber auf dem Gelände ehemaliger Adelsvillen angelegt, entsprechend schön ist das parkartige Gelände.
Heute Abend beenden wir den Aufenthalt in Kyoto noch mit einem Besuch der Shogun-Residenz Nijo-jo, wo eine besondere Beleuchtung installiert ist.
Zunächst einmal ein Bild, das ich aus Begeisterung und Respekt geschossen habe:
Dieser Mensch kann parken!!! Die Distanz zur Wand hinten und an der Seite sind max. 5 cm. Und wie kommt man rückwärts mit dieser Präzision diese Rampe hoch? Hut ab!
Burg Nijo
Gestern haben wir abends noch Nijo-jo, die Residenz der Shogune in Kyoto besichtigt, aber eben bei Dunkelheit mit Lightup. Da gab dem Ganzen doch noch einen zusätzlichen Reiz, denn ansonsten sieht die Anlage dem Kaiserpalast nicht unähnlich. Die Shogune wollten wohl auch in Kyoto klarstellen, wer das Sagen im Land hat.
Burg Nijo hat keinen Donjon, nur Wachtürme an den Ecken.An diese Wand haben sie Feuerwerk projiziert. In Bewegung sieht das besser aus. Video folgt gegen Ende der Reise.
Himeji
Heute sind wir dann nach Westen weitergefahren und in Himeji ausgestiegen. Eigentlich waren wir fest entschlossen, die Burg nur von außen zu besichtigen. Doch dann war tatsächlich so wenig los, dass Hans-Martin und Christian auch nochmal die Tour durch den Donjon gemacht haben, der natürlich viel geräumiger ist als der von Matsumoto. Tolle Innenausstattung gibt es trotzdem nicht. Aber von außen ist Himeji schon ein echtes Meisterwerk!
Hiroshima
Ziel der Reise war aber Hiroshima, eine weitere Stunde mit dem Zug entfernt (für die wir zwar keine Reservierung mehr bekommen konnten, aber dennoch Sitzplätze im unreservierten Wagen fanden). So überraschend leer Himeji war, so voll war es im Memorial Peace Museum, anscheinend ist ein klimatisiertes Museum an einem heißen Sonntag beliebter als die berühmteste Burg Japan.
Das Museum hat sich seit zehn Jahren nicht groß verändert. Die Darstellung des grässlichen Leidens durch Atombombe ist sehr eindrücklich und bedrückend, der Aufruf zur nuklearen Abrüstung überaus glaubwürdig. Die Einordnung in die Geschehnisse und Hintergründe des 2. Weltkriegs findet fast nicht statt. Zwar wird nie etwas unmittelbar Falsches geschrieben, aber die vielschichtigen Beweggründe für den Einsatz der Atombombe und die Kriegsverantwortung Japans werden schon massiv heruntergespielt. Aber alles andere hätte mich auch gewundert.
Das FriedensmuseumDas KinderdenkmalDer Memorial Peace Dome, die ehemalige Industriekammer, die trotz unmittelbarer Nähe zum Zentrum der Explosion weitgehend erhalten blieb.
Heute ging es nach Miyajima, eine kleine Insel südwestlich von Hiroshima. Man kommt da mit Zug und Fähre recht einfach hin.
Sika-Hirsche
Kaum sind wir angekommen müssen wir auch schon feststellen: die Sikar-Hirsche aus Nara sind uns gefolgt! Naja, sie leben natürlich schon lange auf Miyajima, sind aber fast genau so zahm wie in Nara. Allerdings gibt es keine allgegenwärtigen Hirsch-Keks-Verkäufer und man darf die Tiere anders als in Nara auch nicht füttern. Ich habe auch mehr in einem waldigen Park gesehen als in den zentralen Touristengebieten.
Itsukushima-Schrein und das „schwimmende“ Torii
Der zentrale Grund, warum man nach Miyajima fährt ist der Itsukushima Schrein mit seinem im Wasser stehenden torii – eines der bekanntesten Fotos aus Japan und nicht ohne Grund.
Hier noch von der Fähre im Gegenlicht und wohl noch mit beschlagener Linse……aber jetzt von Land aus.Der Schrein selbst ist auf Stelzen ins Wasser gebaut.Selbst die Wächter sehen eher aquatisch aus.
Hoch droben
Wie man auf den Fotos sieht, ist Miyajima eher ein Berg im Wasser. Mir war bei 36 Grad jede Kletterei zuwider, selbst wenn man einen Großteil mit der Seilbahn machen kann. Die anderen waren aber droben und haben Fotos mitgebracht:
Da droben gibt es auch einen kleinen Tempel……wo seit angeblich 1200 Jahren ein Feuer brennt……wohl hier in diesem Topf.
Austern und mehr
Die kulinarische Spezialität der Insel sind Austern, also habe ich sie mir schmecken lassen:
Roh…..gegrillt……frittiert und gedämpft (in der Schüssel unter dem Blatt).Später dann noch Ramen in Hiroshima am Bahnhof.
Insgesamt ist es wirklich extrem heiß geworden. 36-37 Grad lassen jede Aktivität in der Sonne extrem anstrengend werden. Ich war denn auch nur 2.5 h auf der Insel, die anderen haben länger durchgehalten. Man muss mit seiner Ausdauer haushalten – Siesta ist de rigeur. Ich habe mir auch von verschiedenen Japanern bestätigen lassen, dass 2023 der heißeste Sommer seit langem ist – normalerweise wäre es eher 5-8 Grad kühler.
Heute sind wir nach Kanazawa weitergefahren: 1,5 h mit dem Shinkansen nach Shin-Osaka und dann 2,5 h mit dem Thunderbird Limited Express nach Kanazawa, entlang des Westufers des Biwa-Sees und durch einen Tunnel, der schraubenförmig durch die Berge führt und dabei einen vollständigen Kreis beschreibt.
Leckeres Eki-Bento (Mittagessen, das man am Bahnhof für die Zugfahrt kauft).
Kanazawa ist eine sehr viel ruhigere Stadt als Hiroshima, Kyoto oder natürlich Tokio, die sowohl in der frühen Neuzeit (durch Goldminen) als auch vor der Asienkrise Anfang der 1990er Jahre so richtig viel Geld hatte. Die haben z.B. ihre komplette Burg/Schlossanlage wieder aufgebaut und dafür die Universität, die seit dem 2. Weltkrieg auf dem Gelände war verlegt.
Kenroku-en
Aber der zentrale Grund, nach Kanazawa zu fahren ist der Kenroku-en, der berühmteste und auch schönste der japanischen Gärten. Die Bilder sprechen für sich:
Der Garten wird gehegt und gepflegt.Diese Steinlaterne ist das Wahrzeichen des Gartens; ein Bein steht im Wasser und eins an Land.Die „Fluggänse“-Brücke, geformt wie ein Schwarm fliegender Gänse.
Burg Kanazawa
Ein Nachbau, aber ein besonders schöner mit einer sehr schönen Parkanlage. Wir waren allerdings zu spät dran, um reinzugehen und das Gegenlicht machte die Fotografie schwierig.
Bizarrerweise war hinter der Burg eine Installation von Team Lab, ganz ähnlich wie in Tokio.
Blattgold
Kanazawa war historisch die Stadt des Goldes und der Blattgold-Kunsthandwerks. Und auch heute noch wir Blattgold gehandelt: auf Eiscreme!
Bahnhof
Bizarrerweise ist der Bahnhof eine der wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt. Da hat aber auch ein Architekt sich mal mit viel Geld erfolgreich ausgebtobt:
Nein, nicht hier. Das ist nur ein bizarres Gebäude nahe des Bahnhofs.Aber hier!Das Tor ist wirklich spektakulär.Auch die Lobby unseres Hotels hat ein schickes Design.
Morgen geht es weiter nach Shirakawa-Go, einem alten Dorf in den Bergen mit UNESCO-Weltkulturerbestatus.
Ein Ausflug in das Japan, das man nur mit einem Mietauto richtig kennenlernen kann: in den Bergen, auf dem Land! Die historischen Dörfer von Shirakawa-gō und Gokayama gehören zum UNESCO-Weltkulturerbe. Einst extrem isoliert in den schneereichen Bergen der Präfekturen Gifu und Tokayama gelegen sind die Dörfer Beispiele für den Gasshō-zukuri Baustil („zum Gebet gefaltete Hände“). Gemeint sind die Dächer, die extrem dick mit Ried gedeckt sind und extrem steil gewinkelt, um die großen Schneemassen bewältigen zu können.
Mit Schnee hatten wir im August natürlich kein Problem, auch wenn es angenehmerweise ein paar Grad kühler war als sonst, nur ca. 29 Grad. Geregnet hat es allerdings nach einer Weile schon, eigentlich der erste Regen seit dem Taifun. War aber kein großes Problem, nur ist der Himmel in den Fotos halt meistens dicht bewölkt.
Ogimachi, Shirakawa-gō
Das ist das größte und bekannteste Dorf. Es war nicht überrannt, aber schon was los.
Ogimachi ist kein Museumsdorf, da wohnen Leute.Über den Reisfeldern schwebten Unmengen von Libellen, mutmaßlich auf Mückenjagd.Dieser buddhistische Tempel hat auch ein Rieddach, eine Seltenheit.Ein Onsen gibt es auch in Ogimachi. Da ich ihn zeitweise ganz für mich allein hatte, konnte ich ausnahmsweise fotografieren.Ausblick vom Außenbad des Onsen.
Freilichtmuseum Gassho-zukuri Minkaen
Direkt bei Ogimachi liegt das Freilichtmuseum Gassho-zukuri Minkaen, wo alte Gassho-Häuser hinversetzt wurden, um sie vor dem Verfall zu bewahren. Hier kann man auch rein in die Häuser. Es ist mir völlig unklar, warum die meisten (Bus-)Touristen diese Anlage ignorieren, ich finde sie eigentlich schöner als Ogimachi selbst.
Leider hat es während des Besuchs ziemlich heftig geregnet.Manchmal riss die Wolkendecke auch auf.Teehaus mit kostenlosem Tee und Wasser
Suganuma, Gokayama
Weil wir ein Auto hatten und auch noch was essen wollten sind wir auch noch in ein weitere Dorf des UNESCO-Schatzes gefahren, Suganuma in Gokayama. Das ist ca. 20 Autominuten weiter nördlich, viel kleiner und zumindest aktuell nahezu leer (außer uns waren noch zwei kleine Gruppen von Touristen da). Die Häuser sind eigentlich auch noch hübscher als in Ogimachi.
Nachtrag: Okonomiyaki in Hiroshima
Vorgestern Abend waren wir in Hiroshima noch Okonomiyaki essen, das ist eine Art würziger Pfannkuchen aus Kohl und in diesem Landesteil Nudeln (andernortens kommt mehr Pfannkuchenteig zum Einsatz) sowie Ei und Fleisch oder andere Toppings. Mehr oder minder durch Zufall haben wir ein Gebäude gefunden, wo ein ganzes Stockwerk aus Okonomiyaki-Bars bestand. Das muss man sich als Ecktresen mit Hockern vorstellen, alle an eine große Grillfläche angrenzend, die den ganzen Tresen einnimmt. Und hier macht der Master (Koch) dann sein Okonomiyaki. Tini bekam sogar ein glutenfreies aus Kohl und Ei, ohne Nudeln oder Teig.
Die braune Okonomi-Sauce ist zentraler Bestandteil des Ganzen. Da kommt dann noch Mayonnaise drauf. Die grünen Flocken sind Nori (Seetang).
Der Urlaub neigt seinem Ende zu. Heute sind wir mit dem Mietwagen nach Yamanakonsen, ein kleines Städtchen in den Bergen westlich von Kanzawa. Yamanaka („zwischen den Bergen“) hat heiße Quellen (Onsen). Allerdings muss man dazu sagen, dass die ganze Gegend ihre besten Zeiten lange hinter sich hat. In den 1980ern boomte es mächtig, aber mit dem Einsatz der Japankrise platzte die Blase. Einiges ist schon noch sehr schön aber man darf nicht zu intensiv nach links und recht schauen.
Das öffentliche Badehaus der Stadt, Kiku no Yu, ist z.B. zwar sehr old school, aber dennoch sehr schön, auch gerade im Inneren, wo man nicht fotografieren darf. Interessanterweise darf man da auch mit Tattoo rein. Einer der Badegäste war auch unverkennbar Yakuza…Auch das Café und Kabukitheater gegenüber sind recht schick. Es gibt umfangreiche Bautätigkeit, anscheinend will man den alten Ruhm zumindest teilweise restaurieren.Aber nur zwei Blocks weiter sieht es halt so aus.
In dem öffentlichen Badehaus war nur ich, die anderen sind die nahegelegene Schlucht entlang gewandert, die sehr schön ist.
Von der Brücke direkt beim Ort sieht sie in die eine Richtung so aus……und in die andere Richtung zu. Wobei das keinesfalls eine Ruine ist, sondern eine Hotelanlage im Betrieb (die von vorne durchaus ansehnlich wirkt).
Apropos Hotel: wir waren dann noch im Bad des Yamanaka Grand Hotel, das definitiv auch in den 1980ern erbaut wurde.
So sähe es da bei blauem Himmel aus, das Bild ist nicht selbst geschossen und zeigt sicher auch vergangene Tage, wobei es grundsätzlich stimmt.Auch dieses Bild ist nicht von mir. Durchaus korrekt, es lässt das Außenbad aber etwas geräumiger wirken, als es ist.Soll aber keiner sagen, dass das Grand Hotel nicht mit der Zeit geht. Wobei uns nicht ganz klar wurde, ob der Robbie hier die Gäste zum Bad führt oder putzt oder beides…
Hier noch ein bisschen food porn:
Ramen……und Sushi.Und hier noch zur Belustigung ein Bild vom Karaoke in Hiroshima. Aus humanitären Gründen ohne Tonspur.