Japans Weltkulturerbe steht unter Wasser. Naja, vielleicht nicht ganz, aber es ist auffällig: als wir letzte Woche in Hiraizumi (UNESCO Weltkulturerbe) waren, regnete es in Strömen. Als wir heute in Shirakawa-go waren (ebenfalls UNESCO Weltkulturerbe) regnete es auch – es war sogar ein ziemlich isolierte Regen, der nur über uns hing. Natürlich haben wir uns den Ausflug nicht vermiesen lassen, aber nass war es trotzdem.
Die Dörfer von Shirakawa-go und Gokayama liegen südöstlich von Kanazawa und sind Weltkulturerbe wegen der besonderen Bauernhäuser, die dort traditionell gebaut wurden, um den winterlichen Schnee abzuwehren. Es sind insgesamt drei Dörfer, wir waren in Ogimachi, dem größten der drei.
Was hat es mit den sog. Gassho-Häusern nun auf sich? Es sind traditionelle japanische Bauernhäuser mit einem sehr spitzen Giebel gegen den vielen Schnee, der hier im Winter fällt. In Ogimachi leben eine ganze Reihe Leute ganz normal, teils in besagten Gassho-Häusern, teils in moderneren Bauten.



Dies sind nun alles noch bewohnte Häuser im tatsächlichen Dorf. Direkt nebenan gibt es noch ein Freilichtmuseum wo man Gebäude aus der ganzen Region zusammengetragen hat. In die kann man dann auch ganz ohne irgendwelche Bewohner zustören hinein.




Wäre bei schönem Wetter natürlich noch toller gewesen, was aber auch so schon ein netter Einblick ins ganz ländliche, traditionelle Japan.
Zweiter Teil war die Stadt Takayama noch ein Stückchen weiter südöstlich von Kanazawa. Die Distanzen haben wir mit dem Mietauto überwunden, allerdings bestand die Fahrt zu gefühlt 80% aus Tunneln. Praktisch und schnell, wegen der Maut aber leider auch teuer.
Takayama ist ebenfalls für seine schön erhaltene Altstadt bekannt. Dort gibt es zwar nicht so viele Samuraihäuser wie in Kakunodate, dafür ist das Areal deutlich größer und man sieht viele Händlerhäuser aus der Edo-Periode und (aus meiner Sicht fast noch besser) moderne Gebäude, die dazu passen.






Ein Highlight war auch der Takayama-Jinya. Das ist das einzige erhaltene regionale Verwaltungsgebäude des Shogunats in Japan. Die Region Hida (wo Takayama liegt) hatte über weite Teile der Edo-Periode keinen Feudalherrn, sondern wurde durch einen aus Edo (Tokio) eingesetzten Beamter verwaltet.


Da der Jinya durch einen Magistraten geleitet wurde und nicht einen Fürsten gibt es wenig Prunk.

So jetzt noch ein paar Bilder aus dem Bereich Essen:



Hier noch ein paar Videoeindrücke des Tages:
Morgen erkunden wir Kanazawa, vor allem den Kenroku-en, einen der drei großen japanischen Gärten.