Zunächst ein Nachtrag zu gestern: wir waren Abendessen in einem Areal, was zwei Dutzend mini-Lokale auf engstem Raum vereint, mit verschiedenen Regionalküchen.
So sieht das aus von außen……und von innen. Die Decke, die links unter dem Tisch über die Hocke ragt ist übrigens ein Kotatsu, also eine elektrisch beheizte Decke um den Sitzenden zu wärmen. War auch nicht schlecht, draußen war es kühl.Ich hatte sehr leckere gebratene Gyoza mit Schweinefleisch aus der Region.
Heute verließen wir Kyushu und fuhren mit dem Shinkansen auf die Hauptinsel Honshu in die Stadt Okayama (östlich von Hiroshima). Dieser Shinkansen war ein echter Bummelzug – 3,5h für gut 700km, weil er überall hielt. Das ist mal Jammern auf hohem Niveau! In Okayama trafen wir uns mit Tinis Freundin Miho, die uns die nächsten zwei Tage begleitet.
Am Bahnhof ist auch gleich eine Statue von Momotaro, einem japanischen Märchenheld, der mit der Region assoziiert wird. Der Fasan auf seiner Schulter gehört zum Mythos, die Taube auf dem Kopf ist echt…Okayama ist städtebaulich kein Highlight, hat aber einige schöne Ecken.und kreative Gullydeckel (fast alle anderen zeigen Momotaro).
Hauptgrund für den besuch von Okayama ist der Koraku-en, der als einer der drei großen, besten japanischen Gärten gilt – er ist auch sehr schön, wenngleich aufgrund der Jahreszeit noch nicht allzu grün.
Im Hintergrund sieht man schon die Burg von Okayama, die allerdings ein Nachbau von 1966 ist. Eine der wenigen „schwarzen“ Burgen in Japan.Hier nochmal tiefenunscharf.und tatsächlich im Fokus.Hier noch ein weiterer Blick auf Koraku-en.und seine Bewohner.Die Kirschblüte hat angefangen! Noch sind nur wenige Blütentrauben offen, aber die machen schon was her.
Für ein Hanami (Kirschblütenfest) braucht man aber eigentlich nur drei Dinge: einen blühenden Kirschbaum (ein einzelner genügt), eine blaue Plastikplane und Bier.
Hier wird das praktiziert.Zum Abendessen hatten Tini und Miho Sashimi (rohen Fisch), eigentlich Chirashi-Sushi (da auf Reisbett), und ja, das ist Mayo auf dem Salat, Japaner lieben Mayonnaise.Mein Fisch hingegen war gegrillt, und zwar urtümlich am Stock über Feuer – Steckerlfisch auf Japanisch quasi.
Morgen geht es weiter nach Izumo (in der Nähe von Matsue, unserem nächsten Basislager), wo wir den (meines Wissens) zweitwichtigsten Schrein des Shintoismus besuchen werden, wo unter anderem Susanoo, der Gott des Meeres und des Windes (und Bruder der Sonnengöttin Amaterasu) verehrt wird.
Hmm, Gyoza!
Aloha und noch frohe (Rest)Ostern!
Hanami sieht ja schon sehr schön aus, hoffentlich habt ihr weiterhin so viel Glück mit dem Wetter. Bin schon gespannt auf den Izumo-Bericht…
Und noch liebe Grüße an Miho