28.10.2017 Kakunodate und Tazawako

Zunächst mal ein paar Bilder aus dem kulinarischen Bereich:

Das Abendessen im Tsunuryo Onsen. Alles aus lokalen Produkten, rustikal und auch lecker, für meinen Geschmack mit sechs verschiedenen Pilzgerichten aber zu pilzlastig.
Mein Mittagessen heute hingegen ganz ohne Pilze: Hamburg (ein Fleischpflanzerl mit Ketchup-Sake-Sauce).
Tini hatte Oyakodon: Hühnchen und Ei auf Reis.

Heute morgen haben wir nochmal das Outdoor-Bad im Tsunuryo Onsen genossen, danach ging es weiter nach Kakunodate. Das ist eine kleine Stadt ebenfalls in der Gegend mit der besterhaltenen Altstadt im nördlichen Japan. Auf jeden Fall die beste Altstadt, die ich bisher in Japan sah, mit einer ganzen Anzahl von Samurai-Residenzen, die eben nicht nur vereinzelt standen wie sonst, sondern noch ein ganzes Gebiet von mehreren Blocks prägten. Das darf man sich jetzt nicht wie Rothenburg ob der Tauber oder Landshut vorstellen, aber nett ist es allemal.

Ein Straßenbild. Es war Samstag und schönes Wetter, wir waren nicht allein.
Eine der genannten Samurai-Residenzen.
nebst Garten.
Das hier ist keine Samurai-Residenz, sondern ein modernes Haus. Aber anders als sonstwo in Japan gibt es hier eine Art Ensembleschutz – ein andernortens unerhörtes Konzept!
Es war gut, der Samurai zu sein. Eigentlich waren die Samurai zu dieser Zeit Beamte, nicht Soldaten, aber sie hatten durchaus die passende Ausrüstung.
Manchmal sogar eine ganze Sammlung…
…aus verschiedenen Epochen…
…und Waffengattungen. Natürlich sind diese Uniformen jüngeren Datums, als nach Ende der Shogunatszeit und damit auch der Samurai.

Die Samurai der Edo-Periode waren Beamte, die gerne darüber Gedichte schrieben, Krieger zu sein. Der wichtigste und mächtigste Samurai, der in dieser Straßen wohnte, war Buchhalter. Wie trafen auch seinen Nachfahren, der uns auf Englisch durch das Haus führte.

Das Haus war mit der modernsten Unterhaltungstechnologie des frühen 18. Jahrhunderts ausgestattet: Schildkrötenschnitzereien, die Schatten werfen.
Feine Kimonos gab es auch zu sehen.
Eine Besonderheit in Kakunodate sind die alten Lagerhäuser, die extrem dicke Wände und Fensterläden hatten. Dieser Fensterladen ist gut 50cm dick!

Nach Kakunodate reisten wir weiter zum Tazawa-See, wo wir unsere letzte Nacht in Tohoku verbringen. Das ist der zweitgrößte Kratersee Japans und ebenfalls landschaftlich sehr schön.

Der See ist vor allem mit der Legende von Tatsuko verbunden. Davon gibt es mehrere Versionen, aber es ist letztlich eine japanische Variante der kleinen Meerjungfrau, in der das Mädche Tatsuko sich in einen Wasseerdrachen verwandelt, der seitdem im See haust.

Drum ist diese Statue – quasi direkt neben unserem Hotel – die primäre Sehenswürdigkeit der Region.
Tatsuko blickt auf diesen, ihren, Schrein…
…an dessen Fuße sich reichlich Fischlein tummeln.
Hier noch der Blick aus meinem Zimmer. Wir haben Panoramazimmer mit Fenster in zwei Richtungen: ebendiese und auf den Schrein.

Hier noch Videoeindrücke:

Morgen geben wir unseren Mietwagen in Morioka ab und fahren in eine ganz andere Region von Honshu: Chubu, nördlich und westlich von Tokio. Unser Aufenthalt in der Region Tohoku endet damit, aber es gibt noch viel zu entdecken.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert