08. Mai: Manzanar National Historic Site und Death Valley

Im Süden der östlichen Sierra Nevada, unweit von Independence, liegt Manzanar. Der Ort war ursprünglich von Paiute-Indianern bewohnt. Die hat man vertrieben, um Äpfel anzubauen. Dann kaufte die Stadt Los Angeles die Wasserrechte der ganzen Region auf und bald gab es nicht mehr genügend Wasser für Äpfel. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Gegend allerdings dicht besiedelt, und zwar mit ca. 10.0000 japanischen Einwanderern (Isei) und ihren in Amerika geborenen Kindern (Nisei, US-Staatsbürger), die hierhin interniert wurden. Manzanar war eins von vielen solchen Internierungslagern, die alle eins gemeinsam hatten: sie lagen am A… der Welt. Dabei war Manzanar bei weitem nicht das schlimmste der Lager (das war Tule Lake hoch im Norden von Kalifornien, dorthin hat man diejenigen verfrachtet, die sich weigerten einen Loyalitätseid zu leisten, aus den verschiedensten Gründen). In Manzanar war hauptsächlich die Entrechtung schlimm und die vor allem anfangs extrem primitiven Quartiere. Nach und nach haben die Internierten die karge Gegend und ihre Baracken aufgehübscht. Die Nachbarn in Independence reagierten gemischt: manche arbeiteten in Manzanar, manche wollten die „Japs“ nicht vor der Haustür haben (als 1943 die Wachtürme nicht mehr bemannt waren, schaltete man trotzdem die Suchscheinwerfer ein, um die Leute von Independence zufrieden zu stellen), wieder andere suchten auch den Kontakt (die gesamte Schülerschaft der High School von Independence protestierte schriftlich, als ein Basketballspiel gegen die Schüler von Manzanar verboten wurde, übrigens nicht vom Militär sondern von der örtlichen Schulbehörde).

Die Internierung ging im Laufe von 1944 zu Ende, 1945 wurde das Lager geschlossen. Erst in den 1980er Jahren erhielten die überlebenden Internierten eine Entschuldigung von Präsident Reagan und eine Zahlung von $20.000.

Manzanar NHS ist auf jeden Fall eine hervorragend dokumentierte Stätte. Leider stehen von den Gebäuden nur noch das Auditorium (jetzt Museum), zwei Wachhäuschen und der Friedhof. Trotzdem kann man eine driving tour machen, das Layout des ganzen alten Lagers ist dokumentiert.

Modell des Lagers
Gedenkstätte mit den Namen aller in Manzanar Internierten
Einer von mehreren japanischen Gärten, die die Internierten hier anlegten. Er war gänzlich zugeweht worden und wurde von Archäologen wieder freigelegt.
Friedhof mit Obelisk, der von je einem katholischen und buddhistischen Priester designt wurde. Es liegen hier nur noch 6 Tote. Es waren mal 15, aber die meisten anderen Leichen wurden umgebettet. Es starben mehr als 15 Menschen in Manzanar eines natürlichen Todes, aber die meisten wurden kremiert. Es starben auch zwei Nisei gewaltsam bei einer Ausschreitung, als Soldaten in die Menge feuerten.
Einer der Nisei war Steinmetz. Er designte u.a. dieses Wachhäuschen, das als eines der wenigen Originalgebäude nocht steht. Der Stil macht merkliche Anleihen in Japan.

Ca. eine Autostunde von Manzanar liegt Death Valley. Hier eine Besonderheit der Jahreszeiten von Kalifornien: der Pass von Osten nach Yosemite ist noch gesperrt, weil Winter ist. In Death Valley sind die Öffnungszeiten schon verkürzt, weil Sommer ist. Was so knapp 3000 Höhenmeter nicht alles ausmachen… Selbst heute war es in Death Valley schon ca. 35 Grad heiß. Im Juni-August kann es 45 und mehr werden. Später als Anfang Mai sollte man sich da wohl nicht hinverirren… Heute habe ich den Park von Westen nach Osten durchquert, morgen fahre ich wieder rein und durchquere ihn von Norden nach Süden.

ein Joshua Tree (Josua-Palmlilie) noch außerhalb des Death Valley
Death Valley ist von Bergen umgeben, weitläufig, flach…
…und vor allem tief. Wie man hier sieht, liegt ein Teil des Tales unter dem Meeresspiegel.
Sogar richtige Sanddünen gibt es.