Das Zentrum der amerikanischen Weinproduktion liegt nördlich von SF in Napa und Sonoma, wobei die beiden Regionen angeblich heftig miteinander konkurrieren. Besuch eines Weinguts ist da quasi Pflichtprogramm, also bin ich auf Tinis Rat zum ArtesaVineyard und Winery, einem relativ kleinen Betrieb. Artesa gehört einer Winzerfamilie aus Barcelona; urspünglich wurde hier fast nur Sekt hergestellt, seit etwas über 10 Jahren nunmehr primär Rot- und Weißwein, nur ca. 600.000 Flaschen im Jahr. Daher kriegt man das Zeug auch nicht außerhalb der USA; für einen echten Export müssten sie viel mehr liefern können, so wie Gallo, etc. das machen.
Und der Wein? Nun, ich bin kein Weinkenner. Mir hat der 2008 Limited Release Sauvignon Blanc gut geschmeckt und der 2006 Limited Release Cabernet Sauvignon. Cab ist in der Region ohnehin die führende Rebsorte, es entstehen veritable Fruchtbomben, die sehr gut beim Publikum ankommen. Teilweise haben sie hier das Problem, dass die Weine schon fast zu stark werden, weil es so sonnig ist. Doch dank moderner Önologie ist alles im Griff (es wird nicht gepanscht, sondern sorgfältig wissenschaftlich vermessen und so der Fermentierungsprozess genau gesteuert.)
Letztlich bin ich dann doch eher Historiker als Weinfan, und mehr als eine Weinprobe kann man als Autofahrer auch nicht wirklich machen (man will halt doch nicht alles ausspucken). Zweiter Teil des Tages war daher das historische Sonoma, der nördlichste Außenposten des mexikanischen Kalifornien.
So, jetzt heißt es packen, denn morgen geht es zurück nach München. Vorher werde ich wohl in Santa Rosa noch das Charles Schulz Museum aufsuchen.