04. Mai: Empire Mine SHP und Malakoff Diggnis SHP

Nördlich und östlich von Sacramento war das Herz des Goldrauschs. Die Zeit der Goldwäscher, die das Gold aus dem American River holten, war schnell vorbei; professionellere Abbaumethoden waren länger von Bedeutung. Zu zwei dieser Abbaumethoden gibt es sehr gute State Historic Parks: die Empire Goldmine und Malakoff Diggins, wo das Gold mit Wasserdruck abgebaut wurde.

Die Empire State Mine bei Grass Valley blieb bis in die 1950er Jahre in Betrieb. Heute ist der Großteil der unterirdischen Mine zwar mit Wasser gefüllt, aber die Gebäude sind gut erhalten und werden von vielen freiwilligen Helfern geplfegt.

Hier ragt das Transportsystem aus dem Minenschacht heraus, damit man das Erz besser verladen konnte.
Zumindest ein Stück weit konnte man in die Mine hineinsehen.
Hier wurden Transportkabel und Pumpen für die Mine angetrieben.
Der Minen-Manager wohnte sehr luxuriös.

In der Mine selbst arbeiteten zunächst vor allem Bergleute aus Cornwall, die in dieser Art Bergbau erfahren waren. Für eine Mine war die Arbeit in der Empire recht gut bezahlt und relativ sicher: in den mehr als 100 Jahren Betrieb gab es nur 24 Todesfälle, und nur wenige davon durch Unfälle.

Die Malakoff Diggins sind eine andere Geschichte. Hier hat mich übrigens mein (ansonsten geniales und völlig unverzichtbares) Navi das erste mal buchstäblich auf den Holzweg geführt. Nach fast 20 Meilen Piste, wo man froh sein konnte, wenn die Schlaglöcher mit Tannenzapfen gefüllt waren, bzw. wo der einzige Straßenbelag aus Tannenzapfen und abgebrochenen Ästen bestand, war ich dann auch „schon“ da. Nur um von der sehr netten Rangerin zu erfahren, dass man durchaus auf asphaltierter Straße nach North Bloomfield hätte gelangen können… Dabei hatte ich nichtmal „kürzeste Route“ eingestellt. Zum Namen der Stadt: ursprünglich hieß sie „Humbug“, weil einige Goldsucher wohl sehr skeptisch waren, was ihre Chancen hier anging. Als das in den 1850er-60er Jahre blühende Städtchen (7 Saloons!) dann ein Postamt beantragte, lehnte die Post „Humbug“ ab, es gab schon zu viele Anträge gleichen Namens(!). Man einigte sich dann auf Bloomfield, aber davon gab es auch schon eins, also North Bloomfield. Warum der Ort Malakoff Diggins heißt, ist noch unklarer; evtl wurde er nach einer Schlacht im Krimkrieg benannt.

Auf jeden Fall wurde das Gold hier mit Wasserdruck abgebaut, d.h. man schoss mit riesigen Wasserwerfern auf die Felswand und spülte das Gestein einfach nach unten, wo es dann weiterverarbeitet wurde. Das war billig und effizient, es lohnte sich, auch geringe Goldvorkommen abzubauen. Es war natürlich auch massiv umweltzerstörend. In den 1880er Jahren wurde das Verfahren dann weitgehend verboten; die Farmer im Tal hatten gegen die Zerstörung ihrer Felder und Überflutung ihrer Dörfer erfolgreich geklagt. Heute ist die Stadt beinahe verlassen und das Gelände hat etwas von einer Marslandschaft. Allerdings hat die die Natur sich das Land längst zurückgeholt. Selten habe ich soviele Frösche, Eidechsen und Vögel gesehen wie hier. Ich bin allerdings auch den ca. 5km langen (und noch teilweise matschigen und von Bächen überschwemmten) Rundpfad um das ganze Gelände gestapft, wo  mir keine Menschenseele begegnete.

Einer der sieben historischen Saloons.
Der Barbier…
…und der Pferdestall. Alles, was der Goldgräber braucht.
So sahen die Monitors, also die Wasserkanonen, aus.
Ein Eindruck von der Felswand, wo das Gestein hydraulisch abgebaut wurde…
…und noch einer.

Morgen geht’s weiter zum Marshal Gold Discovery SHP, wo das ursprüngliche „Rausch-„gold gefunden wurde.