Detaillierterer Bericht folgt zu einem späteren Zeitpunkt. Aber da Ihr in Deutschland noch alle auf die Jahreswende wartet jetzt schon mal


2014-2023
Teil des UNESCO-Weltkulturerbes und wohl wichtigste Stätte der alten (prä-japanischen) Okinawa-Kultur ist Seifa Utaki. Hier betrat Amamikyu (deren Grab wir früher schon gesehen hatten), die Schöpfergöttin der Rykyu-Inseln wohl die große Insel Okinawa Honto. Hier beteten die Priesterinnen der Rykyu-Religion (die Chefin war wohl immer eine enge Verwandte des Königs) um Weissagung und göttlichen Segen. Anders als in der japanischen Shinto-Religion sind diese Stätten aber keine Schreine mit Gebäuden, sondern eher kleine Altäre an besonderen Orten in der Natur.
Hier nun einige Eindrücke der heiligen Stätten:
Nächstes Ziel war Okinawa World. Das ist ein kleiner Themenpark mit Vorführungen, Craft Village und vor allem einer riesigen Tropfsteinhöhle, die man auf einer Strecke von fast einem Kilometer durchwandern kann, ohne sich den Kopf anzustoßen. Sehr beeindruckend!
Eine Tanz- und Musikaufführung haben wir uns auch angesehen. Eine zentrale Rolle spielt neben Trommeln und Tanz ein shisa, eine löwenartige Kreatur, die auch überall als Deko und Wächterstatue vorkommt.
Danach waren wir noch im Onsen, diesmal einer mit Meerblick in einem Luxushotel ganz nahe beim Flughafen. Wie immer in solchen Fällen sind die Bilder aus dem Internet, denn selber kann man da nicht fotografieren.
Und für Silvester waren wir im Moon Beach Hotel, ca. 15 Minuten Taxifahrt von unserer Ferienwohnung.
Entsprechend gab es auch eine Vorführung mit polynesischen Tänzen.
Um Mitternacht gab es Countdown und Feuerwerk (s. voriger Post), danach war die Party vorbei. Neujahr ist in Japan ein eher ruhiger Feiertag, die ganze Silvestershow im Hotel war ohnehin mehr für Touristen.
Entsprechend lassen wir es am Neujahrstag auch ruhig angehen und gehen „nur“ am Nachmittag und Abend in den botanischen Garten, wo es wohl ein spektakuläres Lightup, also Beleuchtungsdeko gibt.
Am Neujahrstag ist hier nicht viel los und nicht viel offen, und wir wollten es auch gemütlich angehen lassen. Drum nur ein Programmpunkt am Nachmittag / Abend: Der Southeast Botanical Garden. Der ist wirklich ziemlich im Nirgendwo und taucht in Tinis Reiseführer zu ihrem nicht enden wollenden Groll nicht auf. Schön ist er aber schon, vor allem mit dem Lightup (Beleuchtungsdeko) den sie zu Weihnachten/Neujahr hier machen.
Also ab in den Garten, Makroobjektiv drauf und ran an die Blüten:
Dann mussten wir eine ganze Weile warten, bis es langsam dunkel wurde und die Beleuchtung nach und nach angeschaltet wurde (wahrscheinlich damit es nicht alle Sicherungen raushaut). Jetzt war es Zeit für Weitwinkelobjektiv und vor allem mein Einbeinstativ, was mir bei der einsetzenden Dunkelheit gute Dienste leistete und viel, viel leichter als das Dreibeinstativ ist.
Dann geht die Farbenpracht richtig los:
Morgen müssen wir früh raus, denn in Shuri Castle ist Neujahrszeremonie. Wer nicht rechtzeitig da ist, kriegt keinen Parkplatz!
Wir sind früh aufgestanden, um uns die Neujahrsfeier bzw. -rituale auf Burg Shuri anzusehen. Das war der Sitz der alten Könige von Ryukyu, bis das Königreich in den 1870ern abgeschafft wurde. Die Burg wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört und 1958 nachgebaut.
Am 1. und 2. Januar werden dort die Neujahrsfeiern des alten Königreichs nachgestellt. Der König in den Bildern ist also nicht echt – dafür kann man einfach für ein paar Yen (und frühes Aufstehen) dabei sein.
Nach Burg Shuri waren wir noch bei Tamaudun, das ist das Mausoleum der Könige von Ryukyu.
Danach waren wir alle ziemlich platt und sind zurück nach Hause. Morgen: das berühmt Aquarium von Okinawa.
Als letzten großen Programmpunkt waren wir im Ocean Expo Park von Okinawa im Norden der Insel, vor allem wegen dem bekannten Aquarium, einem der größten der Welt. Um den Andrang der Massen zu entgehen sind wir erst am Nachmittag hin.
Der Park ist weitläufig an der Küste gelegen, er hat verschiedene Museen und Attraktionen, die aber bis auf das Aquarium alle nichts Besonderes sind. Interessant waren aber die Rekonstruktionen von alten Okinawa-Häusern, diesmal ohne „craft village“ und ständigeb Verkauf von Andenken.
Aber hauptsächlich waren wir natürlich für das Aquarium hier. Es war das größte der Welt, bis es von Monterey übertrumpft wurde. Dennoch gewaltig und schön ist es allemal, und es hat bis heute das größte Becken mit der größten Acrylglasscheibe der Welt. Hier ein paar Eindrücke:
Tja, und das war es mit den Sehenswürdigkeiten von Okinawa Honto. Wegen Wetter und akutem Walmangel sind wir nicht nach Zamami zum Whale Watching gekommen, aber man kann nicht alles haben.
Morgen bringen wir Miho zu ihrem Flug zurück nach Tokio. Tini und ich bleiben für letzte Amtshandlungen noch einen Tag in Naha, aber dann geht es auch für uns zurück nach Old Europe. Ich melde mich hier noch mal.
Wir waren hauptsächlich mit Logistik beschäftigt: Ferienwohnung räumen, Miho zu ihrem Flug bringen, Mietwagen abgeben, Hotel für die letzte Nacht beziehen, etc. Aber nachmittags waren wir nochmal in Naha shoppen und haben ein paar nette Sachen erstanden.
Neue Bilder sind dabei nicht entstanden, ich hatte meine Kamera auch nicht mehr dabei, nur das Handy. Aber für ein bisschen Food Porn vom Abendessen reicht das. Wir waren in einem sehr guten und urigen Izakaya, das Original-Okinawaküche mit guten Ideen des Kochs verbindet.
Wem das Ganze jetzt sehr schweinefleischlastig vorkommt: das ist nunmal die Spezialität von Okinawa, wo Schweine schon sehr viel länger und traditioneller eine zentrale Rolle in der Küche einnehmen als im „Festland“-Japan.
Morgen geht es in aller Frühe los, Rückflug mit Umsteigen in Tokio. Zurück in den deutschen Winter, aber sho ga nai, wie der Japaner sagt; kann man nichts machen.
Nach 2,5h + 11h Flug sind wir wieder zu Hause angelangt. Der Flug von Tokio nach München war 1,5h verspätet, weil der Flieger aus München zu spät kam – dem hiesigen Winterwetter sei (Un-)Dank. Aber zumindest hat mit Gepäck, usw. alles geklappt.
Heute Abend werde ich nur noch was essen und versuchen, bis ca. 22 Uhr durchzuhalten, um den Jetlag zu bekämpfen.
Damit schließe ich den Blog – vielen Dank fürs Lesen und bis zum nächsten Mal!