Was kostet ein Essen in einem Restaurant mit Michelin-Stern? In meinem Fall 950 Yen, also ca. 8 Euro. Denn seit letztem Jahr hat das Ramen-Lokal Japanese Soba Noodles einen Michelin-Stern, weil es die hohe Kunst der japanischen Weizennudel-Suppe gemeistert hat. Also die Haute-Cuisine-Variante der Instant-Ramen, wo wir in Osaka im Museum waren. Trotzdem ist es aber einfach ein Ramenshop mit 10 Plätzen. Drum mussten wir uns auch ein Ticket holen und zwei Stunden später wiederkommen. Gelohnt hat es sich trotzdem: perfekte Suppe, die Nudeln aus drei verschiedenen Weizenmehlen hausgemacht und in perfekter Konsistenz, ein kleines Stück Schweinefleisch, ein wachsweiches Ei, Zwiebeln, Nori, passt.
Danach sind wir nach Asaskusa, einem bekannten Tempelbezirk. Da war ich vor zwei Jahren schon, aber da war gerade Schreinfest und es ging zu wie im Bienenstock.
Und da sind wir dann auch hoch. Der Ballungsraum Tokio-Saitama-Kawasaki-Chiba ist der größte der Welt, mit 40 Millionen Einwohnern – halb Deutschland. Das will man zunächst gar nicht glauben, bis man auf eine 450 Meter hohe Aussichtsplattform fährt und in alle Richtungen bis zum Horizont eine ununterbrochene Großstadt sieht.
Der wahre Horror kam danach: Bahn fahren in Tokio am Freitag Abend zwischen elf und zwölf. Tini versichert mir, dass es in der Rush Hour unter der Woche noch schlimmer ist, aber das will ich eigentlich nie erleben. Man muss jedenfalls keine Angst haben, dass man umfällt. Aber immerhin: die Tokioter sind erfahren und diszipliniert, so dass man immer rein- und auch rauskommt aus der Sardinenbüchse.
Morgen ist der letzte Tag in Tokio – wir werden es hauptsächlich ruhig angehen lassen, denn am Sonntag steht der Rückflug auf dem Programm.
Wow@Erlebnisgastronomie! Ich muss jetzt noch alle Blogeinträge nachholen, die ich wegen des schwachbrüstigen Internets in Paris verpasst habe.