22.03. Yamaga Grabhügel, Yachiyoza Theater, Soba

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Im Hotel echtes japanisches frühstück mit allem Drum und Dran.

Am exotischsten waren die beiden Scheiben rosa Pastete links neben dem Salat, mutmaßlich aus Fischrogen (jedenfalls salzig, fischig, würzig und ganz mürb).

Erstes Ziel des Tages waren die Yamaga-Hügelgräber. Das sind prähistorische Kofun-Gräber, wohl aus einer ähnlichen Zeit wie die Siedlung gestern, also vor Schrift und Buddhismus, ca. 300-600 n.Chr. Leider hat uns der Kalender einen Strich durch die Rechnung gemacht: gestern war Frühlingsanfang, ein Feiertag und deswegen hatte das Museum dort nicht gestern (Montag)  geschlossen, sondern heute.

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. Die Hügelgräber konnte man trotzdem sehen.

Die beiden Hügel links sind nur einer, die aus der Luft gesehen wirken wie ein Schlüsselloch.

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Auf der Grafik hier sieht man es.
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Und hier nochmal von vorne.
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Das hier wiederum ist ein Nachbau eines anderen Schlüsselloch-Grabes. Da hätte man bei geöffnetem Museum rein können.

Dank der Schließung hatten wir das Gelände quasi für uns allein.

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Ein paar Wahrzeichen der historischen Stätte waren aber auch da…
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…und auch seltsame Gestalten.
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Das hier war ein Café und Markt etwas unterhalb des Museum. Ebenfalls geschlossen, aber die seltsame Architektur ist immer offen.

Unweit des Museums ist die Stadt Yamaga. Dort gibt es das Yachiyoza,  ein Kabuki-Theater aus dem Jahre 1910. In den 1970er Jahren wurde es geschlossen, weil die Popularität von Kabuki sehr unter Kino und Fernsehen gelitten hatte, aber seit 1990 wird es wieder bespielt.

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Das Yachiyoza

Nun konnte man an einer Führung teilnehmen (Vorstellungen waren gerade keine, aber Kabuki habe ich vor zwei Jahren in Tokio gesehen) und dabei auch fotografieren, und genau das haben wir gemacht.

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Einzigartig sind die Gemälde an Decke und oberer Wand: das sind quasi Plakate / Werbung für vergangene und kommende Stücke:

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Hier die Decke, man beachte die Phönixe beim Leuchter.
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Man durfte auch hinter die Kulissen. Hier eine Umkleide.
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Und hier der Raum unter der Bühne, wo man einen kreisrunden Abschnitt, der ca. 80% der Bühne ausmacht, von unten drehen kann.

Die Bühne läuft dabei auf Schienen, und wo wurden die hergestellt? Genau – und die Führerin wies auch gleich die Gruppe drauf hin, dass zwei Gäste aus Deutschland, dem Land des Kruppstahls, dabei sind.

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Hier die Schienen.

Danach sind wir zurück nach Minami Aso gefahren. Man kriegt mit Mietwagen abseits der Städte ein ganz anderes Japan zu sehen – sehr viel ruhiger und einfacher, leider aber auch entsetzlich zersiedelt. Es gibt kein Kanji (japanische Schriftzeichen) für Raumplanung geschweige denn Städteplanung und Japaner motzen auch ihre Häuser nicht auf, damit sie von außen hübsch aussehen.

Ein Mittagessen hatten wir verdient, aber wir mussten es erst noch selber herstellen, im Soba-Doja (Buchweizen-Trainingshalle). Das ist ein Etablissement, wo man unter fachkundiger Anleitung seine eigenen Soba (Buchweizennudeln) herstellt und dann verspeist.

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Grundzutaten (Buchweizen, Wasser und Jinenjo, also japanischer Berg-Yams) und Equipment.
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Die Mehle werden mit nach und nach Wasser zu einem Teig geknetet…
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…ausgerollt…
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…gefaltet…
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…und geschnitten.
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Die nur kurze Zeit gekochten Soba werden oft kalt gegessen und dabei durch eine würzige Sauce aus Sojasauce, Brühe und Mirin, gewürzt mit Wasabi, geriebenem Rettich und Zwiebeln, gezogen. Alternativ isst man sie wie Ramen in heißer Brühe.

So, bald ist es wieder Zeit für den Onsen und dann später das Abendessen. Morgen geht nach Kurokawa, angeblich einem der schönsten Onsen-Orte Japans. Mit Bildern von den Bädern könnt Ihr allerdings nicht rechnen – Kameras sind da so wenig angesagt wie Badehosen.

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