23. Mai bis 4. Juni 2017; 22. April bis 19. Mai 2010
30. Mai bis 2. Juni: Las Vegas
Es ist bizarr, dass ich Las Vegas so mag, denn Glücksspiel interessiert mich überhaupt nicht. Zumal die tatsächlichen Casinobereiche in Las Vegas alle gleich aussehen: Unmengen von Spielautomaten, außerdem Spieltische für Blackjack, Craps, Roulette, evtl. ein paar Spiele mehr und ein oder mehrere Pokerbereiche. Dafür muss man nicht hin.
Auch kann man nicht behaupten, dass die Stadt schön ist. Klar, der „Strip“, also der Las Vegas Boulevard, besteht aus Highlights. Fast der ganze Rest der Stadt ist schlicht furchtbar: Retortensiedlungen, endlose Highways, Stau.
Was für mich den Reis von Vegas ausmacht ist die völlige Aufgabe von Sinn, Verstand und Proportion. Es geht nur um Glücksspiel, Entertainment, Essen und Trinken. Und das für Massen und möglichst in Perfektion. Eine Stadt, die außer ihrem Unterhaltungswert keine Existenzberechtigung hat, zumal es im Sommer echt heiß wird, man ist schließlich in der Wüste. Ein Disneyland für Erwachsene – genauso professionell und genauso irreal.
Hier nun also die Bilder:
Das ist übrigens einer der Vorteile an Vegas: Hotelzimmer, Buffetrestaurants, Shows, kostenloses Freiluftentertainment wie am Bellagio: alles ist erstaunlich günstig, weil es von der Glückspeilleidenschaft (oder -sucht) der anderen querfinanziert wird. Klar, das Buffet im Caesar’s kostet mittlerweile etwas über $50, aber wir reden von All-you-can-eat Austern, Königskrabben, Steaks, usw. usw. Wer’s billiger haben will: im Casino Royale, also meinem Hotel, gab es Jumbo-Hotdogs für $2.50 und Bier (Michelob, würg!) für $1.
Insgesamt hatte ich den Eindruck, dass es mit Vegas ein bisschen bergab geht. So gibt es z.B. die Piratenshow vor dem Treasure Island nicht mehr, da wurden 2010 die Piratenschiffe noch bewegt und Akrobaten schwangen hin und her. Auch einige von den klassischen Fantasy-Hotels (New York, Luxor, Excalibur, Stratosphere) sind deutlich in die Jahre gekommen, ebenso das Flamingo. Richtig neue Hämmer gibt es keine, vom eher kleinen Cromwell mal abgesehen. Das Hard Rock Hotel, wo meine Show war, liegt eher abseits, ebenso das Hofbräuhaus. Die hofften wohl, das wächst mal mit dem Strip zusammen.