Heute gemütliches Sightsseing in Vancouver. Unser Weg führte zunächste ins Vancouver Police Museum. Der besondere Reiz daran ist, dass dieses Museum im historischen „Coroner’s Court“ untergebracht ist, d.h. hier war früher auch die Gerichtsmedizin und die Leichenhalle untergebracht. Insgesamt ein spannendes Museum, in dem die Geschichte der British Columbia Provincial Police und des Vancouver Police Department dargestellt wird (nein, das sind nicht die „Mounties“, die Royal Canadian Mounted Police ist die Bundespolizei). Angefangen mit vier Typen, die vor einem Zelt mit dem Schild „City Hall“ stehen – Vancouver brannt 1886 zwischenzeitlich nieder.
Wer hätte gedacht, dass die Polizei in Vancouver bereits Anfang des 20.Jahrhunderts mit Lichtschwertern ausgerüstet war? Das braune Exemplar in der Mitte würde Luke Skywalker zur Ehre gereichen.Die Schubladen in der historischen Leichenkammer. Man durfte sich nicht reinlegen.Die historischen Obduktionstische. Hier wurde Errol Flynn aufgeschnitten, der (eher zufällig) in Vancouver verstarb (Herzinfarkt).
Danach ging es weiter in den Stanley Park, der großen Gründfläche am nordwestlichen Ende der Innenstadt.
Ein obadachloser Parkbewohner.Die Skyline von VancouverModerne Torempfähle. Die Totempfahlkunst wird von den First Nation in British Columbia, vor allem den Salish, weiterhin betrieben.Nicht die kleine Meerjungfrau, sondern „Girl in a Wetsuit“, also „Mädchen im Neoprenanzug“ – Kunst im Park.
Relativ viel Zeit haben heute auch mit Essen und Trinken bzw. der Suche danach verbracht.
Auf Granville Island, einer Halbinsel südlich der Innenstadt, gibt es eine tolle Markthalle. Hier ein Blick auf einen Fruchtstand.Dieses Lokal ist direkt um die Ecke vom Hotel. Erfrischend ehrlich und innen sehr schön 50ies-Retro, wir waren denn aber doch nicht dort essen.Döner in Kanda? Gibt es, aber nur in der französischen Variante mit Pommes – und in der kanadischen Variante mit Poutine. Poutine ist eine kanadische „Spezialität“: Pommes, bestreut mit geriebenem Käse und übergossen mit heißer Bratensauce… Da waren wir auch nicht.Dieses ukrainische Restaurant sah gut aus, da waren wir aber auch nicht.Stattdessen waren wir bei einem sehr guten und günstigen mongolischen Grill. Dort stellt man sich Fleisch, Nudeln, Gemüse und Sauce von einem Buffet in einer Schüssel zusammen, dann wird es vom Profi auf der superheißen Metallplatte gegrillt und gekonnt wieder in die Schüssel zurückbefördert. Entscheidend war die Show beim Grillen, wo der Koch mit meterlangen Stäbchen das Gargut auf der Platte hin- und herschob und rührte,Hier nochmal aus der Nähe.
Morgen schauen wir noch ein paar Sachen in Vancouver an, dann geht es zurück in die USA. Eine Zwischenübernachtung, dann zu unserem letzten Stop: Seattle.
Heute letzter Tag in Vancouver. Wir fuhren zum Lynn Valley Provincial Park, wo es eine große Hängebrücke und gemäßigten Regenwald gibt. Eigentlich ist die große Attraktion in der Gegend die Capilano-Hängebrücke, aber die kostet 30 Dollar pro Person. Böse Zungen sagten, BC steht nicht für British Columbia, sondern für “bring cash.“ in Lynn wars umsonst. Hier ein paar Eindrücke:
Der zweite große Programmpunkt war das anthropologische Museum der University of British Columbia. Dort gibt es dir wohl beste Sammlung an Artefakten und Kunst der Indianer der Region, sowohl historisch wie kontemporär.
Eine Sammlung von Artefakten.Die meisten sind Schüsseln für das Potlatch, die große Versammlungszeremonie der Indianer der Region.
Hier eine aktuelle Plastik: der Rabe entdeckt die Menschheit in einer Muschel. Ein Schöpfungsmythos.
Noch eine aktuelle Arbeit.
Eine große Rabenmaske für Tänze, diesmal historisch. Der Rabe ist der Trickster der Mythologie, wie Prometheus oder Loki.
Hier sieht man mal, wo diese Totempfähle eigentlich hingehören. Es waren effektiv Wappen. Die Indianer hier sind vergleichsweise dynastisch orientiert.
Hier noch ein special für Tini, an einem Kühlhaus in Burlington, wo wir übernachten. Eigentlich hätten wir es auch gut bis Seattle geschafft, aber da war am Samstag kein vernünftig bezahlbares Hotelzimmer zu bekommen. Also erreichen wir die letzte Station unserer Reise erst morgen, haben dann aber vier volle Tage.
Heute waren wir in den Boeing-Werken und sind dann weiter nach Seattle, wo wir unter anderem eine Tour des historischen Untergrunds sowie der Geschichte der Prostitution gemacht haben. Bilder folgen vielleicht morgen, heute bin ich zu müde.
So, jetzt habe ich etwas mehr Zeit und Nerv zum Bloggen. Gestern sind wir nach Seattle reingefahren. Auf dem Weg haben wir in Everett, einem großen Vorort von Seattle, die Boeing-Werke besucht, wo 747 „Jumbo“, 777 (das Flugzeug mit der größten Reichweite) und 787 (der Dreamliner) gebaut werden. Wer sich immer schon gewundert hat: die 1xx-5xx Flugzeuge waren Propellermaschinen, die 6xx waren Mondraketen und Cruise Missiles, alle 7xx sind Passagier-Düsenjets. Die Tour war sehr unterhaltsam, gerade auch weil der Führer sowohl wissen als auch lustig war. Die Werkshalle ist übrigens das größte Gebäude der Welt – gemessen am Volumen.
Leider durfte man drinnen nicht fotografieren, hier also ein paar Außenansichten.
Der Dreamlifter ist einen umgebaute 747, in dem die EInzelteile für den sehr viel kleineren Dreamliner 787 aus Japan und Italien für die Endmontage nach Everett geflogen werden.HIer sieht man Dutzende neue Flugzeuge, die auf Abnahme und Abholung warten, Boeing liefert nicht frei Haus.
Danach dann wirklich nach Seattle, wo wir uns für die letzten Urlaubstage mehr eine Ferienwohnung als ein Hotelzimmer genommen haben. Wir sind dann erstmal ein bisschen durch die Stadt gelatscht; abends waren wir dann bei der Seattle Underworld Tour. Diese beschäftigt sich mit den versunkenen ehemaligen Erdgeschossen der Altstadt im Allgemeinen und den dort befindlichen Bordellen im Besonderen. In Seattle gab es im 19. Jahrhundert reichlich Prostitutierte, die offiziell aber alle Näherinnen waren. Betten wurden daher euphemistisch „Nähmaschinen“ genannt.
Eine Untergrundbar. Spuken soll’s da auch, aber die Gestalt im Vordergrund hat doch mehr mit der Belichtung zu tun…Noch ein Blick in den Untergrund von Seattle. Hier läuft man unter dem Gehweg entlang.
Heute haben wir uns dann ein paar Sights und Ausblicke in Seattle angesehen:
Im Gasworks Park haben sie die historischen Stadtgaswerke einfach stehen lassen.Blick von Gasworks Park auf die Skyline von Seattle.
Ein echtes Highlight war der Fremont Troll. Die haben doch tatsächlich unter eine Brücke eine Riesen-Trollstatue gebaut, und die Straße dort gleich mal „Troll Avenue“ genannt.
zwei Trolle unter der Brückeman beachte den Volkswagen Käfer im der linken Hand des Trollsnoch ein Blick auf die Skyline von einer anderen Stelle.
Danach waren wir im EMP (Experience Music Project), einem Musikmuseum mit Fokus auf Jimi Hendrix und Nirvana, den berühmtesten musikalischen Gewächsen der Stadt. Dort ist auch die Science Fiction Hall of Fame untergebracht, sowie eine mittelmäßige Fantasy-Ausstellung.
Die Fantasy-Ausstellung war zwar insgesamt nicht so toll, aber der Eiserne Thron aus Game of Thrones war schon cool.Wer erkennt dieses Kostüm?Eine von Hendrix zerschmetterten Gitarren.Ein bizarrer Vorläufer der elektrischen Gitarre.
Letztlich bin ich noch eine Weile durch die Stadt marschiert, unter anderem durch Chinatown. Hier noch ein paar Eindrücke.
Jetzt wissen wir auch, was der Troll isst, wenn er keine Volkswagen Käfer kriegen kann.Nach Chinatown traut sich der Troll nicht, dort gibt es Drachen.
Unser Weg führte nach Snoqualmie und North Bend östlich von Seattle. Wem das nichts sagt: hier wurde David Lynchs Kult-Fernsehserie Twin Peaks gedreht. Dementsprechend machten wir uns auf die Suche nach Drehorten.
Der Wasserfall und das Great Northern Hotel – eigentlich die Salish Lodge.
Das Roadhouse.
Über diese Brücke fahrt bei Twin Peaks ein Zug, nicht so in der Realität.
Das Büro vom Sheriff. Heute wird dort eine Schule für Rally-Fahrer betrieben, auf dem Gelände des alten Sägewerks.
Da wo Hans-Martin steht stand erst das Welcome to Twin Peaks-Schild.
Und natürlich der Diner, wo einst Agent Cooper seinen Kirschkuchen aß.
Der Diner ist auch der einzige Ort, der ein bisschen das Erbe der Serie hoch hält, wie zum Beispiel mit diesem Wandgemälde.
Kirschkuchen haben wir natürlich auch gegessen. War OK, aber nicht so gut wie im der Serie.
P.S. Wer diesen Blog-Eintrag nicht versteht hat die Seite noch nicht gesehen.
Heute bin ich es langsam angegangen und habe mir hauptsächlich die University of Washington uns das dort befindliche Natur- bzw. Völkerkundliche Museum angesehen. Die University of Washington ist beinahe so groß wie die LMU (Washington: ca. 42.000 Studenten, LMU knapp 50.000) verfügt aber über einen erheblich höheren Etat (7 Milliardren Dollar, die LMU hat ca. 1 Milliarde Euro). Da wundert es nicht, wenn die Washingtoner Erfolg haben und in den meisten weiltweiten Rankings irgendwo in den oberen 25 auftauchen – die LMU kann froh sein, wenn sie es unter die Top 100 schafft. Die University of Washington gehört zu den sog. Public Ivies, also den besten staatlichen Hochschulen in Amerika, die es durchaus mit den berühmten privaten aufnehmen können. In diese Gruppe gehören auch Univ. of California bei Berkeley und LA, Univ. of Wisconsin at Madison, Univ. of Virginia und einige andere mehr. Entsprechend beeindruckend ist der Campus, der riesig und parkähnlich ist und teilweise bei der Weltausstellung entstand. Eines haben die beiden Unis allerdings gemeinsam: jede Menge Chinesen, wenngleich es hier natürlich noch mehr sind.
Wer kann, der kann. Das hier ist nicht etw eine Kathedrale, sondern die Universitätsbibliothek. Ok, die Stabi kann dagegen schon anstinken, aber das ist eben keine Uni-Bibliothek…
Hier noch Bilder aus dem Museum, das heute kostenfrei, dafür aber leider von Schulklassen überrannt war:
Im Kino war ich übrigens gestern auch noch, genauer gesagt in Iron Man 3, der überraschend gut war (wesentlich besser als Iron Man 2, aber nicht so gut wie Iron Man 1), obwohl – oder vielleicht gerade weil – Robert Downey jr. alias Tony Stark die Iron Man-Rüstung höchsten 20 Minuten in dem Film anhat. Morgen läuft übrigens der neue Star Trek Film an, den werde ich mir auch noch ansehen.
Heute war das Wetter überraschend sonnig, daher noch ein paar schöne Fotos von Seattle teilweise von Kerry Park, teilweise von der anderen Seite des Puget Sound aufgenommen:
Morgen geht es über Paris zurück nach München. Vielen Dank fürs Lesen, bis zum nächsten Urlaub…