Von Düsenjets, Nähmaschinen und elektrischen Gitarren

So, jetzt habe ich etwas mehr Zeit und Nerv zum Bloggen. Gestern sind wir nach Seattle reingefahren. Auf dem Weg haben wir in Everett, einem großen Vorort von Seattle, die Boeing-Werke besucht, wo 747 „Jumbo“, 777 (das Flugzeug mit der größten Reichweite) und 787 (der Dreamliner) gebaut werden. Wer sich immer schon gewundert hat: die 1xx-5xx Flugzeuge waren Propellermaschinen, die 6xx waren Mondraketen und Cruise Missiles, alle 7xx sind Passagier-Düsenjets. Die Tour war sehr unterhaltsam, gerade auch weil der Führer sowohl wissen als auch lustig war. Die Werkshalle ist übrigens das größte Gebäude der Welt – gemessen am Volumen.

Leider durfte man drinnen nicht fotografieren, hier also ein paar Außenansichten.

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Der Dreamlifter ist einen umgebaute 747, in dem die EInzelteile für den sehr viel kleineren Dreamliner 787 aus Japan und Italien für die Endmontage nach Everett geflogen werden.
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HIer sieht man Dutzende neue Flugzeuge, die auf Abnahme und Abholung warten, Boeing liefert nicht frei Haus.

Danach dann wirklich nach Seattle, wo wir uns für die letzten Urlaubstage mehr eine Ferienwohnung als ein Hotelzimmer genommen haben. Wir sind dann erstmal ein bisschen durch die Stadt gelatscht; abends waren wir dann bei der Seattle Underworld Tour. Diese beschäftigt sich mit den versunkenen ehemaligen Erdgeschossen der Altstadt im Allgemeinen und den dort befindlichen Bordellen im Besonderen. In Seattle gab es im 19. Jahrhundert reichlich Prostitutierte, die offiziell aber alle Näherinnen waren. Betten wurden daher euphemistisch „Nähmaschinen“ genannt.

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Eine Untergrundbar. Spuken soll’s da auch, aber die Gestalt im Vordergrund hat doch mehr mit der Belichtung zu tun…
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Noch ein Blick in den Untergrund von Seattle. Hier läuft man unter dem Gehweg entlang.

Heute haben wir uns dann ein paar Sights und Ausblicke in Seattle angesehen:

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Im Gasworks Park haben sie die historischen Stadtgaswerke einfach stehen lassen.
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Blick von Gasworks Park auf die Skyline von Seattle.

Ein echtes Highlight war der Fremont Troll. Die haben doch tatsächlich unter eine Brücke eine Riesen-Trollstatue gebaut, und die Straße dort gleich mal „Troll Avenue“ genannt.

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zwei Trolle unter der Brücke
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man beachte den Volkswagen Käfer im der linken Hand des Trolls
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noch ein Blick auf die Skyline von einer anderen Stelle.

Danach waren wir im EMP (Experience Music Project), einem Musikmuseum mit Fokus auf Jimi Hendrix und Nirvana, den berühmtesten musikalischen Gewächsen der Stadt. Dort ist auch die Science Fiction Hall of Fame untergebracht, sowie eine mittelmäßige Fantasy-Ausstellung.

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Die Fantasy-Ausstellung war zwar insgesamt nicht so toll, aber der Eiserne Thron aus Game of Thrones war schon cool.
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Wer erkennt dieses Kostüm?
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Eine von Hendrix zerschmetterten Gitarren.
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Ein bizarrer Vorläufer der elektrischen Gitarre.

Letztlich bin ich noch eine Weile durch die Stadt marschiert, unter anderem durch Chinatown. Hier noch ein paar Eindrücke.

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Jetzt wissen wir auch, was der Troll isst, wenn er keine Volkswagen Käfer kriegen kann.
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Nach Chinatown traut sich der Troll nicht, dort gibt es Drachen.

 

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