28. Mai: Anza-Borrego State Park

Heute habe ich wie gesagt die Westküste verlassen und mich ins Landesinnere aufgemacht. Erstes Ziel war der Cuyamaca Rancho State Park (s. Reiseroute), eine schöne Bergstrecke, aber das war letztlich nur die Scenic Route um zum Anza-Borrego State Park zu kommen.

Hier ein Video. Leider war die Kamera gerade nicht an als ein ausgewachsener Truthahn die Straße vor mir seelenruhig überqerte.

Das ist kein Nationalpark, könnte aber von Größe und Bedeutung gut einer sein. Er umfasst weite Wüstenlandstriche nordöstlich von San Diego.

Kaum hatte ich die Küste verlassen war das Wetter auch schon extrem sonnig, die Sonnenbrille hat sich hier bestens bewährt.

Erste Anlaufstelle war das Visitor Center. Auch hier konnte man schon schön die Wüstenflora und – landschaft sehen.

Wüstenpflanzen am Anza-Borrega Visitor Center.
Wüstenpflanzen am Anza-Borrega Visitor Center.
Wüstenpflanzen am Anza-Borrega Visitor Center.
Die Landschaft als Panorama.

Allerdings hatte ich mir mehr vorgenommen, ich wollte den Wanderweg zum Palm Canyon gehen. Allerdings hat mich das wirklich an den Rand meiner physischen Fähigkeiten gebracht, ich war mir am Schluss nicht mehr ganz sicher, ob ich es zum Auto zurück schaffe.

Wegstrecke: 4.8 km, kein Problem. Temperatur: 39 Celsius. Ein Problem, aber ich hatte Sonnenschutz und ausreichend Wasser dabei. Das eigentliche Problem: laut Broschüre war der Trail „light to moderate“. In Wirklichkeit war von einem Wanderweg kaum zu sprechen, es war ein gerade mal so eben markierter Pfad der vor allem aus Geröll verschiedener Größe bestand; Höhenunterschiede mussten über mehr oder minder zufällig zu „Treppen“ zusammengestellten Gesteinsbrocken überwunden werden. Und das war für mich trotz Walking-Stöcken verdammt anstrengend.

Der Einstieg in den Pfad.
Ein Blick zurück.
Leider sah der „Pfad“ meistens so aus…
Ziel des Marsches war die Palmenoase, die man hier im Hintergrund sieht.
Auf dem Weg dahin gab es fast keinen Schatten. Nur manchmal lebte die Wüste, wie hier.
Die Palmenoase rückt näher.
Die Oase selbst war wirklich schön, ein kleiner Fleck in tiefem Palmenschatten und daneben ein Bächlein. Ich hab mich erstmal auf den Boden gelegt und eine Stunde Pause gemacht.
Dabei fielen mir die vielen kleinen Vögel auf, die zwischen den Palmen hin- und herflogen.
Ich dachte erst, es sind Kolibris.
Aber es sind wohl extrem kleine Spatzen oder Finken.
Aber das waren nicht die einzigen Flieger bei der Oase.

Je weniger über den Rückweg gesagt wird, desto besser. Eine Tortur. Danach bin ich ins Auto gestiegen, habe mehr Wasser geleert, habe die Klimaanlage aufgedreht und bin 2,5h nach Twenty-Nine Palms gefahren, wo ich zweimal übernachte.

Morgen steht der Joshua Tree Nationalpark auf dem Programm, wo die Mojave-Wüste auf die Colorado-Wüste trifft. Anders als heute werde ich mich aber darauf beschränken, mit dem Auto zu zugänglichen Stellen zu fahren und Fotos zu schießen. Bestenfalls mache ich die ganz kurzen, einfachen Pfade für Mobilitätsbehinderte oder so.

Zum Abschluss noch eine Videomontage vom Anza-Borrego SP: