27. Mai: Border Field State Park

Heute ging es in den Border Field State Park. Das ist ein vom Staate Kalifornien betriebener „Nationalpark“ im südwestlichsten Eck der USA, direkt an der Grenze zu Mexiko. Nur die Grenze selber wiederum wird vom Bund betrieben, da sind dann also nicht mehr die State Park Rangers sondern die Border Patrol am Werk.

Im Prinzip ist das eine Mischung aus einem Naturpark, der sehr schön die Marschlande bzw. Flutebenen der Pazifikküste zeigt und einer kulturhistorischen Stätte, nämlich dem westlichsten Ende der US-mexikanischen Grenze. Da gibt es zwar keine acht Meter hohe Mauer wie Trump sie gerne hätte, aber immerhin einen fünf Meter hohen Zaun. Dann ist da noch der Friendship Park, das ist ein Areal, wo man von beiden Seiten an direkt zum Grenzzaun kann, sich also z.B. mit Familienmitgliedern auf der anderen Seite unterhalten kann. Etwas beklemmend ist das schon, andererseits ist die Border Patrol ziemloch entspannt, denn hier witscht garantiert keiner durch.

Zur Einstimmung das Video:

Der Eingang zum Park. Der Zaun links hat nichts mit der Grenze zu tun.
Aber er dient als Träger für politische Kunst.
Grenzen sind gut für die Natur. Die Landschaft ist weitgehend unberührt und recht interessant.
Das Panorama kann die enorme Weite nur bedingt wiedergeben.
Bei Reitern ist die Gegen sehr beliebt. Hier sehen wir drei auf das Ende der Grenze zureiten…
…und dann fix wieder weg.
Wie man oben schon sehen konnte, ragt der Grenzzaun bis ins Wasser.
Die Blüten oben hübschen die Perspektive doch deutlich auf.
So sieht er aus der Nähe aus…
…und so aus der Ferne.
Das nun ist der Friendship Park, ein Areal direkt am Zaun.
Da wird gerade eine Fiesta vorbereitet, s.u.
Aber das Gitter ist ziemlich fies und absichtlich so gemacht, dass man auch ja nichts durchreichen kann. Mehrere Beamte der Border Patrol sind zugegen, wirken aber entspannt.
Dabei kommen hier ständig gefährliche, kriminelle, illegale Einwanderer durch. Wie z.B. dieser Kerl hier, einer der berüchtigten Gecko Brothers (s. „From Dusk Till Dawn“).

Leider habe ich meine Hausaufgaben bzw. meine Reisevorbereitungen nicht ordentlich gemacht – und das mir! Denn just heute fand der „Fandango Fronterizo 2017“ statt, eine Art mexikanische grenzübergreifende Jam-Session, also ein Musikevent. Wie immer war ich gleich zu Beginn der Öffnungszeit des Parks da. Auf dem Rückweg kamen mir immer mehr Familien mit Musikinstrumenten entgegen und mir dämmerte, dass ich da was verpasse. Da war ich aber schon halb zurück bei meinem Auto. Man muss dazu sagen, dass man vom Parkeingang ca. 3,5 km zu Fuss gehen muss und logischerweise auch wieder zurück. Das ist die bei Weitem längste Strecke, die ich seit meinem Beinbruch gegangen bin und entsprechend fertig war ich schon. Daher habe ich den Fandango leider verpasst.

Damit Ihr aber eine Idee bekommt, um was es da geht, hier ein Werbevideo:

Man kann nicht alles haben. Was ich dafür hatte war ein sehr leckeres Mittagessen bei „Hawaiian Homestyle“, einer kleinen Restaurantkette mit hawaiianischen Spezialitäten. Man sollte dazu sagen, dass wohl ein großer Teil der hawaiianischen Küche sehr japanisch beeinflusst ist. Das sieht man an den beiden Speisen, die ich gegessen habe:

Das ist Ahi Poke. Also rohe Stücke vom Ahi-Tunfisch mit ein paar Zwiebeln und Kräutern. Im Prinzip Sashimi. Nicht billig, aber lecker!
Und das ist Moco Loco. Ein Hacksteak (Hamburger auf japanische Art) auf Reis mit Pilzsauce und Spiegelei drüber. Dazu mehr Reis und Nudelsalat. Übrigens: die dicksten und besten Sumo-Ringer kommen aus Hawaii.

Seit ich in San Diego bin hole ich mir jeden Abend Essen bei dem mexikanischen Lokal direkt im Hotel. Superlecker, vor allem die Fisch-Tacos, aber nicht sehr fotogen.

Nachmittags war ich noch eine Weile im Aquatica, das ist das Erlebnis-Freibad von SeaWorld. Jede Menge Rutschen, ein Lazy River, im Prinzip das gleiche wie Typhoon Lagoon von Disney. Sehr angenehm und erfrischend und vor allem trotz Memorial-Day-Wochenende nicht überlaufen, denn es war zwar sonnig aber windig. Beim Warten hoch droben auf den Rutschen konnte einem ziemlich kalt werden! Auf Fotos habe ich verzichtet.

Abends bin ich dann noch bei der Mission San Diego vorbei gefahren. Eigentlich wäre das die älteste spanische Mission in Alta California (dem heutigen US-Kalifornien), gegründet wie eigentlich alle vom Franziskaner Junipero Sierra und eben dem San Diego (Sankt Didakus) gewidmet. Die ursprüngliche war dort wo nun der Old San Diego Park ist, aber bereits 1777 wurde sie an einen anderen Ort verlagert. Damit wäre sie immer noch die älteste, aber das Gebäude brannte ab. Die heutige Form hat die Mission aus dem Jahre 1813, doch de facto stammen die Gebäude aus den 1930ern. So richtig historisch authentisch (wie z.B. in San Francisco oder Carmel-by-the-Sea) ist sie also nicht.

Aber in jedem Fall hübsch gelegen.
Auch innen überzeugend „auf alt“ gemacht.
Wie alle Missionen auch mit schönem Innenhof, aber kein Vergleich zu Carmel-by-the-Sea.

Zu guter Letzt ein Video:

Morgen verlasse ich die Westküste, von nun an geht es in die Wüste, eigentlich mehrere Wüsten. Keiner muss mich dorthin schicken, ich gehe ganz freiwillig!