26. Mai: Cabrillo NM, USS Midway, Altstädte

 

Heute stand Historisches auf dem Programm, angefangen mit dem Cabrillo National Monument, am südlichen Ende einer Landzunge und quasi der Eingang zur San Diego Bay. Benannt nach Juan Rodriguez Cabrillo, der 1542 als erster Europäer an der Westküste Nordamerikas landete, nämlich just hier. Man hat sehr schöne Aussichten auf San Diego und den Pazifik, oder man hätte, wäre das Wetter nicht morgens immer diesig.

Zur Einstimmung das Video, dann Fotos:

Da steht er, der Herr Cabrillo.
Immerhin die Klapperschlangen haben noch geschlafen.
Ein Leuchtturm wurde später auch errichtet, aber er war zu weit oben, man sah ihn bei Nebel nicht. Drum wurde ein neuer weiter unten gebaut.
Wer schon immer mal wissen wollte, wie so ein Leuchtfeuer aussieht.

Senor Cabrillo hatte mit seiner Conquista in Nordamerika kein Glück, er starb auf der Expedition. Aber die US Navy stimmte ihm in einem zu: San Diego Bay ist der beste Hafen an der Westküste. Drum wurde San Diego im 2. Weltkrieg auch die wichtigste Flottenbasis für den Pazifik. Erst mit dem Krieg und der Navy wurde San Diego zu einer großen Stadt, vorher war es eher ein verschlafenes Nest. Bis heute ist die Navy der größte Arbeitgeber der Region.

Dementsprechend ist auch die USS Midway das vielleicht relevanteste historische Museum in San Diego. Der Flugzeugträger wurde 1945 in Dienst gestellt, als der Krieg gerade vorbei war, und war damals das größte Schlachtschiff aller Zeiten. Und weil man ein Flugzeugträger eine große Stange Geld kostet, war er dann fast 50 Jahre im Dienst bis 1992, war also beim Vietnamkrieg und dem ersten Irakkrieg 1990/91 mit dabei. Hier das Video:

Wer sich nun an Raumschiff Enterprise oder Battlestar Galactica erinnert fühlt liegt ganz richtig: Flugzeugträger waren das Vorbild dafür, wie große Raumschiffe in Film und Fernsehen dargestellt werden.

So ein Schiff ganz abzulichten ist nicht einfach, es ist immerhin 300 Meter lang.

Wer schon mal bei den Bavaria Filmstudios „Das Boot“ gesehen hat: im Flugzeugträger ist es geräumiger, aber meistens nicht viel. Die Gänge sind sehr eng, Platz ist trotz der riesigen Größe Mangelware. Entsprechend gilt: je höher der Rang, desto mehr Platz.

Die Schlafkojen der Mannschaft.

Die Kabine des Kaplans.
Das Bett des ersten Offiziers…
…und das des Kapitäns.

Auch die Speisesäle sind nach Rang getrennt:

…für die hohen Offiziere…
…und die Mannschaft. Im Video sah man die Speisesäle der Offiziere und der Unteroffiziere.

Das Essen war aber für alle reichlich und in so guter Qualität, wie man es halt hinkriegt wenn es täglich 13.500 Mahlzeiten geben muss (bei 4.500 Mann Besatzung).

Die Essensausgabe.

Besonders faszinierend fand ich die Küchen. Da fehlen mir doch noch ein paar Geräte für zu Hause:

z.B. Töpfe für 160 Liter Eintopf…
…oder ein Ofen wo zwei Truthähne nebeneinander reinpassen.
Das Combat Information Center, also die Kommandozentrale ist eben nicht auf der Brücke sondern tief im Innern des Schiffs.
…wie man aus Battlestar Galactica weiß. Macht ja auch Sinn.

Die beiden „Hörsäle“ im Video sind übrigens die „Ready Rooms“ der Flugstaffeln aus zwei verschiedenen Epochen.

Eine Tafel mit Reglern und Messgeräten in einem der Maschinenräume.

Hier noch ein paar Blicke auf das Flugdeck:

Der Aufbau, quasi der Tower des Flugzeugträgers. Drunter sind die Qaurtiere von Kapitän und Konteradmiral.
Auf dem Flugdeck sind Dutzende Flugzeuge und Hubschrauber aus verschiedenen Epochen.
z.B. dieses hier.

San Diego ist eine wesentlich kompaktere Stadt als Los Angeles, das ja mehr eine wirre Ansammlung von Ortsteilen ist. So historisch gewachsen wie San Francisco ist es aber auch nicht. Tatsächlich hat San Diego zwei „Altstädte“. Die eine stammt aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts und wurde in den 1980er Jahren als „Gaslight District“ wiederbelebt. Da sind die ganzen Restaurants, Theater und Clubs.

Ganz nett, aber zumindest bei Tag…
…jetzt auch nicht der tollste Ort.

Von der ursprünglichen Siedlung aus dem späten 18. Jahrhundert, wie alle spanischen Siedlungen hier um eine Mission aufgebaut ist nicht allzu viel übrig. Aus den verbliebenen Originalgebäuden und einigen Nachbauten wurde dann ein Historic State Park gemacht. Der schwankt irgendwo zwischen authentisch und vollkommerzialisiert (mexikanisches „Handwerk“, riesige Margaritas, etc.) Sieht aber auf jeden Fall nett aus:

Das größte verbliebene Gebäude aus Adobe, das Anwesen eines reichen Siedlers.
Der Nachbau eines Hotels, deutlich später.
Und noch ein Blick auf den Old Town San Diego State Park.
Wie man hier sieht ist Kalifornien noch immer Teil der USA. Mal sehen ob das unter Trump so bleibt…

Morgen steht der Border Fiels State Park und somit ein Blick auf den Grenzzaun an.

Ein Gedanke zu „26. Mai: Cabrillo NM, USS Midway, Altstädte“

  1. Der Speisesaal der Unteroffiziere erinnert mich von der Einrichtung her sehr an die Missile Stationen in North Dakota.

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