San Francisco Tag 6: Berkeley und Oakland

Das Wetter war heute zwar auch nicht viel besser (morgens Regen, klärte nachmittags auf), aber das hat mich nicht abgehalten, mit der U-Bahn (BART) nach Berkeley und Oakland auf der Ostseite der San Francisco Bay zu fahren. Natürlich akzeptieren MUNI und BART nicht die gleichen Fahrscheine, aber immerhin war es ein nahezu identisches System wie die U-Bahn in Washington DC, das ich gut kenne.

Hauptziel in Berkeley war natürlich die University of California at Berkeley, gegründet 1860 und die älteste US-Universität an der Westküste. Überall sonst heißt die Uni Berkeley, nur in Berkeley nennt man sie „Cal.“ Wie allerdings der Tour Guide sagte: „You can call us UC, Cal, UC Berkeley, whatever. Just don’t call us Stanford.“ Das ist nämlich die andere berühmte Uni in der Gegend und eine private dazu (Berkeley gilt als die beste staatliche Uni in den USA) und es gibt da wohl ein wenig Konkurrenz…

Apropos Tour Guide: ich habe mich kurzerhand einer Campusführung für (so hoffen sie) angehende Studenten angeschlossen, die teils als Schulklasse da waren. Die Touren sind umsonst und werden von Studenten durchgeführt. Man erfährt doch so allerhand mehr als wenn man nur selbst über den Campus latscht.

Das Sather Gate befindet sich sinnigerweise eher mitten auf dem Campus.
Bekannt ist Berkeley natürlich vor allem für das Free Speech Movement in den 1960er Jahre, das später in den Anti-Vietnamprotesten mündete. Das wird auch durchaus zelebriert.
Dies ist eine Tür zum Haus des Rektors. Sie hat keine Türgriffe, damit man sie nicht zuketten oder sich jemand dranketten kann. Das passierte in den 60ern gerne mal. Heute behilft man sich mit Menschenketten.
Heute wird gegen den Bologna-Prozess demonstriert. Ach nein, gegen die Etatkürzungen!
Denn der schöne Staat Kalifornien ist pleite. Griechenland ist überall.
Parkplätze auf dem Campus sind rar. Diese vier(!) Parkplätze sind für Nobelpreisträger reserviert (NL=Nobel Laureate).
Dies ist South Hall, das ursprüngliche Universitätsgebäude.
Der Glockenturm Sather Tower. Die Sathers waren Großspender der UC Berkeley.

Nach Berkeley bin ich weiter nach Oakland, die größte Stadt der East Bay, quasi das Brooklyn zu San Franciscos Manhattan. Gertrude Stein soll über ihre Heimatstadt Oakland mal gesagt haben: „There is no there there.“ Das möchte ich präzisieren zu „There are no restrooms there.“ Die einzige öffentliche Toilette der Innenstadt ist in einer Tiefgarage versteckt, der Schlüssel hängt an einem Hulahoopreifen und ist in einem Büro versteckt, das von einem dreiköpfigen feuerspeienden Hund bewacht wird. In Oakland haben nichtmal MacDonald’s und Burger King Toiletten, das ist jetzt keine Übertreibung! Wie dem auch sei, die Stadt hat nicht so wahnsinnig viel zu bieten, ein paar architektonische Highlights, das war’s dann auch weitgehend.

Der Tribune Tower, wo die Zeitung Oakland Tribune ihren traditionellen Sitz hat. Man erwartet fast, dass Spiderman sich vorbeischwingt. Ach nein, das war in Manhattan und die Zeitung heißt Daily Bugle.
Im Gegensatz zu SF hat Oakland eine Altstadt mit Häusern aus den 1860er-90er Jahren.
Und ein prächtiges Rathaus, man wollte wohl gegen SF anstinken können.

So, morgen werde ich die wenigen verbliebenen Programmpunkte in SF abklappern, und als Abschluss meines SF-Aufenthaltes habe ich die Abend-Tour in Alcatraz gebucht.