San Francisco Tag 3: Vom Mission District zum Golden Gate Park

Heute habe ich meinen MUNI-Nahverkehrspass ausgenutzt und die verschiedenen Buss und Trambahnen verwendet, um in der Gegend rumzukommen. Das Nahverkehrsnetz ist dicht gewoben und die Wartezeiten halten sich in Grenzen, nur hat man manchmal den Eindruck, die Cable Cars seien die modernen Fahrzeuge des Verkehrsverbundes…

Erster Stop war der Mission District und die Mission Dolores. Dies ist quasi der Ursprung des zivilen San Francisco (neben dem Presidio als Militärstützpunkt), gegründet 1776 als spanische Mission. Das war’s dann auch schon fast mit San Francisco bis zum Goldrausch 1849: die Mission, das Presidio, ein paar Fischer und ein paar Docks. Erst danach ging es richtig los. Die Mission ist jedenfalls das älteste Gebäude der Stadt, ganz in der klassischen Adobe-Bauweise.

Links die Mission Dolores, daneben die wesentlich neuere Basilica

Die Mission wurde weitgehend von Ohlone-Indianern gebaut, die dem ganzen auch ihren Stempel aufdrückten, in diesem Fall im Deckenmuster sichtbar:

Innenraum der Mission Dolores

Die Gegend drum herum nennt man Mission District und es handelt sich tatsächlich um ein hispanisches geprägtes Viertel. Gut fand ich besonders die verschiedenen Wandgemälde.

Ein bemaltes Haus im Mission District
Das sog. Women’s Building
Fußball spielt in einer Latino-Gegend natürlich eine ganz andere Rolle als bei den Anglos. Man beachte die zwei mitspielenden Azteken!
Die Grenze zwischen Wandgemälde und Graffitti ist fließend

Danach hatte ich das Yuerba Buena Center for the Arts auf dem Programm, wo ich das Museum of Modern Arts prompt links liegen ließ und in das Museum of Cartoon Art gegangen bin (keine Fotos, da nicht erlaubt). Auf dem weiteren Weg kam ich am Rathaus vorbei, was eine ähnliche Größe hat wie das Bundeskapitol in Washington, man lässt sich in SF wohl nicht lumpen.

Rathaus von San Francisco
Hier die sog. Postcard Row am Alamo Square. Früher waren die Häuschen wohl deutlich bunter, daher der Name.

Der Golden Gate Park ist das Gegenstück zum Central Park in New York: fünf Kilometer lang und einen Kilometer breit. Drinnen u.a. ein botanischer Garten und diverse Museen, und am Sonntag sehr viele Menschen!

Golden Gate Park
Schöne Blüten…
…der rote Flaschenbürstenbaum…
…und der gefährliche, fleischfressende Riesenrhabarber!
Was machen deutsche Einwanderer in Amerika als ersters? Genau!

Auf dem Rückweg bin ich noch am Pier 39 vom Fisherman’s Wharf vorbei, das ist die Zentrale des Kitsch-Tourismus. Aber seit dem Erdbeben von 1989 haben sich hier Seelöwen angesiedelt. Im ersten Jahr ca. 40, im zweiten Jahr 200, im dritten 400, mittlerweile sind es im Winter bis zu 1.000 und manche migrieren gar nicht mehr weg. Experten sagen voraus, dass im Jahre 2025 San Francisco vollständig von den Seelöwen übernommen ist, und die Menschen nur noch als versklavte Heringsputzer dienen dürfen…

Die zukünftigen Herren von San Francisco