Bin wohlbehalten angekommen und habe mich durch den Stadtverkehr von Denver bis nach Colorado Springs durchgeschlagen.
Colorado Springs ist für mich mehr Durchgangsstation, aber eins wollte ich hier schon sehen: den „Garden of the Gods“ – ein Park mit interessanten Felsformationen fast mitten in der Stadt.
Colorado Springs ist übrigens die zweitgrößte Stadt von Colorado. Es wurde als Luftkurort gegründet und bekam bald den Spitznamen „Little London“ wegen der vielen britischen Touristen. Die Luft hier ist sicher besser als in „The Smoke“.
Heute bin ich danke Jetlag in aller Frühe aufgestanden, um bei bestem Wetter ein volles Programm durch zu ziehen.
Als erstes bin ich nochmal zum Garden of the Gods, diesmal im frühen Morgenlicht.
Diesmal hatte auch noch Zeit für einen kleinen Spaziergang, eine Meile Rundweg.
Danach bin ich mal eben auf einen 4000er gestiegen, den Pike’s Peak mit 4300m Höhe. Ok, ich hab ein bisschen gemogelt, da kann man nämlich mit dem Auto hochfahren. Kostet 15 Dollar und einiges an Sprit, man kommt aber in ca. 45 Minuten bis ganz hoch zum Gipfel.
Danach ging es weiter zum Florissant Fossil Beds National Monument. Das ist eine der größten Lagerstätten von Kleinfossilien (Insekten, Pflanzen) in der Welt. Früher war das alles in privater Hand und die Touristen hackten die wertvollen Funde kurz und klein, in den 70er Jahren erklärte Nixon das Gelände zum Nationalmonument – und damit zur Schutzzone. (Nixon war in Sache Umwelt ein guter Präsident für seine Zeit, er hat u.a. das erste Umweltministerium der Welt geschaffen).
Aber es gibt nicht nur Kleinfossilien. Auch ein ganzer Mammutbaumwald wurde durch Vulkanasche vernichtet und die Stümpfe versteinerten.
Und nicht alle Insekten wurden zu Fossilien – es gibt immer noch reichlich davon.
Letztes Ziel meiner heutigen Reise (die auch fast 300 Meilen Fahrt umfasste, teils spektakulär durch die Berge, teils extrem monoton entlang von schnurgeraden Straßen) führte mich in den Süden des Staates zum Great Sand Dunes National Park.
Aus irgendwelchen Gründen sammle ich in den USA Dämme und Dünen. Nicht, dass ich von diesen Sachen so extrem fasziniert wäre, aber irgendwie liegen sie immer auf dem Weg. Sanddünen gibt es in den USA nicht so oft, aber ich habe sie in New Mexico, der Mojavewüste, dem Death Valley und jetzt auch in Colorado gesehen. Die Spektakulärsten sind die White Sands in New Mexico, aber die größten sind die hier in Colorado.
Das gute Wetter habe ich übrigens womöglich Donald Trump zu verdanken. Der hat die USA aus der UNESCO zurückgezogen. Und in meinen Urlauben regnet es immer zuverlässig, wenn ich zu UNESCO-Weltkulturerbestätten komme. Thanks, Donald!
Morgen kann ich das dann austesten: ich fahre zum Mesa Verde Nationalpark. Der ist noch UNESCO-Weltkulturerbe. Mal sehen, ob es regnet…
Gleich vorweg: Trumps Entscheidung, aus der UNESCO auszutreten, war goldrichtig. Trotz UNESCO-Weltkulturerbe-Status hatte ich in Mesa Verde gutes Wetter. Regenfronten gab es reichlich, aber während meines Besuches war das Wetter schön. Damit ist zumindest zunächst mein Fluch gebrochen, dass es bei UNESCO-Weltkulturerbe immer regnet!
Heute war jedenfalls der Indiana Jones Tag meines Urlaubs, mit viel Kletterei und Kriechen durch enge Gänge. Wo? Im Mesa Verde Nationalpark nahe Cortez, im Südwesten Colorados. Was gibt es da? Die sehr gut erhaltenen Klippenbauten des Alten Pueblo Volkes, in der Populärkultur besser als die Anasazi bekannt.
Die bauten hoch droben auf der Mesa Verde von ca. 500-1200 AD Mais, Bohnen, Kürbis und Kartoffeln an und einige wohnten in Klippenbauten, die sie in natürlich entstandene Nischen in den Wänden des angrenzenden Canyons einbauten. Zur Blütezeit lebten dort 5000-7000 Menschen. Für das präkolumbianische Nordamerika nördlich des Rio Grande ist das riesig – neben Cahokia (bei St. Louis) die meines Wissens einzige städtebauende Kultur (wobei man sich streiten kann, ob das eine Stadt war oder mehr eine große agrarische Siedlung).
Und so sieht es da aus:
In die Klippenbauten kommt man nur mit einer Führung rein, also habe ich gleich zwei gemacht: in Cliff Palace und in Balcony Hall.
Der zweite Klippenbau, den ich besuchte, war Balcony Hall. Viel kleiner als Cliff Palace (der möglicherweise eine Art Verwaltungszentrum war), dafür mit einem großen Balkon über dem Canyon, der wahrscheinlich für Tänze genutzt wurde.
Unser Ranger in Cliff Palace hatte in etwa meine Statur, weswegen ich mir keine so großen Sorgen wegen der Strapazen machte. Aber:
Diese engen Ausgangstunnel konnte ich nicht fotografieren: keine Zeit (hinter mir reichlich andere) und keine Chance: ich hatte Mühe mit meinen Schultern auf Händen und Knien da durch zu kommen.
Warum überhaupt betrieben die Leute auf der Hochebene Landwirtschaft und nicht im Tal? Die Mesa hat einen Südhang und das bedeutete zwei bis drei Wochen mehr Wachstumszeit im Jahr, potentiell eine ganze Ernte mehr.
Was wurde also aus den Anasazi? Zur Abwechslung kam mal nicht der weiße Mann dazwischen, die Siedler verschwanden im 13. Jahrhundert innerhalb kürzester Zeit. Warum, weiß man nicht so recht. Möglicherweise eine Mischung aus sinkenden Erträgen, Klimawandel, Raubbau am Holz und politisch-religiösen Konflikten. „Verschwunden“ sind die Leute aber nicht, sie gingen nach Süden und wurden die Vorfahren (u.a.) der heutigen Pueblo-Indianer.
Die neu nach Colorado einwandernden Navajo hingegen fanden die Bauten und sprachen von den „alten Fremden“ (=“Anasazi“), was im Englischen gerne mal im besten Akte X – Stil in „ancient aliens“ übersetzt wurde.
Morgen geht es in den Südosten Utahs für mehr Kulturzeugnisse und noch mehr spektakuläre Natur.
Heute bin ich im Südosten des Nachbarstaates Utah eingefallen. Mein erstes Ziel war Hovenweep, eine weitere Anasazi-Siedlung. Doch diese Gruppe baute ihre Häuser und Türme oben auf den Canyonrand anstatt in die Canyonwand hinein. Da ich ganz früh da war hatte ich die Anlage für mich alleine.
Der Begriff Hovenweep stammt übrigens von den nach dem Niedergang eingewanderten Ute bzw. Paiute geprägt und bedeutet „verlassenes Tal“.
Nach Hovenweep fuhr ich eine gute Stunde weiter über Nebenstraßen zum Natural Bridges National Monument. Wie der Name schon sagt, gibt es da durch Erosion geformte natürliche Brücken, genau gesagt drei.
Darf ich mich vorstellen? Mein Name ist Ford. John Ford. Ich mache Western. Und zwar hier:
Das Valley of the Gods hingegen kostet keinen Eintritt und man braucht keinen eingeborenen Führer. Dafür ist die Straße nicht geteert – heute hätte ich zum ersten Mal sehr gerne einen Pickup Truck oder ein anderes Fahrzeug mit Vierradantrieb gehabt.
Ob ich morgen noch zum „echten“ Monument Valley fahre überlege ich mir noch. Wirklich zwingend ist es nicht.
Heute war ich noch beim Goosenecks State Park.
Heute hat sich mal mein teures 10-18mm Superweitwinkelzoom mal echt gelohnt. Der spottbillige Polfilter übrigens auch.
Morgen geht es zurück nach Colorado, nach Durango. Dabei fahre ich ein gutes Stück zurück, teils entlang derselben Wege, wie ich gekommen bin – ließ sich nicht wirklich vermeiden. Mal sehen, was ich auf dem Weg noch so mitnehme, ansonsten wird das ein eher ruhiger Tag bis es zurück in die Berge geht.
Heute habe ich das heiße und trockene Utah wieder verlassen, nach einiger Recherche beschloss ich, dass ich das Monument Valley nicht brauche, weil ich schon im Valley of the Gods war.
Mancher mag es gar nicht glauben: im Urlaub mutiere ich zum Frühaufsteher und bin jeden Tag schon um 6.30 Uhr on the road.
Mein Weg führte mich zunächst zurück nach Cortez, und von dort aus durch den San Juan National Forest nach Telluride. Das ist ein altes Bergbau-Städtchen hoch droben in den San Juan Mountains (die Rockies im Süden Colorados). Um den Ort ging es mir dabei gar nicht so, sondern vielmehr um die Berglandschaft. Entsprechend auch die Fotos:
Nach Telluride bin ich in einer größeren Schleife nach Durango gefahren, und zwar über Ouray und Silverton. Die Straße zwischen Ouray und Silverton nennt man auch den Million Dollar Highway, wohl weil er a) schön ist, b) teuer war und c) profitabel war, denn er wurde natürlich nicht für Touristen gebaut sondern um die Silbervorkommen in den Bergen zu erschließen.
Die Fahrt selbst ist ziemlich atemberaubend. Ein Video werde ich noch basteln, aber das dauert noch. Bis dahin ein paar Fotos, alle von entsprechenden Parkplätzen entlang des Million Dollar Highway bzw. der Umgebung geschossen:
Morgen fahre ich den Million Dollar Highway nochmal in die andere Ríchtung. Primär aus logistischen Gründen, aber auch weil es in der Frühe und in die Gegenrichtung sicher nochmal eine andere Erfahrung ist. Danach geht es voraussichtlich in den Black Canyon of the Gunnison Nationalpark.
Heute bin ich von Durango nach Montrose gefahren, einmal durch die San Juan Mountains und eben noch einmal den Million Dollar Highway entlang, aber eben in Gegenrichtung.
Und am frühen Morgen: das macht durchaus einen Unterschied, zumindest für den Fotografen. Daher hier erstmal drei Studien entlang des Weges, alle nach dem Motto: Spaß mit Gegenlicht und hoher (d.h. kleiner) Blende (und einem Polfilter, und einer Gegenlichtblende…)
Hauptattraktion war heute der Black Canyon of the Gunnison National Park. Falls sich schon mal jemand gefragt haben sollte, was es mit national park, national monument usw. auf sich hat, hier ein kurzer Exkurs:
national park: ein vom Kongress per Bundesgesetz geschütztes Gebiet. Der stärkste Level von Naturschutz, keine kommerzielle Nutzung.
national monument: ein vom Präsidenten per ordre de mufti geschütztes Gebiet, alle basierend auf dem Antiquities Act von 1906.
Das Problem: was ein Mufti gibt, kann der nächste Mufti wieder nehmen. So geschehen mit dem Bears Ears National Monument, das von Obama eingerichtet und von Trump wieder reduziert wurde. Die deutsche Presse berichtete dann mit ihrer üblichen US-Kompetenz: „Trump beschneidet Nationalpark“, was so natürlich nicht stimmt. Es geht bei sowas meistens um kommerzielle Nutzung, z.B. Weiderechte, Holz oder Bodenschätze. Am Bears Ears National Monument bin ich übrigens auch vorbeigekommen, habe es aber nicht thematisiert, es ist hauptsächlich ein Haufen Landschaft.
sowohl national parks als auch monuments werden vom National Park Service verwaltet, der wiederum dem Department of the Interior untersteht (was für die Verwaltung des Bundesländereien zuständig ist und keinesfalls mit „Innenministerium“ übersetzt werden darf.
national conservation areas wiederum sind Schutzgebiete, die aber in Teilen auch kommerziell genutzt werden dürfen. Sie werden vom Bureau of Land Management verwaltet, einer anderen Unterabteilung des Department of the Interior.
national forests hingegen wiederum sind große Waldgebiete im Bundesbesitz, die von US-Bürgern auch zur Freizeitgestaltung (Wandern, Fischen, Jagen, etc.) genutzt werden dürfen. Sie unterstehen allerdings dem Forest Service, der wiederum dem Department of Agriculture, also dem Landwirtschaftsministerium unterstellt ist.
und dann gibt es noch eine Reihe weiterer Arten von Schutzgebieten, z.B. national recreation areas, die verschiedenen Behörden und Ministerien unterstellt sind bzw. einer Mischadministration unterlieen.
und dann gibt es noch state parks, die von den Einzelstaaten unterhalten werden, und die Indianerstämme mischen auch noch mit, s. Monument Valley.
Das Beste daran: die US-Geheimdienste sind genauso bürokratisch verstreut, eher noch schlimmer.
Ok, Exkurs vorbei. Der Black Canyon of the Gunnison National Park fällt in einer besondere Kategorie: fast genau so spektakulär wie ein bekannteres Pendant, aber viel weniger überlaufen. In diesem Fall liegt der Vergleich mit dem Grand Canyon nahe. Klar, der Grand Canyon ist tiefer, breiter und hübscher (da rot), aber der Black Canyon ist auch schon ziemlich heftig: zwischen 500 und 800 Metern tief und eben eher schwarz. Man muss sich entscheiden, ob man den Nord- oder Südrand ansehen will (ich war am Südrand), denn da gibt es keine Brücken und zur anderen Seite fahren dauert lange.
Dort habe ich mir die Zeit genommen, eine kleine Wanderung zu machen. Übrigens: alles, was über große Höhen gesagt wird, stimmt. Auf dem Pike’s Peak (über 4000m) wurde mir schwindlig. Auf Mesa Verde und auch am Black Canyon (jeweils deutlich über 2000m, eher 2500m) wird jeder Spaziergang zur Wanderung, 60-120m Höhenmeter rauf oder runter zur Anstrengung. Der Wasserverbrauch steigt enorm, man atmet und schnauft durch den Mund, nur um genügend Sauerstoff zu bekommen. Und das gilt nicht nur für Moppel wie mich: der Ranger auf Mesa Verde erzählte von einer Marathonläuferin, die keuchte und schnaufte wie eine Dampflok. Die Dame kam aus Florida, also vom Meeresspiegel.
Morgen steht ein eher gemütliches Programm an, eine relativ kurze Fahrt nach Grand Junction und dort der Besuch des Colorado National Monument. Vielleicht komme ich dann auch mal dazu, die Videos von den Autofahrten zu basteln…
Mein heutiger Weg führte letztlich tief ins Tal, nach Grand Junction – nur ca. 1400m über dem Meeresspiegel. Es liegt im Grand Valley, dem fruchtbaren Tal des Oberlaufes des Colorado. Wer es nicht weiß: der Colorado ist der bedeutendste Fluss des Westens, quasi der Mississippi der Region, der durch viele Bundestaaten fließt, den Grand Canyon geformt hat, vom Hoover Dam gestaut wird und letztlich in Mexiko mündet.
Doch Fluss und Tal waren gar nicht mein Anliegen, sondern das Colorado National Monument, eines der ältesten national monuments, noch seinerzeit von Präsident Taft 1911 zu einem solchen erklärt. Es umfasst die Höhen südlich von Grand Junction, wo mehrere Canyons sich letztlich in den Colorado entleeren (sofern sie denn noch Wasser führen) und wo man eine sehr schöne Rotfelsenlandschaft bewundern kann. Das Ganze entlang einer 27 Meilen langen Straße, für die ich aber fast vier Stunden brauchte, weil man alle naslang ausstiegt und sich die nächste Aussicht gibt.
Hier also einige Bilder davon:
In Grand Junction mache ich zwei Nächte lang Station. Nicht, weil hier der Bär tanzt, sondern weil ich morgen nochmal einen Ausflug nach Utah mache, zum Arches National Park und vielleicht auch zum Caonyonlands NP. Und da die Hotels dort in der Nähe unbezahlbar sind, mache ich das als Tagesausflug von hier aus.
Achtung, falls Ihr noch nicht die Fotos vom Colorado National Monument gesehen habt, scrollt ein bisschen runter, es gibt heute zwei Blogeinträge.
Hier nun also Videos von meinen Fahrten. Leider habe ich keine vom Zeitaufwand vertretbare Methode gefunden, das Videobild zu beschneiden, um die Ecke vom Fenster und das Armaturenbrett rauszulöschen. C’est la vie. Und man hat mich auch schon gefragt, woher ich die bekloppte Musik für die Videos habe: die ist im Programm eingebaut und auch für den automatischen Videoschnitt mitverantwortlich. Ich würde ja auch eher einen Song von John Denver einbauen, aber a) geht das mit dem Programm nicht und b) merkt das der Uploadfilter von Youtube sofort und löscht das Video wegen Urheberrechtsverletzung. Also besser so.
Ich erwähnte doch neulich Nationalparks, die fast genauso spektakulär sind, wie ihr bekannteres Pendant, aber nicht so überlaufen? Der Arches NP in Ost-Utah gehört nicht zu dieser Gruppe. Ganz im Gegenteil: er ist das spektakulärere, aber extrem überlaufene Pendant zum Natural Bridges NM. Schon auf der Webseite steht, man soll vor 8 Uhr in den Park kommen, sonst könnten die Parkplätze an den Aussichtspunkten und Wanderwegen voll sein.
Also war ich um 6.15 Uhr, noch vor Sonnenaufgang da. Und vorher musste ich fast zwei Stunden hinfahren – entsprechend früh ging heute alles los. Ich war auch keinesfalls der erste! Aber überlaufen war es immerhin noch nicht.
Ranger waren noch keine da, also konnte ich niemanden fragen, wo denn ein guter Aussichtpunkt für den Sonnenaufgang ist. Macht nix, ich folgte einfach einer Karawane von Autos zum sog. North Window, wo man tatsächlich einen prima Blick nach Osten hat.
Nun heißt der Nationalpark „Arches“ weil es da eine Menge von natürlichen Steinbögen gibt.
Der berühmteste Bogen ist der Delicate Arch. Nur, um da hinzukommen muss man 5km (einfacher Weg) einen arg schwierigen Pfad raufkraxeln, ganz ohne Schatten, das war mir zu viel. (Aus demselben Grund habe ich auch den sog, Devil’s Playground weggelassen, 13km schwieriger Weg, teils auf allen Vieren. Ich bin zu alt für diesen %&$!
Aber immerhin gibt es zwei Aussichtpunkte für den Delicate Arch, die ich auch beide aufsuchte, einer war durchaus auch mit Wanderung verbunden.
Eine Besonderheit ist der Sand Dunes Arch. Dafür muss man ein paar hundert Meter durch eine enge Kluft, die am Boden ganz mit feinstem Sand bedeckt ist.
Der Vorteil wenn man um 6.15 Uhr mit dem Nationalpark anfängt? Man ist um 10.30 Uhr schon fertig, wenn die Tourbusse mit chinesischen (und anderen) Touristen kommen. Und man hat noch Zeit für zwei andere Attraktionen: den Dead Horse State Park und den Canyonlands National Park, die quasi auf der anderen Straßenseite liegen. Ok, man muss nur noch 25 Meilen auf eine Hochebene fahren, aber für Utah ist das in unmittelbarer Nähe.
Der Canyonlands NP ist riesig und hat sogar mehrere Gebiete, die nur von verschiedenen Eingängen zu erreichen sind. Ich war im „Island in the Sky“ Bereich: die Hochebene wirkt aus der Ferne tatsächlich wohl wie eine Insel im Himmel (das kann man von dort natürlich nicht selbst sehen). Die gewaltigen Ausblicke über Meilen und Meilen kommen auf den Fotos leider nicht gut rüber.
Dafür hat Canyonlands auch noch einen Bogen, der mit einer schönen und machbaren Wanderung zu erreichen ist.
Danach war ich fix und fertig (es sind hier Mittags deutlich über 30 Grad Celsius) und bin wieder zwei Stunden nach Grand Junction zurückgefahren. Dabei leistet mir der Tempomat meines Toyota gute Dienste, denn er hat auch eine Abstandsautomatik. D.h. man hängt sich hinter ein Auto, das mit angemessener Geschwindigkeit fährt und muss dann nur noch lenken; Beschleunigen und Bremsen übernimmt die Elektronik. Angenehm!
Mal sehen, ob ich heute Abend bis zu meiner üblichen Schlafenszeit von 22 Uhr durchhalte oder früher umfalle…
Heute gibt es nicht so viel zu bloggen, schlicht weil ich nach dem sehr heftigen Tag gestern heute nicht so viel gemacht habe. Ich bin von Grand Junction aus das grübe Tal des Colorado-Flusses nach Osten gefahren, letztlich in Richtung des Rocky Mountain National Park. Doch weil ich da auf gar keinen Fall an einem Samstag hin will (zu viele Leute) habe ich noch einen Zwischenstopp eingeplant und zwar in Glenwood Springs.
Auf dem Weg dorthin habe ich mir noch einen schönen Spaziergang gesucht. Das ist das schöne am US-Westen: man braucht nur zu fahren, bis man ein braunes Schild sieht. Und wenn das dann nicht einfach nur eine Zufahrt zu einem National Forest ausweist, gibt es da eigentlich fast immer was zu sehen. In diesem Fall bin ich auf halber Strecke zwischen Grand Junction und Glenwood Springs in den Rifle Falls State Park gefahren. Dort gibt es einen hübschen Wasserfall mit Rundweg, den habe ich mir angesehen.
Und was ist nun mit Glenwood Springs? Gut, es liegt auf dem Weg und hat eine halbwegs schmucke „Altstadt“ aus dem frühen 20. Jahrhundert, aber der eigentliche Grund liegt im Namen: es gibt heiße Quellen.
Wie mancher weiß bin ich Fan der japanischen Onsen-Kultut und von den Thermen in Europa eigentlich immer enttäuscht (nicht heiß genug, was bringt mit eine „heiße“ Quelle mit 32 Grad?). Wie also machen das die Amis? Kurze Antwort: nicht so gut, wie die Japaner, aber besser als die Europäer. Die heißeste Quelle hatte immerhin 43 Grad, auch wenn der Großteil eher bei 38 Grad lag. Und zumindest in der Anlage, wo ich war, hatten sie das natürliche Thermalwasser in mehrere kleine Becken gefüllt, eher im japanischen Stil. Die Aussicht auf Colorado Fluss und Berge war auch gut, allerdings leicht verschandelt durch einige Gebäude (die Straße hat hingegen irgendwie nicht gestört). Ich sage 6.5 von 10 Punkten, war es schon wert.
Selber Fotos konnte ich keine machen, aber hier zwei geklaute aus dem Internet:
Dafür gibt es nochmal ein Video von der gestrigen Fahrt durch den Arches National Park:
Morgen geht es dann Richtung Rocky Mountains National Park, und zwar den westlichen und nicht so gut besuchten Teil. Die Trail Ridge Road, die diesen Teil des Parks mit dem östlichen verbindet fahre ich dann erst am Montag – ich wollte vermeiden, das am Wochende zu machen.