Chatuchak Wochenmarkt

Irgendwann muss man ja Andenken und Mitbringsel erstehen, warum also nicht auf dem größten Markt Thailands? Der Chatuchak Wochenmarkt ist eben jener, also habe ich mich auf den Weg gemacht – praktischerweise fahren sowohl Skytrain als auch U-Bahn direkt dorthin (s. Schauplätze).

Der Markt ist wirklich riesig, mit Tausenden von Ständen und Kilometern von engen Gassen dazwischen. Es gibt alles von Antiquitäten und Kunsthandwer über Second-Hand Kleidung und Bücher bis hin zu Tieren (davon sicherlich einige illegal, da war immer Fotoverbot).

Entsprechend schwierig ist das alles zu fotografieren. Hier dennoch ein paar Eindrücke.

Ein Großteil des Markts ist überdacht. Man bewegt sich also eher durch eine kleine Marktstadt.

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Diese Durchgänge hier sind überdurchschnittlich breit und leer.

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Einige Straßen führen auch durch. Allerdings sind die nicht, wie man meinen sollte, verkehrsberuhigt – Autos und Mofas können jederzeit durchfahren. Ich glaube ohnehin nicht, dass es in Thai ein Wort für „Fußgängerzone“ gibt – das Konzept ist fremd.

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Zumindest eins hat die Thaiküche mit der bayerischen gemeinsam: Ein Faible für Wammerl mir krosser Kruste.

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und hier im Closeup:

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Solches Getier ist dann in der bayerischen Küche doch eher selten:

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Die Reiseführer schlagen vor, man soll den Uhrturm als Landmarke zur Orientierung benutzen. Das ist ein Witz. Ich habe einige Zeit gebraucht, um das Ding überhaupt zu finden, geschweige denn mich daran zu orientieren:

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Immerhin bin ich jetzt mit Andenken und Mitbringseln ausgestattet. Danach hat es mir mit der Hitze auch schon wieder gelangt. Ich bin nochmal zum Yunomori Onsen und danach ist intensives Chilling im Hotel und an der Bar angesagt.

Ich überlege gerade noch, ob ich überhaupt einen Trip nach Ayuthaya mache – der Gedanke an eine längere Busfahrt ist mir momentan nicht so willkommen. Mal sehen. Morgen ist erstmal die „Bangkok für Entdecker“ (ich sehe das eher als „Bangkok für Fortgeschrittene“) angesagt und am Dienstag der zweite Kochkurs.

Ein Nachtrag noch: gestern habe ich mir in einem der riesigen Cineplexe Avengers 2 angesehen. Ist mal wieder ein monumentales Spektakel. Allerdings finde ich, Joss Whedon sollte wieder Fernsehserien machen. Das kürzere Erzählformat taugt ihm nicht. Ich habe immer den Eindruck, ich sehe den Spin-Off Film zu einer Fernsehserie, habe aber eine oder mehrere Staffeln verpasst. Damit meine ich, dass die Charakterentwicklung und die Gruppenprozesse, der ganze Comedy und Seifenoper-Faktor die solche Serien wie Buffy und Firefly auszeichneten in den FIlmen nur angedeutet werden. Es fehlen mindestens 26 Folgen TV zwischen Avengers 1 und 2 und „Marvel’s Agents of Shield“ füllte diese Lücke nicht!

Bangkok für Fortgeschrittene – Thonburi

Heute war die Tour Bangkok für Entdecker angesagt, die ich gerne „Bangkok für Fortgeschrittene“ nenne. In Wirklichkeit ist es aber gar keine Bangkok-Tour sondern eine durch Thonburi – also komplett auf der Westseite des Flusses. Thonburi ist eigentlich sogar älter als Bangkok, blieb dann aber deutlich ruhiger als die neue Hauptstadt ab 1782. Tatsächlich ist man ziemlich aus der Metropole raus, alles wirkt zwar immer noch urban, aber doch deutlich weniger groß und hektisch,

Ausgangspunkt war wieder der Saphan Taksin, aber wir sind dann gleich mit Fähre und TukTuk nach Khlong San rüber (s. Schauplätze). Ich habe einige Punkte der Tour auf der Karte markiert, ebenso von der Kanaltour mit dem Boot, die den Abschluss der Tour bildete. Hier nun einige Bilder:

Auffallend sind die vielen kleinen Gassen, durch die wir gezogen sind:

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Aber merke: keine Gasse ist zu klein für einen Schrein!

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Tempel haben wir auch reichlich gesehen. Hier ein Thai-buddhistischer Tempel:

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Aber in der Gegend leben auch viele Chinesen. Also gab es auch einen chinesisch-buddhistischen Tempel mit Pagode:

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und Pavillion.

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Die Thai-Tempel waren dann doch in der Überzahl.

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Die Gegend hat nicht nur viele kleine Gassen, sondern auch viele kleine Kanäle:

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Hier noch ein anderes chinesisches Heiligtum, wohl für einen Feiertag besonders rausgeputzt:

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Hier ein Blick vom chinesischen Schrein auf die Häuser drumrum. Das Ganze war früher Teil eines Frachthafens.

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Was das für Früchte sind konnte ich leider nicht rausfinden:

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Dies hier ist mal kein buddhistischer Schrein, sondern ein hinduistischer zu Ehren Shivas.

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Manche Gassen hatten diese seltsamen roten Ziegelfliesen als Bodenbelag. Sieht hier gar nicht schlecht aus, aber an vielen anderen Stellen waren sie kaputt. Anscheinend beherrschen auch die Thais (wie die Chinesen) die hohe Kunst des Pfuschs am Bau.

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Das hier ist der Princess Mother Memorial Park (s. Schauplätze). Erbaut zu Ehren der Mutter des derzeitigen Königs (sowie seines Vorgängers und Bruders). Prinzessinmutter Srinagarindra war bürgerlich und kam aus einfachen Verhältnissen in Thonburi, entsprechend beliebt war sie beim Volk.

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Mal wieder ein Tempel. Immer dran denken: der Buddha ist der weise lächelnde, oft als dick dargestellte Typ. Hier habe ich übrigens was für mein Karma getan und zusammen mit zwei anderen Herren aus der Reisegruppe den Tresor des Buddha (für die Tempelspenden) von einer Säule zur nächsten getragen, auf Bitten einer Dame, die für den Tempel arbeitet.

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Dieser Tempel enthält ein Bad, in dem Wasser aus den neuen größten Flüssen zusammengetragen sind. Anscheinend muss ein ThaiKönig darin baden bevor er in den Krieg zieht – in der Hinsicht kam er wohl schon länger nicht mehr zum Einsatz. Normales Volk darf darin natürlich nicht baden, dafür aber den passenden kleinen Marmorbuddha mit Wasser besprengen. Es gibt einen für jeden Wochentag – gefragt ist, an welchem Wochentag man geboren wurde – und extra einer für jene, die das nicht wissen.

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Wer am Freitag geboren ist, darf den Buddha mit der siebenköpfigen Naga im Hintergund mit Wasser besprengen.

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Wir sind ziemlich viel gelaufen, aber manche Strecken haben wir auch mit dem TukTuk zurückgelegt, hier ein Riesenmodell für acht Personen! Keine Bilder habe ich leider von der Mofa-Fahrt durch die engen Gassen, jeder Tourist hinten auf einem Mofa-Taxi. Bei strömendem Regen – war ziemlich abenteuerlich.

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Den Abschluss der Tour bildete dann eine Kanaltour mit dem Long Tail Boat. In Thonburi sind Kanäle nach wie vor wichtige Wasserstrassen, entsprechend gab es dort Verkehr. Die Route könnte Ihr unter Schauplätze grob nachverfolgen.

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Hier ein Blick auf den Gegenverkehr. In genau so einem Boot saßen wir auch.

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Und ein Video:

Manche Häuser am Kanalufer waren schön begrünt:

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Schreine dürfen nicht fehlen.

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Ebensowenig Tempel:

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Am Schluss fuhr uns das Boot dann auf den Fluss hinaus – prompt wurde die Fahrt viel holpriger, die Wellen sind da doch höher. Hier ein Gebäude des alten Ausländerviertels am Flussufer:

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und einmal mehr waren Chinesen am Werk:

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Zu guter Letzt: dieses Warnschild fand sich in der U-Bahn. Durian wird im deutschen Volksmund auch als „Stinkfrucht“ bezeichnet, denn sie riecht sehr intensiv nach stark überreifem Käse. Aus mir nicht ganz erfindlichen Gründen gilt sie als der „König der Früchte“ in Thailand – ich glaube damit muss man aufgewachsen sein. In der U-Bahn sind sie jedenfalls nicht erlaubt.

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Morgen: Kochkurs Teil 2 sowie MIdnight TukTuk-Food Tour!

Kochkurs Teil 2

Heute war ich nochmal bei der Sompong Thai Cooking School, denn ich wollte noch lernen wie man Rotcurry und vor allem Tom Kha Gai richtig macht – und diese Gerichte standen heute auf dem Plan.

Wer sich jetzt fragt, was das für ein seltsamer Topf mit Korb rechts ist: das ist ein Thai-Reisdämpfer, der insbesondere zur Herstellung von Sticky Rice benutzt wird. Der Korb wir genässt, der Sticky Rice kommt rein, zugedeckt und das Wasser drunter gekocht. Dauer ca. 20-30 Minuten, allerdings muss der Sticky Rice vorher drei Stunden wässern.

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Nach der Hälfte der Kochzeit muss der Sticky Rice einmal gewendet werden. Klar, man könnte rühren, aber wozu?

Hier nochmal ein Blick auf die Küche. Man beachte den Korb mit lecker reifen Mangos. Die in der Qualität in Deutschland zu kriegen könnte schwierig werden.

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Rotcurry-Paste in der Entstehung. Der Vorteil am Currypaste selbst machen ist: a) es ist weniger salzig, die fertigen Produkte haben meist recht viel Salz drin um die Haltbarkeit zu verbessern, b) man hat die Schärfe besser im Griff. Bei Fertigprodukten kann man weniger Paste nehmen, aber dann sind auch weniger von den anderen Aromen dabei. Beim selbermachen kann man einfach weniger oder mildere Chilischoten verwenden und man büßt den Geschmack nicht ein.

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Hier die Zutaten für einen köstlichen Pomelo-Salat (die Grapefruitartige Frucht links im Bild). Hinten sieht man eine reife Kokosnuss-hälfte, aus der wir feine Streifen geschabt und angebraten haben quasi als Gewürz. Dazu haben einen extra-Kokosschaber bekommen, den wir auch mitnehmen durften.

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Hier der fertige Salat:

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Ein Rotcurry in der Entstehung. Tipp: Buddha ist der heiter lächelnde Typ der gerne dick  und mit großen Ohren dargestellt wird.

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Und der fertige Rotcurry, hier mit Shrimps. So heißt er Chu Chee Curry. Wäre er mit Hühnchen hieße er Panaeng Curry.

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Die Zutaten für eine köstliche Thom Kha Gai (Hühnersuppe mit Kokosmilch und Galanga-Wurzel). Wie man sieht sind es gar nicht so viele Zutaten. Entscheiden ist das Gemüse hinter den Schalen mit Kokosmilch: Galanga, Kaffirlimettenblätter und Zitronengras. Die heilige Dreieinigkeit der thailändischen Suppenküche, auch bekannt als Tom Yum Set.

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Und hier das fertige Produkt. Das rote Öl dient zur Deko, es mach die Suppe nicht scharf. Dafür sorgt eher die Chilischote links, allerdings war meine nur einmal auf den Tisch gehauen und mitgekocht, wer es scharf mag schneidet sie in kleine Stücke.

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Hier nochmal Chu Chee Curry und Tom Kha Gai.

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Die Midnight-Food-Tour mit dem Tuktuk habe ich abgesagt, auch Ayutthaya habe ich vom Programm gestrichen, nach eineinhalb Wochen in der Sauna Bangkoks bin ich jetzt eigentlich reif für den Strandurlaub. Da ich keinen gebucht habe werde ich morgen einfach chillen und nur möglichst entspannte und kühle Dinge tun.

Wieder zu Hause

So, mittlerweile bin ich wieder in München, wenn auch noch vom Jetlag etwas benebelt. Qatar Airways wird dem guten Ruf der arabischen Fluggesellschaften durchaus gerecht – komfortabler als bei der Lufthansa ist es schon. Dafür halt kein Direktflug, sondern immer über Doha…

Bangkok war auf jeden Fall eine Reise wert, auch wenn die extreme Hitze und Luftfeuchtigkeit doch recht anstrengend waren. Auf jeden Fall ein kulturell-kulinarisches Erlebnis.

Vielen Dank fürs Lesen und bis nächstes Mal.