Maeklong Market und allerlei Getier

Heute hatte ich dann auch gleich die längste meiner verschiedenen Touren und die erste, die mich raus aus Bangkok führt (s. Schauplätze). Hauptattraktion war der Maeklong Railway Market, so benannt weil er nicht nur neben den Gleisen eines kleinen Bahnhofs ist sondern DIREKT an den Gleisen. Die Bilder werden’s verdeutlichen.

Auf den ersten Blick ein ganz normaler Regionalzug, mit dem wir (nach einer längeren Autofahrt) auf hingefahren sind.

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Auf dem Weg kommt man an seltsamen Feldern vorbei, die erst wie Reisfelder wirken, bei denen es aber um Meersalzgewinnung geht. Das Resultat sieht man hier:

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Auch der Zielbahnhof sieht auf den ersten Blick einigermaßen normal aus.

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Doch direkt hinter dem Zug im Bild oben beginnt der Markt. Die Stände sind unmittelbar an den Schienen – weil dort die Standmiete am günstigsten ist.

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Es handelt sich wohlbemerkt NICHT um stillgelegte Gleise – der Zug fährt da durch!

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Allerdings nur fünfmal am Tag und es wird laut gewarnt, die Gefahr hält sich also in Grenzen.

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Trotz Unmengen von Touristen handelt es sich ganz definitiv nicht um einen Touristenmarkt, hier kaufen die Einheimischen ihre Lebensmittel. Etwas befremdlich wirkt dabei der Mangel an Kühlung von offenem Fleisch und Fisch, aber der Geruch war durchweg angenehm, also war alles topfrisch.

Alles, was der Thai so braucht. Chilies…

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Knoblauch in ganzen Früchten…

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und in einzelnen Zehen.

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Mangos in verschiedene, für mich zu erkennenden Qualitäten (und daher Preisen)

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Fisch…

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Obst…

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und mehr Obst.

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Also nicht sehr touristisch, keine Andenken, kein Kitsch, keine gefälschten Markenklamotten, etc. Aber Getränke gab es schon.

Wer hat die Kokosnuss geklaut? Ich habe die Kokosnuss geklaut! Ok, eigentlich habe ich 25 Baht bezahlt, aber die Dinger sind so köstlich, da kommen einem weniger als ein Euro wie geklaut vor.

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Der Maeklong-Markt wird auch „Schirme zurück“ Markt genannt. Warum, sieht man am Ende dieses Videos:

Danach ging’s weiter zu einer kleinen Flussmündung südlich von Maeklong (s. Schauplätze) wo wir eine Bootstour gemacht haben und dabei allerlei Getier sahen. Das war aber kein Nationalpark à la Everglades sondern ein intensiv wirtschaftlich genutztes Gebiet: Muschelfang, Fischfang, Krebszucht, Austernzucht.

Die Häuser waren zum Teil auf Stelzen schon quasi mitten im Meer gebaut, wobei einige davon nur zur Ernte von einer sehr wertvollen Muschelart dienen.

Wobei es dabei nicht so sehr um die Ernte der Muscheln geht als um die Bewachung der wertvollen Muschelgründe vor Dieben!

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Dies hier ist aber ein Wohnhaus:

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Dies auch:

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Und hier haben wir unser Mittagessen gegessen:

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Mit Tom Yum Gung, Shrimps, Fisch und etwas zahmeren Sachen für die kulinarischen Fußgänger (war eine deutschsprachige Tour mit entsprechend teils zimperlichen Teilnehmern:)

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Die meisten Leute hier sind schlicht Fischer. Ein harter Job, der z.T. direkt im Wasser stehend betrieben wird. Und der beste Freund ist auch dabei:

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Hier sieht man die Austernzucht. Von diesen Anlagen gibt es da Tausende:

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Aus der Nähe:

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und ganz aus der Nähe.

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Davor kamen riesige künstliche Sandbänke, Quadratkilometer groß, wo Abermillionen Krebse gezüchtet werden:

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Das Wuseln kann man sich nicht vorstellen, hier nur ein kurzes Video mit großem Zoom (deswegen sieht man nur wenige der x Tiere):

Und ein paar Baby-Schlammspringer haben sich auch dazugesellt (den größeren war es wohl zu heiß). Die werden nicht gegessen, wohl weil sie nicht gut schmecken:

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Der Clou waren allerdings die Kapuziner-Affen, die in den Mangroven am Flussufer leben. Dank Mangos, Bananen und anderer Frücht vom Maeklong-Markt kamen sie aber schnell angeschwommen und griffen sich, was man ins Wasser warf:

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Nein, das ist kein Selfie:

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Von den Standbildern kann man sich das Affentreiben kaum vorstellen. Daher hier ein Video:

Dieser Kamerad hier verirrte sich bis zu unserem Boot. Von dort hat ihn die Führerin dann aber schleunigst verjagt, denn die Kerle sind weder ungefährlich noch zimperlich. In dieser Kamertasche ist doch bestimmt noch eine Banane? Nein? Dann halt ins Wasser damit…

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Einen Waran haben wir auch gesehen, ca. 1,20 Meter lang:

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Danach ging es zurück nach Bangkok und ich war erstmal fertig. Nun bin ich kein großer Freund von Massagen, was zugegebenermaßen in Thailand ein wenig widersinnig ist, aber ich bekomme davon immer nur Muskelkater. Dafür habe ich ein Onsen im japanischen Stil gefunden, eigentlich ein Super-Sento, da Bangkok keine natürlichen heißen Quellen hat (wobei hier das kalte Wasser mit ca. 20 Grad aus dem Hahn kommt). Zu gut deutsch: ein japanisches Bad mit verschiedenen Bädern (heiß, kalt, im Garten, im Zuber, mit Luftjets, mit Kohlensäure, etc.) Sehr angenehm! Leider kann man da logischerweise keine Fotos machen, daher hier nur der Eingang.

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Interessanterweise schien die Gegen so ein bisschen das Little Japan von Bangkok zu sein. Die Japaner wurden nach dem Zweiten Weltkrieg zwar von den Alliierten aus Thailand (eine Art Zwangsverbündeter Japans) rausgeschmissen, doch ähnlich wie in Singapur kamen sie wohl wieder, diesmal wirtschaftlich anstatt militärisch.

Morgen: Kochkurs!