Historic Bangrak Food Tasting and Culture Tour

Bin noch ziemlich vom Jetlag geplagt, aber das hindert mich nicht an meinem Urlaubsprogramm. Heute: Eine kulinarische Walking Tour durch Bang Rak, das ist ein Viertel südöstlich der Altstadt und ebenfalls auf der Ostseite des Flusses. Unter „Pages -> Schauplätze“ könnt Ihr sehen wo das grob ist. Wir waren sieben Touristen und eine Führerin; wir haben drei Restaurants und mehrere kleinere Stände und Garküchen abgeklappert. Insgesamt waren fast 20 Speisen involviert, satt sind wir alle geworden.

Ich habe mir die Namen der meisten Gerichte nicht merken können. Der Anfang war ganz harmlos, frittierte Teigtaschen mit Füllung, meine war mit Taro (eine süßliche Knolle):

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Bei der Tour ging es übrigens nicht so sehr um „klassische“ Thaiküche (was man sich in Europa so drunter vorstellt), sondern vor allem die multiethnische Küche, also thai-chinesisch, thai-indisch sowie verschiedene Regionalküchen.

Das erste richtige Lokal war ein thai-chinesisches. Die Spezialität des Hauses sieht man hier:

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In der Tat hatten wir auch alle eine kleine Portion „Bangkok-Ente“ mit Reis.

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Lecker. Spannender war aber dieses:

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Sieht aus der Ferne aus wie ein leckerer Grillspieß, ist es letztlich auch. Aber was man erst im Close-Up sieht: auf dem Spieß stecken Gebinde aus knusprigen Entenfüßen, gegrilltem Schweinefleisch und gegrillter Schweineleber – zusammengehalten nicht etwa von Speck sondern von Entendarm. Jawoll.

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Wer sich jetzt fragt, wie Entenfüße schmecken: vor allem sind sie knochig, d.h. man kann ein bisschen drauf rumkauen, aber sie nicht wirklich komplett essen. Dafür ist dann ja das Schweinefleisch da.

Serviert wurde uns das in handlichen Scheiben:

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Ok, jetzt wird’s wieder normaler. Ein Zwischengang waren kleine Nachtische:

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Ich hatte so einen oben rechts, also Sticky Rice (gelb von Kumin) mit getrockneten Shrimps drauf (das organge Zeug). Lustigerweise trotz allem süß und lecker. Eins von den weißen hatte ich auch, das war einfach Kokospudding. Die grüne Basis isst man nicht mit, das ist nur ein „Körbchen“ aus Blättern.

Weiter ging’s mit einem thai-indischen Lokal – wo wir auch eine Begegnung mit Rinderhirn in einer Kurkuma-lastigen Sauce hatte. Schmeckt eher wie Hüttenkäse. Angenehmer waren diese gefüllten Teigfladen, irgendwo zwischen Börek und gefüllten Naan anzusiedeln:

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Außerdem gab es Nudeln in Currysauce. Das ist jetzt echt eine indisch-thai Mischung. Muss man sich vorstellen wie Pho (Suppe mit Reisnudeln), aber die Suppe ist ein indisch anmutendes Gelbcurry:

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Ok, damit ich hier nicht ausschließlich „Food Porn“ produziere (so nennt man solche Freßblogs), hier ein Tempel an dem wr vorbeikamen und der das Bombardement im Zweiten Weltkrieg überstand (mitsamt einigen Leuten drin, was erklären könnte warum er so gut erhalten ist):

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Der kulinarische Höhepunkt kam nach einer kurzen Fährfahrt über den Fluss in einem Lokal, die eher Ostthai-Küche machen (was ähnlich der laotischen bzw. kambodschanischen Küche sein soll).

Im Bild rechts sieht man einen Salat aus unreifen Papaya mit Erdnüssen und Chili (wobei man uns diese Variante als 3 von 5 Schärfepunkten verkauft hat, das war für mich ordentlich würzig aber gut essbar). Sieht nach nicht viel aus, ist aber absolut genial! Links im Bild sieht man „haariges“ Zeug – das ist frittiertes Zitronengras. Drunter ist knusprig gebackenes Hühnchen, beides wird zusammen mit der Chilisauce dahinter gegessen. Auch extrem lecker!

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Diese Taschen haben wir nicht gegessen, das ist Reis  mit Gemüse und Gewürzen in einem Bananenblatt gedämpft. So ähnlich wie mexikanische Tamales, aber eben Thai. Werde ich auch noch probieren.

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Die letzte Station war ein Lokal, das von (entfernten) Verwandten des Königs betrieben wird. Das Hauptgericht war Grüncurry (dafür aber sehr mild, der ist sonst oft nuklear) und dazu gab es – und das ist das Besondere – eine Art frittierte Pfannkuchen, die wohl auf einem Missverständnis zwischen einem früheren König und seinem französischen Koch basieren.

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Wenig fotogen, aber umso leckerer war der Nachtisch: Kokos- und Tamarindensorbet. Super! Ich liebe Fruchteis, das ganze Sahnezeug kann mir gestohlen bleiben!

Hier noch ein Bild von der ganzen Gruppe inkl. mir. In Asien machen alle Leute das V-Zeichen auf Fotos. Egal ob China, Japan oder Thailand.

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Bei der ganzen Angelegenheit sind wir auch noch pitschnass geworden, es hat zwischenzeitlich wie aus Eimern geschüttet. Da hilft weder Regenschirm noch Poncho.

Danach bin ich erstmal zurück ins Hotel zum duschen, trocknen und chillen. Ein paar Maßklamotten habe ich mir auch noch bestellt, beim Schneider in der Mini-Mall unter dem Hotel. In Bangkok und besonders hier in der Gegend gibt es Unmengen von Maßschneidern, aber der in meinem Hotel wird zufälligerweise überall top bewertet und ist von der Bequemlichkeit natürlich nicht zu schlagen.

Ok, langsam kann ich wieder an Essen denken, ich werde mich also auf die Jagd nach Abendessen machen!