Nun bin ich schon fast zwei Wochen in Rom und war dabei nur in zwei Kirchen: dem Petersdom und der Sixtinischen Kapelle des Vatikan. Nun ist es natürlich vollkommen aussichtslos, auch nur die kunst- und kirchengeschichtlich relevantesten Kirchen Roms alle sehen zu wollen, dafür sind das viel zu viele. Aber ein paar wollt ich mir dann doch ansehen. Und da ich zur Zeit hitzebedingt eher kurze Touren mache, habe ich damit zwei Tage zugebracht und den Rest der Zeit gefaulenzt in Cafés, Restaurants und auf dem Sofa.
Lateransbasilika
Die größte Kirche in Rom ist der Petersdom, aber die bedeutsamste ist die Lateransbasilika. Denn das ist die Kathedrale des Bischofs von Rom, außerdem gibt es hier seit dem 4. Jahrhundert eine Kirche und sehr lange war auch der Sitz des Papstes nicht der Vatikan, sondern der Lateran. Das ist ein Gebiet östlich des Tiber und südlich des Bahnhofs Termini, der auch als extraterritoriale Exklave zum Vatikanstaat gehört, aber anders als dieser nicht mit einer Mauer umgeben ist. Hier wurden bis tief ins 19. Jahrhundert hinein auch noch die Päpste gekrönt.




Ehrlich gesagt habe ich keine Ahnung, ob der Papst wirklich auf seiner Kathedra sitzen muss, um unfehlbar zu sein. Denn für eine Doktrin, um die so viel Aufhebens (inkl. Abspaltung der altkatholischen Kirche) gemacht wird, wurde sie nur ein einziges Mal eingesetzt: um die leibliche Himmelfahrt Marias festzuschreiben. Das ist sicher nicht die kontroverseste Lehre der katholischen Kirche…


Sancta Sanctorum / Heilige Treppe
Direkt gegenüber der Lateransbasilika steht die Papstkapelle Sancta Sanctorum.


Santa Maria Maggiore



Nun hat Santa Maria Maggiore auch eine „Sixtinische Kapelle“ und die ist zwar nicht so bedeutsam und beeindruckend wie die im Vatikan, aber extrem prächtig mit Marmor ausgekleidet. Außerdem wird hier die Heilige Krippe aufbewahrt, in der Baby Jesus lag. Ist doch erstaunlich, was alles aus dem alten Palästina so erhalten blieb…
Santa Maria del Popolo
Die Santa Maria del Popolo wurde von meinem Reiseführer angepriesen, weil da so viel bedeutende Kunstwerke sind. Ich selbst fand sie ein bisschen underwhelming, aber das liegt wahrscheinlich auch an meinem mangelnden Kunstverständnis. Die beiden Caravaggios im Inneren waren schon beeindruckend, aber die waren unmöglich zu fotografieren: keine sinnvolle Perspektive, kein Licht und die Bilder selbst sind natürlich arg dunkel- es ist schließlich Caravaggio.





Il Gesù
Sehr viel beeindruckende fand ich Il Gesù, die Mutterkirche des Jesuitenordens.



Aber tatsächlich ist in dieser Kirche zur Abwechslung das Langschiff das Beeindruckende.



Ara Pacis und Augustusmausoleum
Aber genug von diesem neumodischen Christentum! Ich habe noch einmal einen Versuch unternommen, in das Mausoleum des Augustus zu kommen, aber das ist leider aussichtslos: pro Tag gibt es nur eine Handvoll Tickets und die werden alle von Touranbietern aufgekauft, die einem das €4 Ticket dann für €30 verhökern wollen, das ist es mir dann doch nicht wert, und außerdem sind auch diese Tickets schon weg.

Direkt nebenan ist das Museum des Ara Pacis, des Altars des Friedens des Augustus. Das ist anscheinend das erste neue Museum für antike Funde in Rom seit Mussolini – kaum zu glauben. Dafür auch entsprechend auf Transparenz gemacht mit riesigen Fenstern, man sieht es oben im Bild links (das weiße Gebäude).
Dort wird eben besagter Ara Pacis gezeigt, den 13. v.Chr. der römische Senat zu Ehren des Imperators bauen ließ. Der ist erstaunlich gut erhalten – und wo die Reliefs beschädigt sind, hat man deren Aussehen mit Zeichnungen sehr schön restauriert. Es ist nicht der Pergamon-Altar, aber trotzdem recht beeindruckend.
Langsam neigt sich mein Rom-Urlaub dem Ende zu. Morgen plane ich noch Trastevere auf der anderen Tiberseite zu besuchen, aber hauptsächlich zum Essen. Am Samstag geht es dann noch nach Castelgandolfo und am Sonntag zurück nach Monaco di Baviera.