20. Juli 2021: Tivoli – Hadriansvilla und Villa d’Este

Gestern war ich also in Tivoli, einem Städtchen östlich von Rom am Fuße der Berge. Da geht man wegen zwei Orten hin: der Hadriansvilla, eigentlich der (Sommer-)Palast des Kaisers Hadrian (117-138 n.Chr.) und der Villa d’Este, dem Palast des Kardinals Ippolito II. d’Este (1509-1572), Sohn der Lucrezia Borgia und Enkel des Papstes Alexander VI. Beide gehören zum UNESCO-Weltkulturerbe.

Hadriansvilla

Hadrian war einer der erfolgreicheren Kaiser und baute gerne bzw. ließ bauen: den Hadrianswall in Britannien, unzählige Statuen seines verstorbenen Liebhabers Antinoos, und eben die größte Palastanlage von allen. Und da sie nicht in Rom stand, ist auch mehr erhalten als auf dem Palatin, auch wenn selbst hier in großem Umfang geraubt und recyclet wurde.

Das Teatro Marritimo als Video
Aber wie gesagt wurde auch hier geplündert. Die säulenförmigen Pflanzen waren alle mal richtige Marmorsäulen.
Zwei davon landeten letztlich in der Villa d’Este, ebenso viel anderer Marmor aus Hadrians Palast.
Nur ganz wenig Marmor blieb vor Ort, wie diese Bodenmosaike
Ein tausendjähriger Olivenbaum
Unverbaubare Aussicht. Es war gut, der Kaiser zu sein.

Villa d’Este

Es war aber auch gut, Kardinal aus einer superreichen Familie im 16. Jahrhundert zu sein. Der fand die Aussicht ebenso gut wie Hadrian und auch die hervorragende Wasserversorgung, denn er hatte es mit Brunnen. Von denen ließ er in seinen Gärten über 500 anlegen, alle mit natürlichem Wasserdruck betrieben.

Es ist denn auch nicht der Palast, der UNESCO-Weltkulturerbe ist, sondern die Gärten mit ihren vielen Brunnen.
…und das feinste Entertainment, das man mit Geld kaufen konnte, wie diese Wasserorgel, die mit Wasserkraft Musik spielt.
Wobei die Audioqualität sich in Grenzen hält, allein das viele weiße Rauschen im Hintergrund… Die eigentliche Musik geht bei ca. 0:33 los. Dennoch, es war gut, der Kardinal zu sein.
Wenn das Leben Dir Zitronen gibt… Hey, wenn es solche Zitronen sind, dann freu Dich, die sind lecker!
Ganz nebenbei steht da in Tivoli noch eine Kirche aus dem 4. Jahrhundert rum. Also quasi 5 Minuten nach der Legalisierung des Christentums gebaut.

Mittlerweile ist es wieder sehr heiß (35 Grad) geworden in Rom und Umgebung, das schlaucht ganz schön. Glücklicherweise habe ich den Großteil meines touristischen „Pflicht“programms schon abgearbeitet. In den nächsten Tagen kommen vor allem noch ein paar Kirchen dran (da ist es schön kühl drin) und die ein oder andere Sache, die mir noch ausgekommen ist. Blogbeiträge kommen ggf. mit Verspätung.