16. Juli 2021: Kapitolinische Museen

Heute war es eher grau und unbeständig, drum habe ich einen Museumstag eingelegt: die Kapitolinischen Museen oben auf dem Kapitolshügel. Die Sammlungen reichen von griechischen und etruskischen Skulpturen über römische Statuen bis hin zu Malereien aus dem 16. und 17. Jahrhundert. Ein wichtiger Teil der Sammlung geht auf eine Stiftung von Papst Sixtus IV. zurück, aber im Unterschied zum vatikanischen Museum ist das eben das staatliche bzw. kommunale Museum.

Diese Füße gehören zu Kaiser Konstantin…
…dessen Kolossus ursprünglich in der Maxentiusbasilika auf dem Forum stand. Großer Kerl, umso beeindruckender sind die Glubschaugen. Man muss es diesen Kaisern lassen, viele von ihnen haben sich offensichtlich nicht aufhübschen lassen in ihren Bildnissen.
Mark Aurel vielleicht schon, wer kann das sagen? Was mich immer wieder fertig macht, ist dass die Römer keine Steigbügel hatten. Ist ja nicht so, als wäre die Technologie für sie unerreichbar gewesen, und erlaubt halt doch ganz andere Einsätze von Kavallerie. Aber gut, sie hatten ja ihre sarmatischen Auxiliares dafür…
Die Wölfin ist wohl das bekannteste Werk der Sammlung. Die Wölfin ist sehr alt, mutmaßlich etruskisch; Romulus und Remus wurden erst in der Renaissance nachgerüstet.
Der Dornauszieher – mutmaßlich eine römische Bronze im Stil deutlich älterer griechischer Skulpturen.
Der sterbende Gallier ist eine römische Kopie einer griechischen Statue. Warum sollten die alten Griechen einen sterbenden Gallier darstellen? Ein Kelte ist es wohl schon, man beachte den Halsreif, aber wahrscheinlich sollte es ursprünglich einen Galater darstellen, einen Kelten aus Anatolien.
Caravaggios Wahrsagerin…
…und Johannes des Täufer.

Der Raub der Sabinerinnen von Pietro da Cortona war übrigens nicht zu sehen: in dem Raum lag nur der Rahmen, umgeben von Werkzeug. Entweder wird das Bild restauriert oder ich bin Zeuge eines ganz perfiden – und wohl bislang unbemerkten – Kunstraubs geworden.

Morgen geht es mit dem Fahrrad zur historischen Via Appia und den Katakomben.