15. Juli 2021: Circus Maximus, Aventin, Caracalla-Thermen

Heute führte mein Weg in die Gegend unmittelbar südlich des gestrigen Gebietes, wo es weitere antike Stätten und einen weiteren der sieben Hügel Roms gibt.

Circus Maximus

Asterix lesen bildet zwar, aber irgendwie waren in meinem Kopf das Kolosseum und der Circus Maximus verschmolzen. Stimmt natürlich nicht: der Circus Maximus ist deutlich älter, wurde mehr für Wagenrennen als für Gladiatorenkämpfe benutzt (die gab es wohl aber auch) und er war eher ein Outdoor-Stadion. Genutzt wurde das Tal zwischen Palatin- und Aventin-Hügel schon seit Jahrhunderten für Spiele, aber erst Julius Caesar ließ permanente Tribünen aus Stein errichten und erweiterte die Anlage. Bei Asterix kann das Kolosseum natürlich noch gar nicht vorkommen 50 v.Chr. gab es das ja noch gar nicht.

Hauptsächlich ist der Circus heute eine Freifläche – nicht unähnlich der Theresienwiese. Man sieht hier sehr gut, wie langgestreckt das Stadion war.
Von der südlichen Langseite aus sieht man den Fuß des Palatin-Hügels. Wenn ich es recht verstehe, ist dies das Domus Augustana, einer der besser erhaltenen Teile des Palastes – möglicherweise auch das Domus Severiana, ebenfalls ein Palastflügel.
Auch heute wird der Circus noch für Spiele genutzt – hier wohl der Aufbau für ein Konzert.

Aventin

Der Aventin-Hügel liegt südlich des Palatin und des Circus Maximus. Hier ging es – zumindest heute – nachgerade gemütlich zu.

Der Verkehr beschränkte sich auf flitzende Mönche.
Niemand hat mir einen Rosengarten versprochen. Der städtische Rosengarten auf dem Aventin war denn auch zu, die Rosen schon weitgehend verblüht.
Ich konnte aber immerhin durch den Zaun fotografieren.
Diese Möwe hat dem Tiber den Rücken zugekehrt und sich diesen Brunnen als neues Domizil auserkoren. Zusammen mit einem Spießgesellen vertrieb sie die Tauben vom Wasser und von den Essensresten der Menschen.
Seitengasse auf dem Aventin
Ausblick nach Nord-Nordwesten auf den Kapitol-Hügel…
…und nach Nordwesten auf den Petersdom.
Den Petersdom kann man auch durch ein bestimmtes Schlüsselloch auf dem Aventin sehen. Das war gar nicht so einfach zu fotografieren, das Schlüsselloch hat nur wenige Zentimeter Durchmesser.
Wenn man dann vom Aventin nach Süden hinabsteigt, wähnt man sich in Ägypten – zumindest sieht man da die Pyramide des Cestius, das Grabmal eines römischen Ägypten-Fans von 12 v.Chr. Ist natürlich viel neuer und kleiner als die berühmten Pyramiden in Ägypten – dafür war sie mit Marmor verkleidet! Dummerweise wurde auch der geklaut bzw. recyclet.

Caracalla-Thermen

Von allen Gebäuden der römischen Antike, die ich gerne in voller Pracht und Funktion erleben würde, wären mir die Caracalla-Thermen (oder eins der anderen ganz großen römischen Badehäuser) am liebsten. Leider auch hier nur Ruinen, aber immerhin sehr beeindruckende.

Oben eine Zeichnung der Thermen, wie sie mal aussahen; unten eine Zeichnung, wie es jetzt aussieht.
Gezeichnete Ansicht des Innenraums.

Morgen soll es tatsächlich relativ intensiv regnen – eventuell sind daher Museumsbesuch angesagt.