Ich erwähnte doch neulich Nationalparks, die fast genauso spektakulär sind, wie ihr bekannteres Pendant, aber nicht so überlaufen? Der Arches NP in Ost-Utah gehört nicht zu dieser Gruppe. Ganz im Gegenteil: er ist das spektakulärere, aber extrem überlaufene Pendant zum Natural Bridges NM. Schon auf der Webseite steht, man soll vor 8 Uhr in den Park kommen, sonst könnten die Parkplätze an den Aussichtspunkten und Wanderwegen voll sein.
Also war ich um 6.15 Uhr, noch vor Sonnenaufgang da. Und vorher musste ich fast zwei Stunden hinfahren – entsprechend früh ging heute alles los. Ich war auch keinesfalls der erste! Aber überlaufen war es immerhin noch nicht.
Ranger waren noch keine da, also konnte ich niemanden fragen, wo denn ein guter Aussichtpunkt für den Sonnenaufgang ist. Macht nix, ich folgte einfach einer Karawane von Autos zum sog. North Window, wo man tatsächlich einen prima Blick nach Osten hat.
Nun heißt der Nationalpark „Arches“ weil es da eine Menge von natürlichen Steinbögen gibt.
Der berühmteste Bogen ist der Delicate Arch. Nur, um da hinzukommen muss man 5km (einfacher Weg) einen arg schwierigen Pfad raufkraxeln, ganz ohne Schatten, das war mir zu viel. (Aus demselben Grund habe ich auch den sog, Devil’s Playground weggelassen, 13km schwieriger Weg, teils auf allen Vieren. Ich bin zu alt für diesen %&$!
Aber immerhin gibt es zwei Aussichtpunkte für den Delicate Arch, die ich auch beide aufsuchte, einer war durchaus auch mit Wanderung verbunden.
Eine Besonderheit ist der Sand Dunes Arch. Dafür muss man ein paar hundert Meter durch eine enge Kluft, die am Boden ganz mit feinstem Sand bedeckt ist.
Der Vorteil wenn man um 6.15 Uhr mit dem Nationalpark anfängt? Man ist um 10.30 Uhr schon fertig, wenn die Tourbusse mit chinesischen (und anderen) Touristen kommen. Und man hat noch Zeit für zwei andere Attraktionen: den Dead Horse State Park und den Canyonlands National Park, die quasi auf der anderen Straßenseite liegen. Ok, man muss nur noch 25 Meilen auf eine Hochebene fahren, aber für Utah ist das in unmittelbarer Nähe.
Der Canyonlands NP ist riesig und hat sogar mehrere Gebiete, die nur von verschiedenen Eingängen zu erreichen sind. Ich war im „Island in the Sky“ Bereich: die Hochebene wirkt aus der Ferne tatsächlich wohl wie eine Insel im Himmel (das kann man von dort natürlich nicht selbst sehen). Die gewaltigen Ausblicke über Meilen und Meilen kommen auf den Fotos leider nicht gut rüber.
Dafür hat Canyonlands auch noch einen Bogen, der mit einer schönen und machbaren Wanderung zu erreichen ist.
Danach war ich fix und fertig (es sind hier Mittags deutlich über 30 Grad Celsius) und bin wieder zwei Stunden nach Grand Junction zurückgefahren. Dabei leistet mir der Tempomat meines Toyota gute Dienste, denn er hat auch eine Abstandsautomatik. D.h. man hängt sich hinter ein Auto, das mit angemessener Geschwindigkeit fährt und muss dann nur noch lenken; Beschleunigen und Bremsen übernimmt die Elektronik. Angenehm!
Mal sehen, ob ich heute Abend bis zu meiner üblichen Schlafenszeit von 22 Uhr durchhalte oder früher umfalle…
Tolle Fotos.
PS: Ist North Carolina jetzt UNESCO-Weltkulturerbe?
Ja, für die Erfindung von anti-transgender Toilettengesetzen (gab es da wirklich bis es vom Staatsparlament wieder eingestampft wurde). Ach ja, die tollsten Gerrymander-Wahlkreise haben sie auch.