29.12.2019: Bénaki-Museum und Museum für Kykladische Kunst

Heute war das Wetter nass und kalt, gut dass ich gestern nach Delphi bin, da hat es heute wohl tatsächlich etwas geschneit. Zeit also für Museen! Davon gibt es reichlich in Athen, aber das ganz große Archäologische Nationalmuseum hat im Zweifelsfalle auch Montags offen, also bin ich in zwei kleinere Museen gegangen, die Mo und Di geschlossen sind.

Das Bénaki-Museum geht auf eine Privatsammlung zurück und bietet eine chronologische Ausstellung tausender Exponate der griechischen Geschichte von der Steinzeit bis zu Ende der „Kleinasiatischen Katastrophe“, dem überaus erfolglosen Versuch Griechenlands, sich Teile der Türkei (zurück-) zu erobern direkt im Anschluss an den 1. Weltkrieg.

Chronologische Ordnung finde ich grundsätzlich gut, aber ansonsten war das Museum arg altbacken und die Exponate teils wenig fotogen. Zwei Fotos habe ich dann aber doch gemacht, weil ich die Exponate ziemlich beeindruckend fand:

Ein Empfangszimmer aus einem reichen Haushalt im 18. Jahrhundert, komplett als Raum rekonstruiert.
Auch aus dem 18. Jahrhundert. Man sieht sehr gut den osmanischen Einfluss – Griechenland war ja komplett unter osmanischer Herrschaft,.

Wesentlich besser fand ich das Museum für Kykladische Kunst. Dieses zeigt (auf einem Stockwerk) eine Sammlung aus der frühesten Hochkultur auf dem Gebiet des heutigen Griechenland, nämlich der Kultur der Kykladeninseln zwichen 3000 und 2000 v. Chr. Schöne Stücke mit noch besseren Erläuterungen.

Bekannt ist die Kykladenkultur vor allem für solche Skulpturen, in diesem Fall einer Frau. Wahrscheinlich eine Grabbeigabe.
Diese Skulptur wirkt ähnlich, ist aber gut 1,40 Meter groß (und damit wohl für die damalige Zeit lebensgroß). Sie war wohl keine Grabbeigabe, allein schon weil sie größer als die Gräber der Kultur war. Womöglich ist es die ältesten Götterstatue der Region, aber das ist Spekulation.

Außerdem haben sie im Museum für Kykladische Kunst auch Stücke aus den minoischen und mykenischen Hochkulturen der Bronzezeit sowie natürlich der archaischen, klassischen und hellenischen Epochen, also den Blütezeiten des alten Griechendlands.

Diese Stücke sind aus der Bronzezeit, ich glaube mykenisch. Das ist die Zeit, in der die homerischen Epen spielen. Es handelt sich also bestimmt um Action-Figuren von Achilles, Agamemnon, Odysseus und Konsorten. Die Größe würde passen.

Und dann haben sie auch viele schön bemalte Töpferwaren aus der geometrischen (prä-archaischen), archaischen und klassischen Epoche:

Interessant ist auch die Ausstellung mit Fundstücken aus Zypern. Da war auch schon ganz schön früh was los.

Diese Doppelhalsflaschen stammen nämlich auch von ca. 2500 v.Chr.!

Zwei Museen am Tag sind genug. Wegen morgen warte ich das Wetter ab: bei schönem Wetter fahre ich nach Epidaurus und Mykene, bei schlechtem gehe ich wohl in archäologische Nationalmuseum.

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