19.09.2019 – Kampong Glam, Gardens by the Bay

Gestern hat mich abends der Jetlag übermannt, drum konnte ich nur einen Teil des Erlebten schildern, hier nun der Rest.

Nach meinem Spaziergang entlang dem Singapore River bis zu Bucht bin ich nach Kampong Glam, dem traditionellen Muslim (d.h. vor allem Malayen-)Viertel für eine Walking Tour gegangen. So hat sich der gute Herr Raffles das nämlich seinerzeit vorgestellt: ein Viertel für die Regierung, eins für den Handel, eins für die Europäer, eins für die Chinesen und eins für die Muslime. Hat aber schon damals nur bedingt geklappt, und heute gibt es zwar schon ethnische Schwerpunkte, aber sicher keine strikte Sortierung.

Das hier ist die Haji Road, die traditionelle Einkaufsstraße der Gegend.
Wie man sieht…
…geht es da…
…recht bunt zu. Die Street Art sind alles Auftragsarbeiten, wildes Sprühen wird in Singapur streng bestraft.
Auch außerhab der Haji Road…
…sind noch viele ältere…
…Gebäude aus dem 19. und frühen 20. Jahrhundert erhalten.
Doch das Prunkstück des Viertels…
…ist die Sultan Moschee…
…im prächtigen sarazenischen Stil erbaut. Das Original sah noch ganz anders, malayisch aus, doch sie wurde zu klein. Dies neue stammt von 1924.

Der „Sultan“ im Namen „Sultan Moschee“ bezieht sich auf den Sultan Hussein von Singapur, der allerdings nur mit Hilfe der Briten Sultan wurde, sein jüngerer Bruder hatte ihm nämlich das Johor-Sultanat (Teile des heutigen Malaysia) mit Hilfe der Niederländer geklaut. Half ihm aber auch nix: die Briten booteten ihn aus, nachdem er sich bei ihnen verschuldet hatte, und sein Sohn durfte den Titel nur noch tragen, wenn er einen den Briten genehmen Prinzen als Erben einsetzte. Das Sultanat Singapur wurde also schnell abgeschafft, der Stadtstaat wurde britische Kolonie. Man muss aber auch sagen, dass vor den Briten da nicht viel los war, im Gedenken der heutigen Singapurer ist Raffles der heldenhafte Gründer, die Sultane spielen da keine große Rolle. Ist also doch was anders als bei anderen ehemaligen Kolonien.

Das Innere der Moschee.
…mit gestrenger Warnung.
Dieses Kulturzentrum ist tatsächlich der alte Sultanspalast, von Husseins Sohn erbaut. Das Gelände hat die Regierung von Singapur den Nachfahren 1999 endgültig abgeknöpft und zum Museum ausgebaut – ganz ohne Briten.
Schon nicht mehr in Kamong Glam, aber ganz in der Nähe: die Atlas Gin-Bar im pseudo-Art Deco Parkview-Gebäude, von den Singapurern nur „Batman Building“ genannt. Über 1000 Gins, der Turm in der Mitte ist eine Vitrine. Für mich war es aber noch zu früh zum Gintrinken.

Nach Kampong Glam bin ich noch in die Gardens by the Bay gefahren, ein Park auf einer künstlichen Insel südlich der Bucht, wo auch das Marina Bay Sands Hotel steht.

Sehr markant sind die „Supertrees“, die nachts leuchten.
Noch ein größeres Panorama.
Zwischen den Supertrees kann man wandeln, habe ich auch gleich gemacht.
Hier noch einmal das Marina Bay Sands aus nächster Nähe.
Mittagessen in den Gardens by the Bay. Das hinten links ist knusprig frittierte Lachshaut, quasi statt Pommes oder Chips.

Eigentlich gibt es in den Gardens noch viel mehr zu sehen, aber ich war derartig fix und fertig, dass ich erstmal zurück ins Hotel bin. Der Haze hat auch sein Schuldigkeit gefordert: ich dachte schon, ich hätte mir eine Erkältung zugezogen, aber es waren wohl eher Reizungen durch den Smog.

Wie gut, dass es bei meinem Hotel ein kleines Hawker Center gibt, für ein Abendessen musste ich also nur vor die Tür.

Mittlerweile ist es schon Freitag Abend und ich habe schon längst weitere Expeditionen unternommen. Berichte folgen, aber zeitverzögert.

Ein Gedanke zu „19.09.2019 – Kampong Glam, Gardens by the Bay“

  1. Die Gardens at the bay musst Du Dir unbedingt bei Dunkelheit nochmal geben, da hat man dann einen tollen Blick und die Lightshow von den Bäumen. 🙂

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