17. Juni 2022 – Frederiksberg Have

Letzter Tag. Ich bin zum Frederiksberg Have gefahren. Auch das ist ein ehemaliges Königsschloss, das aber vor allem für seine Parkanlage bekannt ist. Diese wird schon lange von der Bevölkerung Kopenhagens als Freizeitfläche genutzt – quasi der englische Garten.

Ist auch wirklich…
…recht hübsch dort.
Die alten Könige hatten einen ziemliches Asia-Faible.
Das Schloss selbst wird als Offiziersakademie genutzt, Führungen gibt es nur Samstags.

So nur wegen der Parkanlage bin ich dann aber doch nicht hingefahren. Auf der anderen Seite des Schlosses ist nochmal ein kleinerer Park, und da gibt es etwas besonderes: die Cisternerne. Das ist, wie der Name schon sagt, eine Zisterne, ein Wasserreservoir. Nur wurde das Anfang der 1980er schon geleert und man kann rein. Es dient als Sehenswürdigkeit und als Ort für Kunstinstallationen. Alles ziemlich dunkel dort und glitschig – Grundwasser sickert doch immer wieder rein. Meine Handykamera hat jedoch erstaunlich gute Fotos machen können und die Kunstinstallation traf auch meinen Geschmack: ziemlich spooky.

Diese Glaspyramide ist der Eingang in die Tiefe.
Glücklicherweise waren in diesem Netz weder Riesenspinnen noch eingesponnene Hobbits zu finden.
Nur die Überreste einer schon lange ausgezuzelten Elfe.
Überhaupt hat es der Künstler mit (sich drehenden) Frauenkleidern in Überlänge.
Die Zisterne ist nebenbei die einzige Tropfsteinhöhle Dänemarks.
Hier nochmal Schloss und Zugang zur Zisterne von hinten.

Beim weiteren Marsch bin ich am Betriebsgelände der Carlsberg-Brauerei vorbeigekommen:

Die Elefanten dürften sich fragen, warum ausgerechnet sie fürs dänische Vaterland arbeiten sollen (s. Inschrift).

Nun ist Carlsberg nun definitiv noch ein großer, aktiver Industriebetrieb, auch wenn die gezeigten Gebäude dabei nur eine Nebenrolle spielen dürften. Aber was macht man mit alten Industriegeländen, die nicht mehr genutzt werden, weil die Betriebe pleite gingen oder auf die grüne Wiese zogen? Im Fall der Werft Burmeister & Wain auf der Halbinsel Refshaleøen, die 1971 zerschlagen wurde und 1996 endgültig die Produktion einstellte ist die Antwort klar: Kultur und Essen. Denn genau dort findet Copenhell statt und auch der Streetfood Mark Reffen ist dort angesiedelt.

Und was macht man mit dem Schlachthofviertel hinter dem Bahnhof, wenn die Betriebe alle raus aus der Stadt gehen? Dasselbe. Kultur und Essen. So geschehen mit Kødbyen, dem (ehemaligen) Schlachthofviertel von Kopenhagen. Die Gebäude ließ man stehen und nutzt sie nur vor allem als Restaurants.

Man beachte den Namen des Brewpubs linker Hand: Warpigs.
Den Krieg haben die Schweine allerdings verloren. Das Warpigs braut Bier und macht leckeres Barbecue, richtig aus dem großen Smoker.

Das war es dann schon weitgehend mit dem Dänemark-Urlaub. Morgen bringt die Lufthansa mich hoffentlich zurück nach München. Nach dem eher wechselhaften Wetter hier muss ich mich wohl auf eine Hitzewelle in München gefasst machen….

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