03. Juni 2022 – Kiel

Erster Stopp der Reise war Kiel. Ich bin mit dem ICE von München nach Kiel gefahren, das dauert sieben Stunden. Es könnten auch sechs oder noch weniger sein, aber da greift die deutsche Kleinstaaterei: der ICE muss mindestens zweimal in jedem Bundesland halten, egal ob es Sinn macht oder nicht – in Hamburg hält er sogar dreimal (!) Die Halte in Ingolstadt, Fulda, Göttingen, Hamburg-Harburg, Hammburg Dammtor und Neumünster könnte man sich echt schenken, dann wäre der ICE wahrscheinlich nur 5 1/2 Stunden unterwegs und könnte sich tatsächlich Schnellzug schimpfen. Sei’s drum, immerhin kam ich ohne Verspätung an (aber auch nur weil die Bahn zwischen Hamburg und Kiel offensichtlich jede Menge Puffer einbaut).

Kiel selbst ist hübsch gelegen und hat viel Blau (Wasser) und Grün (Bäume) – architektonisch ist die Stadt allerdings ziemlich seelenlos. Können sie nicht viel dafür, Kiel wurde als strategischer Hafen im Zweiten Weltkrieg gründlich zerbombt und die Architektur des Wiederaufbaus war halt mehr von Pragmatismus als von Ästhetik geprägt.

Wie gesagt, viel Grün gibt es. Hier z.B. der Ratsdienerpark.
Aber klar, das Entscheidende an Kiel ist natürlich das Wasser, die Kieler Förde.
Traditionell Deutschlands wichtigster Militärhafen, aber mittlerweile gibt es auch reichlich Kreuzfahrtschiffe.
Das Militär ist aber auch präsent: hier mit dem Einsatzgruppenversorger „Frankfurt am Main“ (A 1412).
In Kiel glaubt man übrigens an Recycling. Ausgediente Segelschiffe werden als Ausflugslokale wiederverwendet.
Dummerweise übertreiben sie das mit dem Recycling aber, vor allem bei der Bundesmarine. Denn das modernste, teuerste und neueste Schiff im Hafen ist…
Ein Segelschiff! Die Gorch Fock liegt nach ihrer endlosen und sündhaft teuren Restaurierung aktuell an ihrem Stammankerplatz.

Jetzt wissen wir auch, wofür die Bundeswehr das Sondervermögen braucht: um endlich neue Schiffe mit modernen Antrieben zu kaufen, die noch dazu billiger sind!

Als nächstes geht es mit dem Auto weiter nach Dänemark.

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