Ich war nochmal auf eigene Faust in und um die Altstadt von Vilnius unterwegs. Quasi direkt vor meinem Haus hat man Teile der alten Wehranlagen rekonstruiert:




Ikea hat das auch erkannt.
Dann war ich nochmal in Užupis. Mein Vergleich zu Christiania war nicht so ganz gerechtfertigt: zwar ist es eine selbsterklärte autonome Republik, aber der Hippie- und Gegenkulturcharakter ist deutlich weniger ausgeprägt. Vor allem sieht es dort sehr viel normaler aus als in Christiania oder ähnliche Konstrukten in anderen Städten und am Fluss sehr lauschig.










Auf der anderen Seite vom Fluss gibt es ein sehr ruhiges und topmodernes Viertel, das definitiv post-1990 entstanden sein muss. Dort befindet sich auch der Paupio-Markt, ein sehr ansprechender Food Court:






Nächster Stopp war das Großfürstliches Schloss Vilnius, wo bis 1795 die Großherzöge residierten. Nach der Dritten Teilung Polens gab es keinen Staat Litauen mehr und das Schloss wurde im 19. Jahrhundert zerstört. In den 2000ern haben sie es wieder aufgebaut und ein historisches Museum draus gemacht.






Im Inneren haben sie unter anderem diverse historische Räumlichkeiten aus verschiedenen Jahrhunderten nachgestellt, mit passenden Möbeln, Kunst und Artefakten. Wie man sieht, ist es deutlich leerer als in echten historischen Schlössern, wie z.B. in Wien oder so.








Einen Aussichtsturm gibt es auch:



Nebenan ist die Kathedrale, die innen eher karg ausgestattet ist, und aus irgendwelche Gründen haben sie die Apostel asymmetrisch verteilt: 7 auf der einen und 5 auf der anderen Seite. Wem die Aufteilung mit separatem Glockenturm irgendwie italienisch vorkommt liegt nicht falsch: Die Herzogin von Milan, Bona Sforza, war im 16. Jahrhundert auch durch Heirat Großherzogin von Litauen und Königin von Polen und brachte einiges aus Italien mit (der klassizistische Look der Kathedrale kam später).


Danach war bin ich noch ein bisschen durch die Gassen geschlendert.





Eine örtliche Spezialität, von der ich nur ca. ein Drittel schaffte.