05.05.2024 – Kariorg und Telliskivi

Mein Weg führte mich zunächst nach Kariorg. Das ist ein Villen- / Botschaftsviertel östlich der Altstadt, vor allem aber ist da der Kariorg-Park. Hier hat sich Peter der Große seinerzeit einen Sommerpalast errichten lassen, der heute als Kunstmuseum genutzt wird. (Hier könnte man wieder einen „was haben die Russen je für uns getan?“ Witz einfügen).

Im letzten Bild sieht man den estnischen Präsidentenpalast, der während der ersten Unabhängigkeit 1938 fertig gestellt wurde. Schlechtes Timing, denn 1940 wurde Estland wieder von der Sowjetunion besetzt und der oberste Sowjet der estnischen Sowjetrepublik zog hier ein. Aber seit der zweiten Unabhängigkeit von 1991 dient er wieder dem eigentlichen Zweck.

Im Kariorgpark gibt es auch einen hübschen, wenngleich nicht spektakulären, japanischen Garten. Das wäre nun nicht unbedingt eine Reise wert, aber aktuell ist hier in Tallinn gerade Kirschblüte – im Norden halt deutlich später. Und ein japanischer Garten mit Hanami lohnt sich immer, selbst wenn der hiesige Garten nur acht Kirschbäume hat.

Zwischenzeitlich war ich noch am Strand.

Danach bin ich weiter nach Telliskivi, westlich der Altstadt hinter dem Bahnhof gelegen. Das war früher ein sowjetisches Fabrikgelände, das mittlerweile aber als Kreativzentrum genutzt wird mit Ausstellungen, Street Art, Lokalen, Co-Working Spaces und so weiter. Natürlich kein neues Konzept, passt aber gut zum neuen Estland, das ja großen Wert aus Start-Ups und Digitalisierung legt.

Übrigens funktioniert der Nahverkehr sehr gut mit einer NFC-fähigen Kreditkarte (nur eben nicht über Handy mit Google Pay). Einfach beim Einsteigen auf den Validator halten, der bucht einen Einzelfahrtschein. Und wenn man drei Einzelfahrtscheine am Tag bucht macht er automatisch eine günstigere Tageskarte draus – der eigentlich fällige Betrag wird dann erst in der Nacht abgebucht.

Nun aber Bilder aus Telliskivi:

Ganz in der Nähe ist dann noch ein kleines Viertel mit alten Holzhäusern, ursprünglich für die Fabrikarbeiter:

Zwischenzeitlich hatte ich drüber nachgedacht, morgen noch einen Tagesausflug nach Tartu zu machen (zweitgrößte Statdt Estlands mit alter Uni und derzeit Kulturhauptstadt Europas), die Idee habe ich aber wieder verworfen. Das wäre in Stress ausgeartet (2,5h mit dem Zug einfache Fahrt) und morgen ist Montag, da sind die relevanten Museen dort geschlossen.

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