Pulau Ubin
Unser letzter Tagesausflug in Singapur führte uns nach Pulau Ubin. Das ist eine kleine vorgelagerte Insel im Nordosten von Singapur, die aber noch zu Singapur gehört. Das ist das totale Gegenprogramm zum superurbanen Singapur, alles ist noch ziemlich altmodisch und in Teilen regelrecht wild.
Das fängt schon mit der Überfahrt an. Diese erfolgt auf sog. „Bum Boats“, kleinen, dieselgetriebenen Booten, die pro Überfahrt 12 Passagiere mitnehmen dürfen – und auch warten, bis sie 12 Passagiere haben. Wir hatten aber immer Glück und es ging sofort los. Die Boote sind ziemliche Seelenverkäufer, so alt wie ihre Kapitäne, aber die Überfahrt dauert auch nur 10 Minuten.






Auf der Insel kommt man am besten mit dem Fahrrad voran. Es ist alles ziemlich flach und für $20 bekommt man ein ziemlich fertiges Fahrrad ausgeliehen.
Man kommt ziemlich im Zentrum der Insel an. Zunächst haben wir dann den Westen erkundet. Fast sofort kommt man da am Butterfly Hill vorbei, der seinem Namen durchaus gerecht wird – es flattern hunderte von Schmetterlingen verschiedener Spezies durch die Gegend. Mit der Betonung auf Flattern – die Biester vor die Kamera zu kriegen ist extrem schwierig. Nur in wenigen Fällen ist es mir einigermaßen gelungen.





Affen haben wir übrigens keine gesehen, dafür aber andere Tiere:


Ein besonders bizarrer Ort ist der „German Girk Shrine“. Angeblich flüchtete hier 1914 ein deutsches Mädchen, das mit ihren Eltern auf einer Kaffeeplantage auf Pulau Ubin lebte, vor den Briten, die alle feindlichen Staatsbürger festnehmen wollten. Dabei stürzte sie in einen der Steinbrüche und starb. Chinesische Arbeiter fanden die Leiche, begruben sie und bauten einen kleinen Schrein auf das Grab. Später wurde der Schrein von Glücksspielern frequentiert, die auf Glück im Spiel hofften und dem Mädchen Lippenstift und Puppen opferten.
Kleiner Pferdefuß an der Geschichte: sie ist wahrscheinlich nicht wahr. Es gab keine Kaffeeplantagen auf Pulau Ubin und auch keinen Hinweis auf Deutsche auf der Insel. Die Geschichte selbst ist erst ab 1985 in einem Zeitungsartikel belegt. Aber eine Sehenswürdigkeit ist es allemal.


Was tatsächlich stimmt, ist dass auf der Insel früher Granit aus Steinbrüchen gefördert wurde. Das wurde in den 1970er Jahren eingestellt und mittlerweile sind schöne Seen draus geworden. Teilweise muss man aber ziemlich hoch klettern, um eine gute Aussicht zu bekommen.





Manche der Seen sind aber auch ganz ebenerdig:



Palau Ubin wird übrigens intensiv zum Campen genutzt. Wir trafen auf mehrere Gruppen von Pfadfindern o.ä., die mit großen Rucksäcken und Kanistern voll Trinkwasser unterwegs waren. Wahrscheinlich ist der Gedanke, dass die urbane Jugend Singapurs auch mal so richtige Natur ganz ohne Annehmlichkeiten erleben soll.
Dann gab es erstmal Mittagessen und vor allem kalte Getränke!

Danach war der zweite Teil des Ausflug angesagt, in den Osten der Insel zu den Chek Jawa Wetlands.


Die Chek Jawa Wetlands bestehen aus zwei Boardwalks, einer durch den Küstenwald und einer auf Stelzen entlang der Küste. Schwierig, das ganze als Foto einzufangen, aber ich habe es versucht:







Lustige Tierwelt gibt es auch hier:

Dann wieder mit dem Fahrrad zurück zur Anlegestelle, kalte Getränke und…

Clarke Quay
Letzter Abend in Singapur, Zeit zum Essen. Am Clarke Quay entlang des Singapur-Flusses sind zwar weder die besten noch die günstigsten Restaurants der Stadt, aber durchaus die mit der besten Aussicht.

Entlang des Flusses geht es hoch und bunt her:




Hier nun die Aussichten von unserem Platz im Restaurant:





Und das Abendessen:







Na dann Prost!

