Zunächst mal ein Frohes Neues Jahr an alle Leserinnen und Leser des Blogs. Dieses Foto ist zwar schon vom 28.12., aber es zeigt ein passend schönes Feuerwerk:
Silvester ist kein Partyevent in Japan. Die Leute fahren nach Hause zu Eltern, Großeltern, etc. – ein Exodus aus Tokio. Auch die Silvesterparty in Shibuya gibt es seit Covid nicht mehr, sie wurde auch danach nie wieder zugelassen. Wohin also? Ich bin auf die schräge Idee gekommen, in den Freizeitpark DisneySea zu fahren. Das ist neben Disneyland der zweite Disney-Park in Tokio – eigentlich sogar in Chiba. Miho war dankenswerterweise bereit, mich zu begleiten.
Der Park öffnet zwar schon um 9.00, darauf hatten wir aber keine Lust. Stattdessen trafen wir uns um 12.00 an der Station Maihama, dem Tor zu den Disneyparks.
Ikspiari Shopping Mall
Der erste Stopp war Ikspiari, die Disney-Shopping Mall, die noch außerhalb der Parks liegt. Hauptsächlich, um was zu Mittag zu essen, aber auch um diesen Auswuchs des Disney-Kapitalismus mit eigenen Augen zu sehen. Das Wetter war übrigens frühlingshaft: 15 Grad, zumindest solange die Sonne noch schien.
Omurice für mich……Hayashi Rice für Miho.
Mit der Disney Monorail ging es dann weiter zu DisneySea.
Sogar die Haltegriffe haben Mickey Mouse Form.
DisneySea
Der Vorplatz direkt nach den Ticket Gates.Hier geht es dann rein in den Park.
DisneySea ist der „erwachsenere“ der beiden Parks, mit verschiedenen Regionen, die Hafengegenden nachempfunden sind: American Waterfront, Renaissance-Europa, Aladdin-Arabien, Indiana Jones-Amazonas u.ä. Ein direktes Äquivalent gibt es weder in Florida noch in Kalifornien.
Natürlich gibt es da auch eine Menge Rides, die haben wir aber sein lassen, aus zwei Gründen: a) von vielen wird zumindest mir eher schlecht, z.B. dem Tower of Terror und b) die Wartezeiten waren teilweise enorm lang, bis zu drei Stunden. Das ließe sich zwar mit sog. Standby Passes (kostenlos) und Premier Access (kostenpflichtig) umgehen bzw. deutlich abkürzen, aber dafür muss man effektiv gleich zur Parköffnung da sein, sonst sind die alle vergriffen.
Macht aber nichts, ich war eh nicht auf die Rides aus sondern mehr auf die Fantasy-Gebäude und -Landschaften. Und tatsächlich kann man da mehrere Stunden einfach rumlatschen und immer wieder was Neues entdecken. Die Fotos sprechen weitgehend für sich selbst.
Der Tower of Terror. Ein Ride, wo der Aufzug abstürzt.Der Vulkan bricht manchmal aus.
Die Festung vor dem Vulkan ist eine Art Abenteuerspielplatz, wo es auch eine Rätsel-Schnitzeljagd gibt. Das ist alles nach einem „Leonardo da Vinci“ Motto gestaltet.
Modell des Sonnensystems mit Kurbeln. Die Erde war allerdings kaputt!Sogar die Ponte Vecchio wurde geklaut…
Danach geht’s weiter in die weniger zivilisierten Regionen. Langsam (so ab 16.30 Uhr) ging auch die Sinne unter.
Aber Mickey Mouse bringt die Zivilisation überall hin. Zum Beispiel als grünen Tee in Flaschen:
Eine weitere Region ist dem Tausendundeine Nacht Arabien aus „Aladdin“ nachempfunden:
Nun ist ja Disney durchaus für umstrittenen Umgang mit seinen Arbeitskräften bekannt.
Aber dass sie Ifriten für die Schmiede versklaven, ist schon ein starkes Stück!
Mittlerweile war es, wie man sieht, dunkel. Leider wurde es damit auch zunehmend kalt und windig. Wir sind in Kapitän Nemos Kantine eingekehrt, die ein schönes Jules Verne Feeling hat:
Mit Mapo Tofu und gebratenem Reis.
Hier noch mehr Aufnahmen bei Dunkelheit. Bei Disney ist jeden Abend Lightup:
Eigentlich gibt es abends noch die „Believe – Sea of Dreams“ Show mit Feuerwerk. Leider wurde die wegen aufkommenden starken Winds abgesagt. Es hätte noch eine zweite Performance kurz vor Schließung um 21.00 Uhr geben sollen, aber der Wind wurde eigentlich nur stärker, wir glaubten also nicht recht dran.
Also haben wir den Ausflug nach DisneySea gegen 20.00 Uhr beendet und sind lieber noch nach Ueno einen trinken gefahren.
Dabei gab es Mentaiko Tempura. Mal was Neues!
Beim Countdown zu Neujahr (den es nicht wirklich gibt) lag ich schon im Bett. Denn am Neujahrstag fahre ich früh morgens nach Norden: Hiraizumu, Geibikei und Aomori stehen auf dem Programm!
Auf in den Norden von Honshu! Dank des Shikansen ist es durchaus möglich, hunderte von Kilometern als Tagesausflug zu machen. In meinem Fall entschied ich mich aber für einen Kurztrip mit einer Übernachtung, bei dem ich einige der Highlights meiner Japan-Reise im Herbst 2017 erneut besuchste. Damals sind wir nämlich ziemlich eingeregnet – die Ausläufer eines Taifuns haben uns erwischt, und so kenne ich diese Ziele bislang nur im strömenden Regen.
Auf dem Weg nach Norden sieht man von Shinkansen aus die japanischen Alpen.
Hiraizumi
Erstes Ziel war Hiraizumi. Das war mal im japanischen Mittelalter (12. Jahrhundert) ein wichtiges kulturelles Zentrum, vor allem angesichts der Tatsache, dass es sich ziemlich weit nördlich befindet, in Tohoku. Das ist historisch gesehen meistens nicht die wichtigste Gegend von Japan, aber damals war es signifikant. Kyoto war weit weg, der in Hiraizumi herrschende Klan Ōshū-Fujiwara war reich und mächtig. Also entstanden hier besonders wichtige und prächtige buddhistische Tempel, von denen insbesondere zwei erhalten sind und zum UNESCO-Weltkulturerbe gehören.
Heute ist Hiraizumi eher ein verschlafenes Nest nahe der größeren Stadt Ichinoseki, die einen Shinkansen-Halt hat. Nun war heute Neujahrstag. Da ist selbst in Tokio nicht allzu viel los, weil alle unter dem Kotatsu liegen und nicht viel tun.
In Hiraizumi müssen sie nicht mal die Bürgersteige hochklappen, weil sie ohnehin nur aufgemalt sind.Nicht alle Tempel sind erhalten. Am Wegesrand sieht man das Gelände eines ehemaligen Tempels.
Chuson-ji
Beim ersten (und wichtigeren) Tempel Chuson-ji bot sich dann aber ein anderes Bild. Hier war viel los, denn die Japaner machen Hatsumode, den ersten Schreinbesuch des Jahres (wenn sie es geschafft haben, dem Kotatsu zu entkommen). Eigentlich ist es ein Schreinbesuch, aber das wird nicht so eng gesehen, drum geht es auch in einem so berühmten Tempel wie dem Chuson-ji ordentlich zu.
Wie man sieht, ist der Chuson-ji (wie die allermeisten Tempel) auf einem Berg, und es ist Winter in Hiraizumi!
Einen Schrein gibt es auch.
Nun ist die Tempelanlage vom Chuson-ji weitläufig und auch schön anzusehen, aber es sind tatsächlich nicht die Gebäude, die so relevant sind. Vielmehr hat der Tempel über 3,000 Kulturschätze, die in einem Museum aufbewahrt werden, in dem man leider nicht fotografieren darf. Darunter sind Buddha-Statuen aus dem 12. Jahrhundert in einer extrem hohen Kunstfertigkeit, auch was die Natürlichkeit der Darstellung angeht. Und es gibt Schriftrollen von Sutren, ebenfalls aus dem 12. Jahrhundert: auf tiefblauem Papier, mit Goldfarbe geschrieben, teils mit kunstvollen Zeichnungen und Illuminationen, dass man mit den Ohren schlackert.
Der größte Schatz wird aber in diesem eher belanglosem Gebäude aufbewahrt.
Die Rede ist vom Konjikidō, der Goldenen Halle. Das ist ein Mausoleum mit den Leichnamen der Fujiwara, ein ganzes kleines Gebäude, über und über mit Gold verziert und voller erlesener Buddha-Statuen. Aus dem Jahre 1124! Leider darf man das nicht fotografieren.
Im Museum gibt es aber eine große Fotografie, die man wiederum fotografieren darf. Hier sieht man das ganze Ding, leider in niedriger Auflösung, von der Website des Tempels geklaut. Die Buddhastatuen sind wohlbemerkt mannshoch, das ist keine Miniatur!
Am Hondō, dem Hauptgebäude des Tempels, stehen viele Leute für das erste Gebet des Jahres an.
Am Fuße des Chūson-ji kehrte ich dann zum Mittagessen ein.
Soba mit Tempura
Motsuji
Der zweite große Tempel von Hiraizumi, der Motsuji, ist mehr für die Schönheit seiner Anlage als für seine uralten Schätze berühmt. Hier muss ich sagen, dass da im Herbst, wenn die Blätter bunt werden, schon deutlich schöner aussieht. Aber dafür regnete es, anders als 2017, nicht!
Geibikei
Am Motsuji hielt ich mich nicht allzu lange auf, denn so konnte ich noch einen anderen Ort besuchen, den ich nur im strömenden Regen kenne: die Schlucht von Geibikei. Das liegt gut 20km weg und die Bahnverbindung wäre arg langsam und zeitaufwändig, drum habe ich kurzerhand ein Taxi genommen auf eine abenteuerliche Fahrt durchs winterliche Tohoku (auf der einen Höhe meinte der Taxifahrer, hier sei es sehr gefährlich wegen dem Eis…).
Geibikei ist ein völliges Nest (s. auch die Bilder vom Bahnhof weiter unten), aber hier gibt es eben eine sehr schöne Schlucht, die man mit Bootstouren entlang fahren kann. 365 Tage im Jahr geöffnet! Allerdings waren da quasi keine Japaner, dafür eine riesige Bustour mit Taiwanesen, mit denen ich dann die nächsten 90 Minuten auf dem Boden eines flachen Kahns hockend verbrachte. War aber nicht schlimm, weder die Taiwanesen noch das am Boden sitzen, denn ich konnte die Beine ausstrecken, und zwar unter einen im Boot angebrachten Kotatsu (beheizter Tisch), so dass es auch in Socken nicht kalt wurde.
Das Fotografieren vom Boot aus ist ein bisschen mühselig, weil die Boote eine Art Gewächshaus drüber haben. Man kann die Fenster zwar öffnen, aber dann muss man sich ziemlich verrenken, denn die Sitzrichtung ist eigentlich nach innen, so dass man eher die anderen Fahrgäste und die Aussicht aus der anderen Seite des Bootes sieht. Die Bilder sprechen dennoch für sich, denke ich. Auch hier gilt: im Herbst sieht das mit bunten Blättern besser aus, aber dafür hat es nicht geregnet!
Hier geht die Fahrt los.Auf solchen Booten.
Die Enten folgen den Booten sehr ausdauernd, denn es gibt an Bord Beutel mit Entenfutter für 50 Yen – und es sind nicht die Enten, die das bezahlen!
Nach ca. 40 Minuten Fahrt kommt man dann an der Anlegestelle am Wendepunkt an, wo die Gäste sich dann 20 Minuten umschauen können.
Danach fährt man in ca. 30 Minuten zurück, dabei stimmt der Bootsmann ein traditionelles japanisches Lied an. Mit viel Tremolo, so ähnlich wie die Lieder für den Reisanbau klingend.
Nun musste ich zurück nach Ichinoseki, den ich hatte eine Reservierung für den Shinkansen weiter nach Norden, gen Aomori.
Auf dem Weg zum Bahnhof sah ich einen alten Bekannten. Von 2017 erinnerte ich mich noch, dass ich auf dem Weg vom Bahnhof Geibikei zur Bootsanlegestelle einen Kakibaum gesehen habe. Das hat mich damals sehr beeindruckt, weil ich noch nie einen gesehen hatte – später wurde mir klar, dass die Dinger in bestimmten Gegenden wachsen wie Unkraut.
Aber der Kakibaum war immer noch da, das versetzte mich in eine gute Stimmung!
Der Bahnhof Geibikei ist so klein, wie einer nur sein kann. Es gibt kein Gate, keine Ticketkontrolle und nur ein Gleis.
Das ist der ganze Bahnhof.
Nun bekam ich erstmal einen großen Schreck, denn auf dem Fahrplan stand nichts von dem Zug, den meine App mir anzeigte. Das wäre schlecht gewesen, denn mit den regulären Zügen hätte ich meinen Shinkansen verpasst. Ich sah dann, dass der mir versprochene Zug laut App nur reservierte Plätze hätte – auch nicht gut, denn ich hatte keine Reservierung, das gibt es bei Lokalzügen normalerweise nicht.
Des Rätsels Lösung: es war der „Pokemon With You“ Sonderzug! Hätte ich niemals so gut planen können, ich war gar nicht sicher gewesen, ob ich wirklich nach Geibikei fahre!
Das quietschgelbe Ding besteht nur aus zwei Waggons: einen mit Sitzplätzen und einen mit einem Pokemon-Spielzimmer. Nun hatte ich Glück und die freundlichere Schaffnerin wies mir (zusammen mit einer Mitreisenden, die auch einen JR East Pass, aber auch keine Reservierung hatte) dennoch einen der wenigen freien Plätze zu. Puh!
Innen sieht es lustig aus:
Und ja, auch die Toilette hat Pokemon-Dekor. Pikachu is watching you!
Das Spielzimmer habe ich nur von außen fotografiert, nachdem der Zug in Ichinoseki angekommen war:
Auch am Bahnhof Ichinoseki machen sie einen großen Wirbel um den Pokemon-Zug:
Morgen geht es weiter mit tiefstem Winter in Aomori!
Von Ichinoseki ging es weiter mit dem Shinkansen nach Aomori, mit einmal umsteigen in Morioka.
Am Neujahrstag abends war der Zug ziemlich leer. Das sollte sich bei der Rückfahrt gründlich ändern!
Vor einiger Zeit erklärte die New York Times Morioka zur sehenswertesten Stadt Japans, basierend auf dem Urteil eines ihrer Reisereporter, der wohl eine sehr schöne Zeit in Morioka erlebt hat. Durch Japan ging ein lautes „Hääähh?!?“, dem ich mich anschließen darf. Nichts gegen Morioka, aber es ist halt hauptsächlich ein günstig gelegener Verkehrsknotenpunkt in Tohoku. Hier halten alle Shinkansen, man kann Mietautos mieten und abgeben und es gibt sicher auch schöne Dinge zu sehen, aber die sehenswerteste Stadt Japans? Sicher nicht.
Aber den Bahnhof von Morioka kann ich nur empfehlen.
Denn er hat für japanische Verhältnisse sehr breite Bahnsteige, was im Vergleich zu vielen anderen Bahnhöfen überaus angenehm ist.Außerdem ist er vollständig mit elektronischen Anzeigetafeln ausgerüstet, die anzeigen, welche Wagennummer für den nächsten Zug wo hält. Das ersetzt die Spurensuche nach am Bahnsteigboden aufgeklebten Schildern, à la „ich brauche Wagen 4 für den Hayabusa mit 10 Waggons. Ach nein, das hier ist die Stelle für Wagen 4 für den Yamabiko mit 15 Waggons. Mist, wo muss ich hin?“
Außerdem, und das 2017 sehr wichtig, gibt es am Bahnhof Morioka ausreichend große Schließfächer, die andernorts gerne Mangelware sind. Insofern: Morioka ist eine Durchreise immer wert!
Aomori
Aomori ist die nördlichste größere Stadt der japanischen Hauptinsel Honshu. Von hier fuhren früher die Eisenbahnfähren nach Hokkaido, bevor sie vom Seikan-Tunnel ersetzt wurden. Die Stadt liegt auch ca. 700km nördlich von Tokio. Insofern überrascht es nicht, dass es hier deutlich kälter und winterlicher ist. Allerdings konnte ich den Fluch von 2017, wo ich Aomori nur im strömenden Regen erlebte, nicht ganz abschütteln. Es regnete zwar nicht, dafür schneite es ordentlich und hatte das wohl in den vergangenen Wochen schon reichlich getan!
Das sind die Gleise für den Lokalzug von Shin-Aomori nach Aomori!Der Bahnhofsvorplatz.Kein Wunder, dass das Hotel im Hintergrund „Alaska“ heißt!Die Haupteinkaufsstraße hat nicht ohne Grund überdachte Arkaden.Am nächsten Morgen vor meinem Hotel.Hier ist richtig, richtig Winter!
Macht aber nix. Ich war ohnehin primär für ein Museum nach Aomori gekommen. Zunächst mal verbrachte ich die Nacht im Dormy Inn Aomori, einem Business Hotel mit einem aus natürlichem Thermalwasser gespeisten Onsen.
Das Zimmer war sehr kompakt, ca. 12 Quadratmeter inklusive Bad, aber extrem clever aufgebaut mit effektiv mehr Stauraum als mein Zimmer in Tokio. Es hatte sogar einen Gefrierschrank und eine Mikrowelle und ist wohl auch für mehrtägige Aufenthalte bei Geschäftsreise gedacht. Das Bild vom Bad ist aus dem Netz geklaut. Als ich drin war, war es dunkel.
Das Bad ist für ein Business Hotel auf jeden Fall super. Vor allem aber hatte ich nach „Bad mit Blick auf den Fuji“ und „Bad mit Blick aufs Meer“ noch ein drittes Badeerlebnis: „Bad, bei dem Schnee auf den Kopf fällt“. Denn natürlich nutzte ich auch das Außenbad und dabei schneite es. Ein schönes Gefühl, im Schneetreiben zu sitzen und dabei trotzdem mollig warm zu bleiben!
Abendessen gab es beim Uotami-Izakaya:
Kimchi und GurkenFrittierte Austern.Gegrillter SchwertfischRindersehneTsukune (Spieße aus Hühnerhack)
Lobend sei auch das Frühstückbuffet der Dormy Inn erwähnt, mit regionalen Spezialitäten und sogar Thunfisch und Jakobsmuscheln als Topping für Reis!
Nebuta Museum
Nun war ich aber nicht zum Baden nach Aomori gefahren. Und auch andere Sehenswürdigkeiten, die es durchaus gibt, waren entweder noch wegen Neujahr geschlossen oder wegen Schnees zu Fuß kaum erreichbar. Macht aber nichts: der eigentliche Grund für meinen Abstecher nach Aomori war spezifisch das Nebuta Museum, und das war sowohl überdacht als auch geöffnet (am 2. Januar). Außerdem ist es praktischerweise unmittelbar am Bahnhof gelegen.
Das Nebuta Museum WARASSE
Beim Nebuta Museum geht es um das Nebuta Fest. Nun könnte man meinen, ein Schneeloch wie Aomori braucht ein großes Fest am Ende des Winters, um die bösen Wintergeister auszutreiben. Mitnichten! Das Nebuta Fest wird im Sommer gefeiert, um die Geister der Sommermüdigkeit auszutreiben und die Menschen für die Erntezeit zu motivieren. Natürlich würde ich das Nebuta Fest auch gerne mal live sehen aber zu der Zeit dürften Hotelzimmer kaum zu bekommen sein. Vielleicht versuche ich es mal mit einer Reise nach Hokkaido zu kombinieren, denn wenn ich nochmal im August nach Japan reise, dann nur in den Norden!
Bereits am Bahnhof wird man eigestimmt.
Das Nebuta Fest ist für seine riesigen und irrwitzig aufwändig gestalteten Umzugswagen berühmt. Diese werden von 30 Mann getragen und beinhalten einen Generator, denn die Szenen sind aus Papier und Draht gestaltet und von innen heraus beleuchtet. Vor dem zweiten Weltkrieg nahm man Kerzen, danach Glühbirnen und heute LEDs. Die Umzugswagen des Kölner Karnevals sind zwar ähnlich groß, aber die Aufwändigkeit der Nebuta-Wagen ist einzigartig, bzw. nur andere, ähnliche Festivals in der Region können da mithalten.
Jedes Jahr kommen 22 neue Wagen ins Spiel. Es braucht ein Jahr Arbeit, ca. €50.000 Kosten und einen spezialisierten Künstler um so einen Wagen zu bauen – ein teures Hobby! Nach dem Fest werden die Wagen vernichtet – bis auf die vier besten, die im Nebuta Museum zusammen mit kleineren Beispielen dieser speziellen Kunstform ausgestellt werden. Man sieht also jedes Jahr was anderes!
Warum also schwärme ich so von diesen Umzugswagen? Seht selbst!
Falls jetzt jemand sagt, das sind doch mehr als vier: die Dinger haben zwei Seiten mit unterschiedlichen Motiven!
Man beachte die Liebe zum Detail: diese Brücke/Treppe zum Palast ist komplett räumlich gestaltet!Oder hier die Schlange mit geöffnetem Maul.
Hier sieht man ein bisschen, wie die einzelnen Elemente gestaltet sind, wie gesagt aus Papier, Draht, LEDs und Holz:
Die Werke vergangener Jahre (und verstorbener Künstler) werden nur in Teilen aufbewahrt, z.B. die Köpfe von Figuren:
Es gab dann auch noch eine Show mit Musik, Trommel und Tanz vom eigentlichen Fest.
Es gibt nur wenige Museen, für die es wert ist, eine etwas entlegene Stadt zu bereisen, aber dieses gehört für mich dazu.
Das Nebuta-Fest ist übrigens nicht die einzige ungewöhnliche Kunstaktion in der Region. Man sehe nur dieses Poster:
Rückreise nach Tokio
Bei der Rückreise genoss ich Japan in vollen Zügen. Buchstäblich. Es war nämlich extrem schwierig, überhaupt irgendeinen Platz für die Rückreise nach Tokio zu bekommen, weil bereits ab 2.1. viele nach Neujahr wieder zurück in die Stadt wollen bzw. müssen. 13:32 ab Shin-Aomori (das ist der Shinkansen-Bahnhof der Stadt) war die einzige(!) Möglichkeit.
Aber kein Problem, dachte ich, der Bahnhof Aomori ist gleich beim Museum und bis Shin-Aomori dauert es nur knapp zehn Minuten.
Also erstmal Lunch mit Eki-Ramen (Bahnhofs-Ramen).
Dann aber ging der Ärger los: wegen Schnee käme es auf der Lokalstrecke Aomori nach Shin-Aomori zu Verspätungen und Unregelmäßigkeiten im Ablauf. Wahrscheinlich nur wenige Minuten, aber wer weiß, und ich wollte wegen der angespannten Platzsituation kein Risiko eingehen.
Also habe ich ein Taxi genommen. Normalerweise eine Fahrt von weniger als 15 Minuten. So wie es war, habe ich gerade noch meinen Zug bekommen, denn es war so heftig verschneit auf den Straßen, dass der Verkehr nur extrem langsam vorankam und teilweise fürchtete ich echt, dass wir zwischen den Eishügeln auf der Fahrbahn stecken bleiben. Aber der Taxifahrer war ein alter Profi und hat das mit Bravour gemeistert. Drei Stunden nach Abfahrt war ich dann auch in Omiya (mein Shinkansen-Halt bei Tokio) und eine halbe Stunde später in Ikebukuro. Und in Tokio ist es wirklich warm im Vergleich zu Aomori und Schnee gibt es keinen.
Mit der Rückkehr aus Aomori ist mein Ausflugsprogramm abgeschlossen, die letzten drei Tage verbringe ich in Tokio. Erster Tagesordnungspunkt: Shopping, schließlich gilt es Andenken und Mitbringsel zu kaufen. Nun hat Ikebukuro auch fast alles, was man sich vorstellen kann, aber ich bin trotzdem nach Shibuya zum Einkaufen gefahren.
Wie man sieht, wird in Shibuya (wie auch in Shinjuku) schwer gebaut.Auch die Gebäude rund um die berühmte Kreuzung werden sich weiter verändern.Hinter den Hochhäusern sind massenhaft kleinere Straßen mit Läden und Lokalen.
Warum Shibuya? Ich bin ein Mann mit einer Mission. Jeder sollte eine haben. In diesem Fall sollte ich für meine Schwester ein Färbemittel aus fermentiertem Kaki-Saft namens Kakishibu erstehen, das man zum Beizen von Holz und zum Färben von Textilien verwendet. Und in Shibuya gibt es das größte Geschäft von Tokyu Hands (mittlerweile nur noch Hands).
Nämlich hier.
Tokyu Hands war ursprünglich ein Laden der Do-It-Yourself und Craft Kultur. Mittlerweile kriegt man da alles Mögliche, aber die Ursprünge sind immer noch vorhanden.
So gibt es nach wie vor eine Abteilung, wo man Holz zugeschnitten bekommt.
In der Holzabteilung fragte ich dann auch in meinem besten Japanisch: „Sumimasen. Kakishibu wa arimasu ka?“ Der Angestellte verwies mich eine halbes Stockwerk tiefer (der Laden ist ein bisschen verwirrend mit leicht versetzten Stockwerken). Dort wiederholte ich meine Frage und siehe da:
Mission accomplished!
Glücklicherweise ist das Zeug nicht brennbar, so dass ich es in mein aufgegebenes Gepäck legen kann. Ich gebe aber auch zu, dass ich nicht nur wegen dem Färbemittel bei Hands war. Die haben nämlich auch eine große Küchenabteilung. Zwar konnte ich es mir verkneifen, eine Mini-Fritteuse oder einen Gasgrill für Yakiniku zu kaufen, aber dann kam ich in die Abteilung mit den Messern und wurde schwach.
Von oben nach unten: Gyūtō für Fleisch, Santoku für Gemüse (eigentlich Allzweck) und ein Petit Knife.
Dazu kam noch ein Messerschärfer, denn die japanischen Messer haben einen anderen Schleifwinkel. Blöderweise muss ich jetzt wohl bei der Einreise nach Deutschland durch den Zoll, zusammen mit den anderen Mitbringseln sprenge ich den Freibetrag.
Zum Mittagessen gab es Steak, oder was man sich in Japan drunter vorstellt:
In Scheiben geschnitten und auf einem extrem heißen Eisenteller serviert, so dass man die ziemlich rohen Stücke noch nachgaren kann.
Shop Nummer zwei wäre normalerweise wohl der One-Stop-Shop gewesen. Denn im Mega Donki kriegt man eigentlich alles.
Die Coin Lockers rechts unten waren praktisch, dort konnte ich meine Einkäufe aus dem Hands parken.
Messer wären kein Problem gewesen, wobei eher im unteren Preissegment, nur Kakishibu wäre mutmaßlich schwierig gewesen. Der Donki ist eine Institution in Japan, ein Schnäppchenmarkt für alle Lebenslagen, und der Mega Donki in Shibuya ist einer der größten. Zumindest in Tokio – auf meinen Ausflügen habe ich welche auf dem flachen Land gesehen, die schon Ikea-Ausmaße zu haben schienen.
Nicht zuletzt haben die eine riesige Süßwarenabteilung, wo ich kräftig zugeschlagen habe.Es gibt auch eine ganze Wand mit Sexy-Kostümen. In meiner Größe war aber nichts dabei. Das war übrigens nicht die Ü18-Abteilung, die ist noch separat!Im obersten Stockwerk kann man dann seinen Einkauf steuerfrei bezahlen, wenn man Ausländer ist. Dann wird einem die Mehrwertsteuer erstattet. Wie man sieht, ist man hier auf großen Andrang vorbereitet.
Im Donki einkaufen ist aber auch ein bisschen anstrengend, ständig wird einem das Jingle „Don Don Don Don Donki OK!“ in die Ohren geblasen. Drum bin ich dann mit meiner Beute auch wieder zurück nach Ikebukuro ins Hotel zum Entspannen.
Abends war ich dann noch Essen. Bislang war ich diesen Urlaub noch nicht in einem Family Restaurant gewesen, auch eine spezifisch japanische Art der Gastronomie. Vor zwei Jahren war ich öfter mal beim Café Gusto, diesmal habe ich eine andere Kette ausprobiert:
Denny’s ist natürlich eine amerikanische Diner-Kette und in der Tat basieren die japanischen Family Restaurants auf dem Konzept den US-Dinern. Wie üblich wurde aber sowohl das Konzept als auch das Angebot den japanischen Bedürfnissen angepasst und das japanische Denny’s hat mit dem amerikanischen nur den Namen gemein.
Zu Essen hatte ich ein Hamburg Doria. Das ist ein japanischer Hamburger (eine Art Frikadelle) auf Reisbett, übergossen mit Sauce und mit Käse gratiniert. Sehr lecker.Dazu einen Salat mit Aubergine, Avocado und Karottendressing.Und als Nachtisch einen Montblanc. In diesem Fall sind die Spaghetti-artigen Fäden nicht aus Maronen-Puree, sondern aus Süßkartoffeln.
Und so kann man auch einen Tag in Tokio verbringen, ganz ohne berühmte Sehenswürdigkeiten. Natürlich bin ich auch am Hachiko vorbeigekommen und habe die große Kreuzung überquert, aber ich war jetzt schon so oft in Tokio, dass das eher nach dem Motto „Ah Mist, ich muss über die Kreuzung“ verlief und nicht „Wow, ich muss ein Video drehen!“
Morgen sind dann aber doch nochmal ein paar Sehenswürdigkeiten dran.
Heute war nochmal Sightseeing angesagt, und zwar an Stellen wo tatsächlich westliche Touristen gefühlt in der Mehrheit waren.
Tokyo Tower
Man sieht in verschiedenen Bildern dieser und auch vergangener Reisen, aber tatsächlich war ich noch nie am und vor allem nicht auf dem Tokyo Tower. Der sieht dem Eiffelturm sehr ähnlich, ist aber minimal höher, in markantem rot und weiß gehalten und wurde erst 1958 fertig gestellt, als Fernsehturm und als Symbol des Wiederaufbaus von Tokio nach dem 2. Weltkrieg. Lange Zeit war es das höchste Gebäude der Stadt, aber mittlerweile ist er nur noch die Nummer Zwei nach dem Tokyo Skytree, auf dem ich im Sommer war.
Wie man sieht, war schönes Wetter mit klarem blauem Himmer, also lohnte sich auch das – im Vergleich zum Skytree nachgerade günstige – Hochfahren auf die Aussichtsplattform.
Hier sieht man dann auch gleich das dritthöchste Gebäude und höchste „Haus“ in Tokio: den Azabudai Hills Mori JP Tower. Der Zojoji Tempel von oben.Der Fuji im Hintergrund.Der Tokyo Tower wirft einen langen Schatten.Im Café habe ich mir ein Melon Soda gegeben. Eins pro Japanurlaub ist Pflicht, reicht dann aber auch. Es schmeckt nach künstlichem Melonengeschmack.
Schon wieder am Fuße des Turms gab es einen Crepe-Stand. Ich habe mir zwar keins gekauft, aber das Angebot ist immer ein Foto wert:
Zojoji Tempel
Am Fuße des Tokyo Tower gibt es einen kleinen Park mit Ahornbäumen, der natürlich vor allem im Herbst die Besucher anzieht. Aber auch hier war noch ein bisschen was an bunten Blättern geboten:
Wie man auf dem obigen Foto sieht, kommt diese Farbenpracht natürlich nicht von ungefähr. Die Japaner pflanzen jede Menge Zierkirschen und Ahorns an, damit es jeweils im Frühling und Herbst hübsch ist.
Direkt daneben ist der Zojoji-Tempel, ein großer buddhistischer Tempel. Das ist der Haupttempel der Jodo-Schule in der Kanto-Region. Den Touristen ist er eher als ein schöner Fotospot bekannt, denn direkt dahinter ist der Tokyo Tower.
Der zugehörige Friedhof.
Wie man sieht, ist immer noch Hatsumode (erster Schrein- oder Tempelbesuch des Jahres), entsprechend ist da Matsuri (Kirmes). In der einen Reihe mit Buden gibt es Amamori (Amulette mit Segen), in der anderen Tabemono (Fressalien).
Hier habe ich mich nochmal an Takoyaki (Oktopusbällchen) rangetraut. Da bin ich bei einem Matsuri in Matsue schonmal arg reingefallen und habe ziemlich alte und kalte bekommen. Doch in Matsue war auch nichts los, hier am Zojoji war natürlich viel mehr Durchsatz.
Entsprechend waren meine Takoyaki auch heiß und lecker.
Direkt daneben ist der kleine Shiba-Park, in dem es sehr viel ruhiger zugeht.
teamLab Borderless
Ca. 10 Minuten zu Fuß entfernt ist das teamLab Borderless. Das ist genau wie teamLab Planets in Toyosu, wo wir im Sommer 2023 waren, ein „Museum“ mit digitalen Kunstinstallationen. Das Motto „borderless“ weist auch drauf hin, dass es weder Karte noch eine vorgegebene Route gibt, sondern man selbst erkunden soll. Manches ist ähnlich wie in Planets, anderes nicht. So gibt es z.B. keine Orchideeninstallation und man muss auch nicht durchs Wasser waten, wofür ich im Winter ganz dankbar bin. Dafür ist es richtig dunkel und manchmal auch desorientierend. Spannend war es schon, aber nach ca. 90 Minuten wollte ich wieder ins Land des Lichts zurückkehren.
Leider ist das kein guter Ort zum Fotografieren. Die Kunstinstallationen bestehen weitgehend aus projiziertem Licht und sie sind alle animiert, so dass man es schwer hat, ein gutes statisches Bild zu bekommen. Für Videos ist es wiederum zu voll, da latscht einem dauernd jemand durchs Bild. Hier die Fotos, man muss sich das alles wie gesagt bewegt vorstellen:
Diese Installation mit den Lichtvorhängen gibt es auch in Toyosu.Dieser Elefant aus Blumen läuft munter durch die Gegend.Die größte Murmelbahn der Welt.Bei dieser Installation werden Gestalten auf Wände aus Dampf projiziert. Der Effekt ist sehr ähnlich wie in Herr der RInge, wenn Frodo den Ring aufzieht und die Nazgul als Geister sieht.
Bei den folgenden zwei Bildern sieht man eine Art bizarre Parade, wo Frösche auf Ochsen und Karren mit Sake fahren, während die Menschen laufen und schieben müssen und die Hasen auch mitlaufen. Der Prozession kann man durch große Teile des Museums folgen.
Zu guter Letzt eine Installation, wo die Figuren von den Gästen stammen. Sie zeichnen sie am Ausgang und vielleicht kommt dann eine ins Repertoire. Auch eine Methode, die Leute zu mehreren Besuchen zu bringen.
Da hat sich doch jemand von One Piece inspirieren lassen…
So, morgen ist letzter Tag: Zeit, nochmal in ein japanisches Bad zu gehen!
Letzter Tag, Zeit für Strandurlaub! Ok, im Winter auch in Tokio keine Option und ich bin ohnehin kein Strandfan. Aber für mich ist das Äquivalent ein Besuch im Onsen, und mitten in Tokio und nur 15 Minuten von meinem Hotel entfernt gibt es den zwar recht teuren, aber sehr angenehmen Spa LaQua.
Hier noch Bilder vom gestrigen Abendessen, wieder beim Sushi Kuro:
Frittierte Hühnerknorpel. Knurpsig, lecker und angeblich gut für die Haut!
Koishikawa Kōrakuen
Der Spa LaQua macht erst um 11 Uhr auf, ich war ein bisschen früh dran. Drum bin ich nochmal (wie auch schon vor zwei Jahren) in den Koishikawa Kōrakuen gegangen, ein schöner japanischer Garten direkt beim Baseballstadion Tokyo Dome. Man muss nur fast einmal drum rum laufen, bevor man an den Eingang kommt. Schön ist er allemal.
Diese Enten trainieren für die Olympiade im Synchrontauchen. Aber es gibt noch Punktabzug, weil die Fußhaltung nicht symmetrisch ist.
Auf dem Weg zurück zum Spa bot sich mir folgendes Bild:
Weir Al Yankovic wurde sich hier wohlfühlen, auch wenn der Tokyo Accordion Culture Club am Sonntag geschlossen hat. Polka will never die!
Spa LaQua
Danach aber ab zum Spa LaQua. Das ist eine große Onsen, Sauna und Schwimmbad Oase, außerdem gibt es Restaurants, Cafés und Bars. Man zahlt alles mit seinem Armband, das auch den Spind öffnet, sogar die traditionelle Milch in der Umkleide nach dem Bad aus dem Automaten. Wie üblich sind die Bilder vom Bad aus dem Netz geklaut.
Und es stand nicht auf meiner Bucket List, aber nach Onsen mit Blick auf Fuji, Blick aufs Meer und mit Schnee habe ich nun auch Onsen mit Blick auf eine Achterbahn gehabt. In der Anlage rund um den Tokyo Dome gibt es nämlich auch einen Freizeitpark mit Achterbahn und Riesenrad und aus dem Außenbad hat man den Blick darauf.
Dieses Bild entstand nach dem Bad aus einer leicht anderen Perspektive.Zum Mittagessen gab es Tonkatsu,
Danach bin ich zurück ins Hotel und habe meine Sachen weitgehend gepackt.
Yakiniku
Zum Abendessen gab es nochmal Yakiniku. Diesmal nicht das sehr edle und teure bei der Yakinikumafia, sondern das günstige und praktische bei Yakiniku Watami. Das funktioniert wie Kura Sushi. Man sitzt an einem Counter mit Tischgrill und bestellt per Tablet kleine Portionen Fleisch zum Grillen sowie Beilagen und Getränke. Geliefert wird über ein Förderband.
In Japan sind Lokale oft nicht im Erdgeschoss. Dieses hier ist im 6. Stock.Galbi (Fleisch von der Rippe) und dickes Stück Rinderzunge.Wagyu-Lende und Rettich-Kimchi.Rinderleber mit Sesamöl und Knoblauch.Reis mit gegrilltem Knoblauch.Rinderschulter mit Knoblauch und Butter.Dünne Scheiben Rinderzunge.
Danach bin ich nochmal nach Ueno gefahren, für einen letzten Drink mit Miho.
Wir haben uns jetzt jeden Sonntag Abend getroffen, das werde ich vermissen!
Diese Zeilen entstehen in der ANA Lounge am Flughafen Haneda. Ein Taxi hat mich in knapp 40 Minuten hingebracht, für knapp 70 Euro – ein Segen mit schwerem Gepäck und beim Fughafenbus waren die Zeiten etwas blöd. In der Lounge hatte ich nochmal ein „leichtes“ Frühstück mit Curryreis, Ramen und einem Glas Bier. Sowohl der Reis als auch das Bier werden von spezialisierten Maschinen portioniert, Hightech Japan at its best. Wenn alles glattgeht, bin ich heute Abend gegen 19-20 Uhr zu Hause.
Damit ich schließe ich das Blog. Vielen Dank fürs lesen und bis zum nächsten Mal!