Todoroki-Tal
Heute habe ich ein absichtlich weniger umfangreiches Programm gefahren. Mein Weg führt zum Todoroki-Tal. Das klingt jetzt erstmal nach Indiana Jones, ist aber einfach ein landschaftlich schöner Ort in Setagaya, nur eine halbe Stunde von der Innenstadt entfernt. Leider war nicht alles zugänglich, was mir aber schon vorher bewusst war. Anscheinend ist da vor einiger Zeit in Baum umgekippt und deswegen haben sie die ganze Promenade am Bach entlang gesperrt. Der japanische Garten war ebenfalls geschlossen, mutmaßlich weil viele Gärten über Neujahr dichtmachen.

Macht aber nichts, denn dadurch musste ich ein Stück entlang des Tales durch ein hübsches Wohngebiet spazieren. Die Häuser da sind nicht groß, aber ich glaube, das ist eine ziemlich teure Gegend, denn die Anlagen sind gepflegt und die Autos eher von der teuren Sorte – sogar Oldtimer sind dabei.




Weiter südlich kam man dann aber doch in den Park hinein, mit sehr hübschen Ansichten. Die gelben Schilder versperren den Weg am Bach entlang.





Einen kleinen Tempel gibt es da auch, mit einer besonders hübsch angelegten Quelle:



Am Ufer des Tama
Nun wäre das alleine ein ziemlich kurzer Spaziergang gewesen. Drum bin ich ein bisschen weiter gelaufen und dann am Ufer des Tama weiter. Dieser Fluss verläuft im Süden von Tokio und fließt dann beim Flughafen Haneda in die Bucht. Er stellt auch, wenn ich das richtig verstanden habe, die Grenze zwischen der Präfektur Tokio und der Präfektur Kanagawa (Kawasaki, Yokohama) dar.




Toshimaen Niwa-no-yu
Danach bin ich wieder in den Nordwesten nach Nerima gefahren, genauer gesagt nach Toshimaen. In der Bahn sammelten sich zunehmend Muggles, die gerne Zauberer wären, denn dort gibt es die „Making of Harry Potter“ Ausstellung. Das war allerdings nicht mein Ziel (nichts gegen Harry Potter, aber ich bin kein so riesiger Fan), sondern das Toshimaen Niwa-no-yu. Ein öffentliches Bad, in diesem Fall mit natürlichem heißen Quellwasser, das aus großer Tiefe gepumpt wird. Ein Onsen also, wenn auch ein erzwungener. Das ist wieder eins dieser Luxusbäder, wo man für sein Eintrittsgeld auch Handtücher, Freizeitkleidung und ein Armband bekommt, mit dem man einen verschließbaren Spind nutzen kann und mit dem man auch im Restaurant und im Laden bezahlen kann. Abgerechnet wird am Schluss.
Wie immer sind die Bilder aus dem Netz geklaut.



Nach dem Bad ein Bier und eine kleine Mahlzeit, in diesem Fall Tempura:

Danach zurück ins Hotel, rechtzeitig für die (zumindest bei mir) beliebte Fotoreihe: Sonnenuntergang mit Blick auf den Fuji.

Abendessen bei Kuro Sushi
Abends war ich dann noch bei Kuro Sushi essen. Das ist eine Sushi-Kette, wo man per Tablet Sushi bestellt und dieses dann per Förderband zum Tisch gebracht wird. Alles ziemlich automatisiert, selbst das Zahlen geht per self-checkout. Mittlerweile habe ich auch rausgefunden, wie ich online eine Reservierung vornehmen kann. Das ist eine gute Idee, denn das Lokal ist ziemlich begehrt. Für mich hat es noch den Vorteil, das es fast vor der Hoteltür liegt, zwei Minuten zu Fuß.









Kostenpunkt? €25,- inklusive einem Umeshu Soda. Kuro Sushi ist günstig, aber der Yenkurs von 164 Yen pro Euro macht die Kosten fast schon lachhaft.
Die Japaner finden den Yenkurs natürlich nicht ganz so gut, weil das Land viel importieren muss, insbesondere Energie. Tatsächlich ist die Inflation merklich gestiegen, was in Japan allerdings nur 2,6% bedeutet, da sind wir in Europa Schlimmeres gewohnt. Der schwache Yen kurbelt natürlich auch die Exporte an und vor allem den Tourismus.
Von letzterem profitieren natürlich manche, aber an sehr stark von Touristen heimgesuchten Orten verursacht das natürlich auch Probleme. Wer nach Japan reist, vor allem in den Stoßzeiten im Frühling und Herbst, sollte ernsthaft in Erwägung ziehen, eben nicht die klassische Japantour (Tokio, Kamakura, Nikko, Kyoto, evtl. Hiroshima) zu machen sondern auch andere Orte aufzusuchen. Kanazawa, Hiraizumi, Aomori, Matsue, Kagoshima: es gibt viele wunderschöne Orte, und die hier genannten sind alle gut erreichbar. Oder man fährt eben im Winter oder tatsächlich im Sommer, da ist weniger los aber dafür ist es sehr heiß, wie ich 2023 erfahren musste.