17.04.2025 – Little India und Marina Bay

Erster voller Tag in Singapur, auf dem Programm stand vor allem eine Walking Tour durch Little India, aber wir haben auch noch ein paar andere Stätten abgeklappert.

Fort Canning Park

Die Walking Tour ging erst um 9.30 Uhr los, dank Jetlag waren wir aber schon früher bereit zum Abmarsch. Also sind wir zu Fuß zum unweit gelegenen Fort Canning Park, wo früher die britische Festung Fort Canning stand.

Auf dem Weg dorthin kamen wir an einem chinesischen Gemeindezentrum vorbei…
…und diesem hinduistischen Tempel, dem Sri Thendayuthapani.

Fort Canning stand auf eine Anhöhe, die man natürlich noch immer erklimmen muss, wenn man in den Park will. Angenehmerweise konnte man das weitgehend mit einer Rolltreppe tun!

Hier nun das historische Tor zum Fort, von dem nur noch wenig übrig ist.
Unweit davon das angebliche Grabmal des Keramat Sultan Iskandar Shah, dem letzten der Sultane von Singapur im 14. Jahrhundert, als es hier kurzzeitig schon mal eine islamische Herrschaft gab, die aber bald ins heutige Malaysia, vor allem Malakka, weiterzog. Begraben ist hier mutmaßlich niemand, aber es gehört zur örtlichen Mythologie.
Einen Palast oder ähnliches gab es aber schon, hier die Ausgrabungsstätte davon.
Das hier ist das Fort Canning Centre ist heute ein Museum und eine Eventlocation, ursprünglich war es eine Kaserne von 1926.
Schon wieder knapp außerhalb des Parks ist dieser Aufgang aus einer Unterführung, der Fort Canning Tree Tunnel. Da standen Dutzende von Instagrammern an, um ihr Motiv dorthin zu platzieren, wo jetzt die Dame sitzt.

Little India

Was ich heute erst lernte: Little India ist kein historisches ethnisches Viertel von Singapur (so wie Chinatown und Kampong Gelam), sondern eine Erfindung der Tourismusbehörde, die kurzerhand eine Region entlang der Serangoon Road zu „Little India“ deklarierte. In der Gegend wohnen schon auch viele indischstämmige Singapurer, vor allem Tamilen, aber auch Pakistanis, Thai und andere mehr. Auch heute ist das ein Viertel, wo viele neuere und neueste Immigranten hinziehen, derzeit z.B. aus Bangladesh und Nepal.

Prägend für die Gegend sind die vielen erhaltenen Shop Houses. Das sind Häuser mit einem Laden im Erdgeschoss und Wohnungen in den Stockwerken darüber. Das war die häufigste Art von Haus in ganz Singapur, bis sie vor allem ab den 1980ern durch Hochhäuser ersetzt wurden, um der Wohnungsnot Herr zu werden. Mit Erfolg übrigens: heute wohnen 80% der Singapurer in Wohnungen, die vom Staat gebaut wurden und dann in 99-jähriger Erbpacht günstig an die Bürger verkauft werden. Die staatliche Wohnungsbaugesellschaft kümmert sich um die Renovierungen der Fassade (alle muss all 5-7 Jahre neu gestrichen werden), aber die Bewohner selbst kümmern sich selbst um den Erhalt ihrer Eigentumswohnungen. Sehr viel Staat für ein so dezidiert kapitalistisches Land wie Singapur.

Aber die Shop Houses sind schon hübscher, viele stehen mittlerweile unter Denkmalschutz.

Deutschen Einfluss gibt es in Singapur allerdings keinen, ist schon very British. Oder?

Auch jenseits der Shophouses ist vieles schön bunt und es gibt auch einiges an Wandgemälden zu sehen – natürlich alles offiziell und legal, „wilde“ Street Art gibt es in Singapur nicht.

Gotteshäuser

Little India ist keineswegs ethnisch, kulturell oder gar religiös homogen.

Das hier ist die Abdul Gafoor Moschee
prächtig verziert.
Die anglikanische Church of the True Light
…mit Gottesdiensten in Englisch, Chinesisch, Malayisch und vielen weiteren Sprachen.
Und ein kleiner Dutuk-Schrein, ziemlich synkretistisch, aber mit Wurzeln im malayischen Naturgeisterglauben.

Aber die hinduistischen Tempel sind schon die spektakulärsten Gotteshäuser der Gegend. Hier Eindrücke vom Sri Veeramakaliamman Tempel:

Das hier ist der Sri Srinivasa Perumal Tempel.

Buddhistische Tempel gibt es übrigens auch. Der Sakya Muni Buddha Gaya Tempel ist besser bekannt als der Tiger Tempel, weil er vom Gründer des Tiger Balm Konzerns gegründet wurde.

Der „Tiger Tempel“ mutet thailändisch an…
Lieder werden die Tiger gerade renoviert.

Direkt gegenüber ist der Leong San See Tempel. Auch buddhistisch, aber eindeutig chinesischen Ursprungs und ein totales Kontrastprogramm.

Tekka Centre

Während der Walking Tour gab es eine kurze Pause im Tekka Centre, einem Hawker Centre, einem der großartigen Street Food „Tempel“ von Singapur, die mittlerweile auch UNESCO Weltkulturerbe sind. Außerdem wird hier auch Kleidung und sonstige Waren verkauft und es gibt einen Wet Market mit frischem Fleisch, Fisch und Gemüse.

Marina Bay

Danach sind wir erstmal zur Siesta zurück ins Hotel. Abends sind wir dann aber nochmal aufgebrochen zur Marina Bay an der Mündung des Singapur-Flusses. Das erwies sich als Glücksfall, denn Wetter und Licht waren optimal.

Spectra – A Light & Water Show

Wie man auf den Bildern sieht, ging während dieses Spaziergangs die Sonne unter. Das war auch eingeplant, denn wir wollten um 20 Uhr die Lightshow Spectra des Marina Bay Sands Hotel sehen. Das war auch tatsächlich ziemlich spektakulär.

Ein Wort zur Fotografie: ich habe nur mein Smartphone (Pixel 9 Pro) dabei, auf die große Kameraausrüstung habe ich angesichts der Temperaturen verzichtet. Dadurch kann ich aber auch ohne viel Gewicht ein Stativ mit mit führen, was sich hier sehr bewährte.

Das Ganze ist natürlich sehr dynamisch und mit Musik unterlegt. Hier das Finale der 15-minütigen Show als Video:

Damit hatten wir unser touristisches Tagwerk aber nun wirklich getan und fuhren zurück zum Hotel.

In der U-Bahn-Station begegneten wir noch freundlichen Putzrobotern wie diesem.

Abendessen gab es im Mini-Hawker Centre gegenüber vom Hotel:

Ein Gedanke zu „17.04.2025 – Little India und Marina Bay“

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert