Dritter und letzter Tag in Berlin, geplantes Highlight ist eine Führung durch den Bundestag, aber die ist erst nachmittags. Also zunächst ein kurzer Ausflug auf den Kurfürstendamm, der Sonntags vergleichsweise ausgestorben ist.





Samurai-Museum
Ich muss zugeben: der Trip nach Berlin ist schön und gut, aber eigentlich zieht es mich wieder nach Japan, wo ich über Weihnachten wieder sein werde. Aber nachdem in der East Side Gallery bereits ein japanischer Sektor beworben wurde und ich bereits ganz leckeres Okonomiyaki essen konnte, gibt es vielleicht noch mehr Japan in Berlin. Und siehe: das Samurai-Museum. Eine Privatsammlung und erst seit 2022 geöffnet. Entsprechend modern ist alles gehalten. Anstatt Beschriftungen gibt es interaktive Touchscreens, die zumindest derzeit auch alle funktionieren.
Ich muss sagen, ich war positiv überrascht. Der Eintritt ist mit knapp 15 Euro vertretbar, bizarrerweise ist das Ticket billiger, wenn man es direkt vor dem Museum online kauft, als zwei Meter weiter an der Kasse. Willkommen im 21. Jahrhundert. Vor allem aber hat das Museum die größte und beeindruckendste Sammlung von Samurai-Rüstungen und Helmen, die ich jemals gesehen habe. Auch in Japan ist mir bisher nichts Vergleichbares untergekommen. Die Schwertsammlung ist weniger umfangreich, dafür gibt es aber eine recht gelungene Videoinstallation zum Schwertschmieden.
Und obwohl das Museum sich durchaus auch an Kinder wendet, wird hier keine romantische Überhöhung der Samurai betrieben sondern ganz nüchtern die historische Entwicklung der japanischen Kriegerkaste dargestellt. Es gibt Artefakte aus der Kamakura, Muromachi, Sengoku und Edo Epoche. Auch die Wandlung der Bewaffnung (Samurai waren ja ursprünglich berittene Bogenschützen) wird sauber beschrieben und kein Katana-Kult betrieben. Durchaus empfehlenswert also.

Hier nun Highlights der wirklich beeindruckenden Sammlung an Rüstungen:















Auch die Helmsammlung ist wirklich beeindruckend.











Reichstagsgebäude
Der Deutsche Bundestag hat nunmehr seit 25 Jahren seinen Sitz im Reichstagsgebäude in Berlin. Führungen gibt es nur gegen Voranmeldung, dafür sind sie kostenlos. Nachdem ich kein Interesse an einer Plenarsitzung hatte habe ich mir für den Sonntag eine historische Führung gebucht. Die Führerin war ein wenig wirr, hat aber so weit ich das beurteilen kann, keinen Unsinn erzählt.
Außenansichten



Innenansichten







Gute Nacht, Deutschland
Ok, so apokalyptisch war das Ende der Führung dann doch nicht. Aber wir waren pünktlich zum Sonnenuntergang auf dem Dach mit der (vom Architekten gehassten) Kuppel. Die Bilder sprechen für sich, denke ich.






So, mittlerweile ist Montag und ich sitze im Zug zurück nach München, der zumindest bisher tatsächlich pünktlich ist und mich angeblich in vier Stunden nach Hause bringt. Aktuell 262 km/h zwischen Halle und Erfurt. Das ist schon fast Shinkansen-Feeling, wenn es doch nur immer so wäre. Damit schließe ich den Blog.