Meine eigentliche Urlaubsreise dieses Jahr nach Dänemark war ja schon im Juni, drum wollte ich über das verlängerte Wochenende von Mariä Himmelfahrt noch einen kleinen Trip machen. In anderen Jahren hat mich der Weg um diese Zeit nach Wien, Budapest und Bratislava geführt – also ganz im Zeichen des KuK. Nun war ich auch schon mal in Prag, das ist aber 11 Jahre her und war im Winter, also auf ins Auto und ab in die Hauptstadt von Tschechien!
Mittlerweile bin ich wieder zurück in München und schreibe diesen kurzen Reisebericht. Anstatt dem chronologischen „Tag für Tag“ Format ordne ich die Fotos diesmal thematisch.
Aussichten
Mein Weg führte mich diesmal zu verschiedenen Aussichtspunkten: diverse Brücken und Hügel rund um Prag (z.B. die Burg, der Sommerpalast, die Bastion, der Vyšehrad, etc.) Hier einfach mal vergleichsweise unsortiert die Aussichten.
Hotel Vienna House Prague Andel
Untergekommen bin ich im besagten Hotel im Ortsteil Andel auf dem westlichen Moldauufer südlich der Kleinseite. Ich hatte ein „Executive Doppelzimmer“ gebucht wurde dann aber auf ein Apartment upgraded. Das hatte schon was für sich:
Anders als viele, die ihr Hotelzimmer hauptsächlich zum Duschen und Schlafen brauchen, ist mir ein komfortables Zimmer lieber. Denn nach 8 Stunden harter Touristenarbeit am Tage gehe ich abends normalerweise nur nochmal zum Essen raus und relaxe danach gerne auf dem Zimmer. Außerdem habe ich sehr gerne einen richtigen Schreibtisch, weil ich ja auch meine Fotos bearbeiten muss.
Sehenwürdigkeiten
Hier nun die Auswahl an Sights, die ich in den faktisch zwei Tagen geschafft habe anzusehen.
Karlsbrücke
Altstadt
Jüdisches Viertel
Mittlerweile war es dann aber auch 10 Uhr und die Altstadt füllte sich mit Touristen. Zeit woanders hin zu gehen.
Prager Metronom
Direkt vom jüdischen Viertel kann man eine Moldaubrücke überqueren und steht vor einem Hügel mit Park.
Angesichts der ziemlich heftigen Treppenkletterei, die es brauchte, um zum Metronom zu kommen, war ich sehr darauf bedacht, die hart erkämpften Höhenmeter nicht ohne Not aufzugeben. Glücklicherweise kann man oben im Park entlang gehen und kommt über eine Brücke zum nächsten Hügel.
Lusthaus der Königin Anna und Königlicher Garten
Aber der eigentliche Grund, da hin zu gehen, ist dass man nur durch den sog. „Hirschgraben“ von der eigentlichen Prager Burg getrennt ist. Und von dieser Seite kann man wesentlich tollere Aufnahmen von der Prager Burg und vom Veitsdom machen als von unten. Der normale Tourist sieht die Burg und den Dom nur von unten oder von direkt davor, beides keine idealen Perspektiven.
Prager Burg und Veitsdom
Von den Gärten aus hingegen kann man die riesige Anlage und Kirche zwar nicht in ihrer Gesamtheit fotografieren, aber eben doch wesentlich besser also von unten oder direkt davor:
Hier noch ein paar weitere Ansichten der weitläufigen Burganlage:
Gärten der Burg
Von der Burg aus geht man dann wieder einen steilen Weg runter ins Tal. Von dort aus wiederum kann man zu den Gärten der Burg – das sind allerdings nicht die königlichen Gärten, sondern vielmehr die der Adeligen und Reichen, die sich an den Hängen des Burghügels Anwesen errichteten. Es steht auch am Eingang ganz dick und fett, dass man von hier aus nicht zur Burg kommt. Gute Warnung, denn die Kletterei ist substantiell und wer meint, hier eine Abkürzung zur Burg zu finden, wird sich ganz schön ärgern. Hier ein paar Eindrücke:
Neustadt
Die meisten Touris kommen über die Altstadt plus Kleinseite und Burg nicht hinaus, doch Prag ist natürlich noch viel größer. Auch die sog. Neustadt ist ziemlich alt und geht bis ins Mittelalter und die frühe Neuzeit zurück.
Vyšehrad (Prager Hochburg)
Die Prager Burg ist bekannter, aber die eigentliche Festung Prags war der Vyšehrad, der auch deutlich älter ist und aufs 10. Jahrhundert zurückgeht. Sie ist südlich der Neustadt am östlichen Moldauufer gelegen. Allerdings wurde es im Laufe des 17. Jahrhunderts immer klarer, dass diese Befestigung nicht mehr viel bringt, entsprechend sieht das Ganze aus der Ferne nicht so beeindruckend aus wie die Prager Burg mit dem Veitsdom.
Und in den Mauern gibt es Kasematten – das hat nichts mit Käseherstellung zu tun, es handelt sich vielmehr um Gänge innerhalb der dicken Mauern zur schnellen Verlegung von Truppen.
Kafkaeskes und Überraschendes
Natürlich ehrt man in Prag auch den berühmtesten literarischen Sohn der Stadt, Franz Kafka, unter anderem mit Statuen.
Blöderweise war ich kurz nach der vollen Stunde da und hatte keine Lust bis zur nächsten Rotation zu warten. Aber wozu gibt es Youtube?
Natürlich hatte ich in Prag nicht mit der spanischen Inquisition gerechnet und die tauchte auch nicht auf. Dafür war aber überraschenderweise die Prague Pride Week – fast einen Monat nach dem Christopher Street Day. Warum die Prager LGBTQ-Szene fast einen Monat später dran ist als die meisten solcher Events konnte ich nicht herausfinden.
Es war aber recht viel los, mit Festival auf einer Moldauinsel……und großer Parade, aus Umweltgründen ohne motorisierte Umzugswägen.
Auch die Tierwelt konnte überraschen:
So gibt es in Prag wirklich Unmengen von Schwänen (das hier ist nur ein kleiner Teil, da waren bestimmt über hundert)……aber nur eine einzige Bisamratte, oder ist’s ein Nutria? Schnell, ist ein Zoologe im Saal?
Essen und Trinken
Wer mich kennt, weiß, dass ich nicht nur zum Fotografieren Städtereisen unternehme, sondern auch aus kulinarischen Gründen. Ich habe eine Food Tour gemacht und auch ansonsten einiges ausprobiert. Hier also die Ausbeute:
Bier!eingelegter WeichkäseSchweinehals mit AjvarPrager Schinken mit Sahnemeerettichmehr eingelegter Käsesauer eingelegter Karpfenpanierter gebratener Edamer mit RemouladePulled Pork, Schnitzel, Kartoffelpuffer und GemüseSteak TartareDie Theke in der Kantyna, einer Nobel-CafeteriaHühncheneine Art Naan aus KartoffelnOchsenbrust in einer genialen MeerrettichsauceBratkartoffelnGin and TonicAschekartoffeln in cremiger Sauce mit Rauchkarpfen Nachtisch mit Sahne und AprikoseSülze und Bratwurst
und ja, die Tschechische Küche ist durchaus fleischlastig und auch eng mit den Küchen des restlichen KuKs sowie Bayerns verwandt. Trotzdem lecker!
So, das war es dann auch schon mit dem Kurztrip nach Prag, aber für de facto zwei Tage (Anreise Freitag, Samstag/Sonntag in Prag, Abreise Montag) habe ich doch einiges gesehen und gegessen. Vielen Dank fürs Lesen und bis zum nächsten Mal!