10. September 2025 – Invalides, Rodin, Pantheon

Stell Dir vor, es ist Revolution und keiner kommt hin, weil die Bahnen nicht fahren. So schlimm war es heute nicht, trotz „bloquons tout“. Die S-Bahnen waren zwar massiv eingeschränkt, aber die Metro fuhr normal, das reicht für meine Zwecke.

Es war aber überall jede Menge Polizei unterwegs und in Bereitschaft. Es gab auch regelmäßig solche Kolonnen, die mit Blaulicht unterwegs waren.

Hôtel des Invalides

Mein erstes Ziel war das Hôtel des Invalides, hauptsächlich wegen dem Dom und dem dort befindlichen Grab Napoleons. Ich war zur Öffnung (um 10 Uhr) da, es war nicht viel los, obwohl eine lateinamerikanische und eine chinesische Reisegruppe auch vor Ort waren.

Wie so manches in Paris ist die Anlage ziemlich monumental.

Das gilt für den Invalidendom natürlich noch mehr:

Drinnen ist dann natürlich vor allem die Krypta Napoleons mit seinem Sarkophag:

Ein Engländer würde jetzt fragen: wie viele Napoleons passen denn in diesen Riesensarg? Der war doch so klein! In Wirklichkeit war Napoleon sicher kein Hüne, aber ein für seine Zeit ganz normal gewachsener Kerl.

Das hier ist allerdings der wesentlich weniger erfolgreiche Napoleon II (22. Juni bis zum 7. Juli 1815). Wie immer ist die Sequel nicht so gut wie das Original.

Im Erdgeschoss des Doms werden dann auch geringere Lichtgestalten der französischen Militärgeschichte geehrt:

Wie z.B. Ferdinand Foch

Um in den Invalidendom zu kommen, braucht man ein Ticket für das Armeemuseum. Das habe ich mir dann auch kurz angesehen, zumindest die Ausstellungen vom 17. – 19. Jahrhundert und die über Charles de Gaulle.

Bei letzterer kann man sich des Eindrucks einer gewissen Heldenverehrung nicht erwehren.
Sie haben auch bissige Karikaturen.

Die Ausstellung über das 17. bis 19. Jahrhundert ist mehr für Fans von Waffen und Uniformen interessant. Die Museumsdidaktik ist offensichtlich ein bisschen altmodisch und auch gemischt: die meisten Beschriftungen sind nur auf französisch, nur manche sind auch auf Englisch und es ist unklar, wie diese Auswahl getroffen wurde.

Dafür gibt es aber dieses herrlich unironische Gemälde.
Damit schloss ich meinen Besuch ab.

Musée Rodin

Nun habe ich es eigentlich nicht so mit Kunstmuseen, aber das Musée Rodin ist gleich um die Ecke vom Hôtel des Invalides, es gibt ein vergünstigtes Kombiticket und tatsächlich machte Rodin schon ziemlich coole Statuen.

Die berühmteste davon ist natürlich „Der Denker“.

Die Biester sind allerdings alle tiefschwarz, da musste ich schon ziemlich nachbearbeiten, dass man wirklich was erkennt. Das geht mitunter auf Kosten der Natürlichkeit der Farben.

Was den Herrn Rodin (für mich) auszeichnet, ist die ausdrucksstarke Emotionalität seiner Skulpturen.

Dieser Herr hat daran gedacht, seinen Schlüssel mitzunehmen…
…diese Person hat ihren Schlüssel verloren.
Das Tor zur Hölle
Im Haus findet sich u.a. dieses Selbstbildnis.
Aber selbst der Herr Rodin war nicht gegen ein bisschen „Japonisme“ gefeit. In seinem Anwesen hatte er nicht nur seine eigenen Werke, sondern auch diesen japanischen Gott der Langlebigkeit.

Panthéon

Weiter ging es zum Panthéon, wo die großen historischen Gestalten Frankreich (bis auf Herrscher) symbolisch oder tatsächlich begraben sind. Das liegt auf einem Hügel, von der Metro muss man ganz schon hochstiefeln.

Man kommt dabei an dem historischen Sorbonne-Gebäude vorbei…
…droben, gegebüber von Panthéon ist auch die juristische Fakultät.
Hier ist dann auch das Panthéon: nicht von ungefähr so benannt, aber natürlich wesentlich größer als das Vorbild in Rom.

Nun wollte ich also Voltair, Marie Curie und Joefine Baker meine Aufwartung machen…

…aber da hat mir „bloquons tout“ einen Strich durch die Rechnung gemacht.

Jardin du Luxembourg

Also bin ich in den nahe gelegenen Jardin du Luxembourg. Eigentlich eine sehr schöne Parkanlage, allerdings wurde das Wetter zunehmend schlechter.

Damit habe ich dann mein touristisches Tagwerk für heute beendet.

Kulinarisches

Nun bin ich ja nicht nur zum Sightseeing in Paris, sondern auch zum Essen!

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