Paris in Revolt!
Heute habe ich meine erste walking tour gemacht, unter dem Titel „Paris in Revolt!“, also zu den französischen Revolutionen. Von den historischen Stätten ist nicht mehr viel erhalten – die Bastille wurde geschleift, die Guillotine abgeschafft (1977!), der Tuillerien-Palast abgefackelt. Aber zumindest für mich ist auch spannend, historische Orte zu begehen, auch wenn da nicht mehr viel zu sehen ist. Ich habe mir auch mal in Chicago die Hacken abgelaufen, um den Ort der sog. Haymarket Riot zu finden – heute ein Parkplatz.
Allerdings war ich froh, einigermaßen historisch gebildet zu sein. Der Guide sprang fröhlich zwischen der französischen Revolution von 1789, Napoleon, der Julirevolution von 1830, der Februarrevolution von 1848, der Pariser Kommune von 1871 und Bloquons Tout hin und her, aber interessant war’s schon.








Kulinarisches
Gestern Abend gab es Küche aus den ehemaligen französische Kolonien, in diesem Fall Vietnam, ich brauchte eine Dosis asiatische Küche:


Heute war ich in einem Netten Restaurant in der Nähe der Katakomben essen:



Katakomben
Die Katakomben wollte ich mir auf jeden Fall gerne ansehen. Allerdings war das gar nicht so einfach: die Tickets sind teurer als die vom Louvre und in sehr begrenzter Anzahl eine Woche vor dem Besuchstermin zu haben. Aber ich habe es geschafft! Und immerhin funktioniert das dort mit den timeslot-Tickets wesentlich besser als im Louvre, es gibt keine Wartezeit und das Besucheraufkommen war absolut OK. Allerdings gab es Taschenchecks sowohl beim Reingehen als auch wieder beim Rausgehen – logisch. Irgendein Depp würde sonst sicher versuchen, einen Knochen als „Souvenir“ mitzunehmen.
Was mir gar nicht klar was, ist dass die Nutzung der Katakomben zur Lagerung von Knochen eine „Zweitnutzung“ der unterirdischen Gewölbe war. Das eigentliche Problem war, dass Teile von Paris einsturzgefährdet waren. Es wurde nämlich seit Jahrhunderten Kalkstein unter Paris gefördert, der Boden unter Paris war wie ein Schweizer Käse. Bevor es noch schlimmer wurde, hat man also in einer großen, Jahrzehnte dauernden Ingenieursaktion Stützsäulen eingebaut. In diesen Bildern sieht man das ganz gut:



Kurz vor der Revolution kam man dann auf die Idee, dass die vielen Friedhöfe im Stadtzentrum – vor allem die Massengräber – keine so gute Idee waren. Also hat man sie stillgelegt und die Knochen umgelagert: eben in die Katakomben. Millionen von Skeletten.

Das Resultat ist schon ziemlich makaber und wird schon seit dem 19. Jahrhundert von Besuchern besichtigt. Früher nur hochrangige Persönlichkeiten, heute jeder, der sich ein Ticket leisten und eins ergattern kann.













Alles schon ziemlich beeindruckend. Die ganze Tour dauert eine knappe Stunde und man geht einen knappen Kilometer (plus 20 Meter Treppen runter und wieder rauf). War aber auf jeden Fall spannend!