25.12.2018 – Von uralten, alten und alternden Kulturen

Am Weihnachtstag (der hier glücklicherweise nicht zur Schließung von allem führt) haben wir uns mit den Kulturen Okinawas beschäftigt. Zum Beispiel mit der traditionellen Religion der Rykukyu-Inseln vor der Eroberung durch Japan. Auf einigen vorgelagerten Inseln östlich vor Okinawa Honto, die aber über Brücken zu erreichen sind, haben wir Stätten der alten Religion und andere interessante Ort gefunden.

Hier auf der Insel Hamahiga liegt das Grab von Amamikyu, der Schöpferin der Ryukyu-Inseln.
Mit spannenden…
…von der Erosion geformten Felsen.
Wie auch hier.

Das Grab selber habe ich nicht fotografiert, es ist seitlich in eine der Felswände eingelassen.

Ganz in der Nähe liegt er Ort, wo gemäß dem Mythos die ersten Menschen auf die Ryukyu-Inseln kamen.
Der Strand in der Nähe.
Dieser Strand liegt auf einer anderen vorgelagerten Insel, Ikei.
Er ist von einer Gruppe Einsiedlerkrebse bewohnt. Leider ein bisschen unscharf.
Auch diese Muschel hat Beine.

Der Weg zu diesen vorgelagerten Inseln über eine längere Brücke

…mit einer bizarren Raststätte…
…mit Meerblick.

Von den uralten zu den alten Kulturen. Vor der Eroberung Okinawas durch die Japaner 1609 gab es hier ein eigenes Königreich, das aber auch erst aus rivalisierenden Fürstentümern geformt werden musste, und zwar im 15. Jahrhundert. Die Burgen (bzw. Burgruinen) und andere Stätten dieses Königreichs gehören zum UNESCO-Weltkulturerbe.

(Das Königreich Ryukyu blieb formal bis 1879 bestehen, weil die Japaner die Fiktion der Unabhängigkeit aufrecht erhalten wollten, um so besser mit China handeln zu können).

Dies hier ist die Burgruine von Katsuren, eines der Fürstentümer, die im 15. Jahrhundert nach und nach dem Königreich Ryukyu mit Hauptstadt in Naha angegliedert wurden.
Aus europäischer Sicht sieht das auch viel mehr wie eine richtige Burg aus als die meisten solchen Bauten auf Honshu. Aber es ist eben auch deutlich älter und wirklich für den Krieg errichtet.
Die Burgen auf Okinawa liegen auch erhöht auf Hügeln, in Japan ist das längst nicht immer der Fall.
Dies hier ist eine der anderen Burgruinen, die von Zakimi. Auch diese wurde im 15. Jahrhundert bei der Vereinigung geschleift.
Es sind natürlich Ruinen, aber dank Massivbauweise ist noch recht viel erhalten. Auf diesem Feld stand der Palast bzw. das Wohngebäude.

Und nun zu etwas ganz anderem. Das heutige Okinawa ist stark von der Präsenz großer US-Militärbasen geprägt. Und die dort stationierten Soldaten wollen einkaufen und essen gehen, die Leute von Okinawa wiederum wollen auch einkaufen und essen gehen. Das Resultat (oder eins der Resultate):

Das Chatan American Village, eine über mehrere Straßenblocks verteilte Ansammlung von Einkaufszentren. Die haben zwar alle ihre besten Tage schon gesehen…
…aber die bizarre Weihnachtsdeko macht es mehr als wett.

Und sobald es dunkel wird erstrahlen Tausende von elektrischen Sternen:

Doch nicht alle Deko ist weihnachtlich.

Heute, am 26.12. hat uns leider der Regen endgültig eingeholt, bisher waren es immer nur ein paar Tropfen am Nachmittag. Drum werden wir wohl nicht so viel machen, die reinen Indoor-Aktivitäten sind eher selten bzw. wie ein geplanter Kochkurs eben nicht spontan planbar. Aber am 27. soll es wieder besser werden.

Ein Gedanke zu „25.12.2018 – Von uralten, alten und alternden Kulturen“

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