08.11.2017 Mito, Kairakuen

Wir waren in Mito, ca. eine Stunde nordöstlich von Tokio. Das ist die Hauptstadt der Präfektur Ibaraki, allerdings „nur“ mit ca. 270.000 Einwohnern. Der Grund, warum man als Tourist hierher fährt, ist der Kairakuen, der dritte und letzte der drei großen Gärten.

Im Gegensatz zu den anderen beiden großen Gärten, welche die Prinzipien des japanischen Gartenbaus verkörpern, ist Kairakuen berühmt, weil er als erster Garten nicht nur für den Daimyo gebaut wurde, sondern von Anfang an für die Öffentlichkeit zugänglich war. Er wirkt daher auch mehr wie ein westlicher Park als wie ein japanischer Garten. Kirsch- und Pflaumenbäume zwecks Blüte sowie andere typisch japanische Elemente sind natürlich trotzdem da.

Dies ist keineswegs der Karakuen, sondern ein ehemaliges Tretboot auf einem See in einer viel neueren Grünanlage auf dem Weg dorthin.
Auch hier fanden wir Kirschblüten. Das ist aber wohl kein Zeichen der nahenden Apokalypse, sondern eine spezielle Kirschbaumart, die nahezu ganzjährig Blüten trägt („semper florens“).
Wobei die Kirschblüten nicht alleine sind, ich habe aber keine Ahnung was hier blüht.
Hübsches Momoji fanden wir auch.
Dies ist nun tatsächlich Kairakuen, hier ein Stand schöner japanischer Zedern.
Sehr reizvoll fand ich auch dieses Wäldchen, links Zedern rechts Bambus.

Der Erbauer der Kairakuen (ein Daimyo von einer Tokugawa-Nebenfamilie) war ein Reformer. Ganz demokratisch ging es dann trotz allgemeiner Öffnung des Parks doch nicht zu, er baute sich eine private Residenz in den Park.

Dorthin lud er Dichter und andere illustre Gäste ein.
Wenn im Park mal nix zu sehen war, kein Problem, dafür gibt es Wandmalerei.
Und zwar in fast jedem Raum.
Dieser Raum wurde u.a. benutzt um den Mond anzuschauen.

So, damit habe ich jetzt eine Menge von dem gesehen, was Japan dem Touristen zu bieten hat: die drei großen Gärten, die vier wichtigsten historischen Hauptstädte, die fünf berühmtesten Burgen. Fehlen noch die sieben Ringe der Zwerge und die dreißig Kammern der Shaolin.

Außer dem Kairakuen hat Mito noch ein Glockenspiel am Bahnhof zu bieten.
Zum Mittagessen gab es Mapp Doufo, also Tofu in scharfer Chili-Hackfleisch-Bohnensauce mit Szechuanpfeffer. Das ist ein in Japan beliebtes chinesisches Gericht.
Abends waren wir noch in Tokio im Stadtteil Ueno aus. Dort geht es auch unter der Woche ganz schön zu.
Es gab sogar Kneipen mit Freiluftsitzen, bei ca. 15 Grad. Wir waren dann doch lieber drinnen.

In japanischen Kneipen (Izakaya) teilt man sich kleine Portionen verschiedener Speisen, ähnlich wie spanische Tapas.

Eingelegtes Gemüse…
…frittierte Süßkartoffeln…
…Spieße mit knuspriger Hühnerhaut…
…und sogar frittierte Hühnerknorpel. Knurpsig, aber lecker!

Morgen machen wir einen Ausflug auf die Tokio Bay und nach Yokohama.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert