22.10.2017 Geibikei und Hiraizumi

Wie erwartet war das Wetter heute schlecht, Dauerregen. Um das Beste daraus zu machen haben wir unser Programm gestrafft: erst sind wir gleich in der Früh nach Geibikei, einer landschaftlich schönen Schlucht bei Hiraizumi gefahren. Die erste Bootsfahrt des Tages war nur leicht verregnet und leicht besucht, die nächste nach uns war schon deutlich voller!

So ungefähr muss man sich Boote, Fahrer und Landschaft vorstellen.
Man sieht bereits einige Herbstfarben.
Der Fluss hat die Schlucht über Jahrtausende gefräst.
Mehr Farben.
In der Gegend (allerdings nicht in der Schlucht) wachsen reichlich Mikan, d.h. Mandarinen.

Hauptziel war Hiraizumi. Das war gegen Ende des 12. Jahrhunderts als Japan von der noch sehr chinesisch anmutenden Heian-Epoche in das erste Shogunat der Kamakura-Epoche überging die „Hauptstadt“ des Nordens, die in Sachen Kultur durchaus mit Kyoto konkurrierte. Auf Dauer ging das nicht gut, der erste Shogun Minamoto Yoritomo marschierte ein, danach ging es den Bach runter. Aber Kulturschätze sind noch reichlich da, die Stadt ist UNESCO-Weltkulturerbe.

Es gibt zwei große Tempelanlagen, dies ist die Haupthalle des Motsu-ji.
Am Motsu-ji ist vor allem die Gartenanlage berühmt. Leider war die Freude vom immer stärker werdenden Regen getrübt. Man stelle sich diese Farben in der Sonne vor.
oder diese…
oder diese!
Die größte Tempelanlage ist der Chuson-ji. Hier der Vorhof der Haupthalle.
Die Zypresse vor der Haupthalle. Die Haupthalle selbst ist gar nicht so spektakulär.
Eine große Chrysanthemenausstellung gab es auch.
Der Chuson-ji ist eine buddhistische Tempelanlage. Aber dieser shintoistische Schrein hat sich trotzdem eingeschlichen.
Der größte Kulturschatz von Hiraizumi ist der Konjiki-do mit viel Gold und Perlmutt. Den darf man selber nicht fotografieren, drum hier ein Bild aus dem Internet.
Hier wird des tragischen Helden Minamoto Yoshitsune gedacht, dem Halbbruder des ersten Shoguns Minamoto Yoritomo. Leider war der Yoshitsune zu beliebt, drum wollte der Shogun ihm ans Leder. Letztlich hat Yoshitsune, der in Hiraizumi Unterschlupf gefunden hatte, Seppuku begangen. Der Shogun ist dann trotzdem in Hiraizumi einmarschiert, war also alles umsonst.
Hier noch mein erstes Abendessen dieser Reise…
…und mein erstes Mittagessen.

Morgen geht es weiter nach Aomori ganz im Norden von Honshu. Evtl. poste ich vorher noch ein paar Videos.

3 Gedanken zu „22.10.2017 Geibikei und Hiraizumi“

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