Von Okayama durchquerten wir Honshu nach Norden und Westen an die andere Seite, die Nordküste hin zum japanischen Meer. Zwischen den Küsten sind hier nicht riesig hohe Berge aber doch ordentlich Mittelgebirge. Entsprechend zig sich die Zugfahrt – das ist hier ein anderes Japan jenseits von Shinkansen und Ultramoderne.
Ziel war Izumo-taisha, der zweitwichtigste Schrein im Shintoismus. Hier wird Ōkuninushi-no-mikoto verehrt, und quasi nebenbei sein mythologisch eigentlich wichtiger, aber in der faktischen Religion wenig bedeutende Vater Susanoo, Bruder der Sonnengöttin Amaterasu und Gott von Wind, Meer und Donner.
Der Deal war wohl so: Ōkuninushi-no-mikoto akzeptierte die Nachkommen Amaterasus (also die Kaiser von Japan) als Herrscher von Japan, dafür bekam er einen ganz tollen Schrein, der lange Zeit das höchste Gebäude Japans war (und auch früher doppelt so hoch wie heute, was zu einigen Einstürzen führte).
Der Schrein selber ist mit einem Zaun umgeben und nur Priester kommen rein. Dennoch kann man einiges sehen – laut Tini viel mehr als in Ise, dem wichtigsten Schrein, wo Amaterasu selbst verehrt wird. Interessant ist hier der Blick in die Vergangenheit. Der Schrein wird zwar alle 60 Jahre komplett neu gebaut – aber er bleibt doch weitgehend unverändert (bis auf die Größenreduktion). Und da es diesen Schrein tatsächlich verbrieftermaßen seit dem 7. Jahrhundert gibt, bekommt man einen Blick auf das ganz ganz frühe Japan. Die Architektur ist also älter als fast alle ältesten Kirchen Europas, auch wenn der Bau selbst 2013 neu gemacht wurde. Von verschiedenen Seiten:
Warum ist also Ōkuninushi-no-mikoto wichtiger als sein Vater? Er ist für Eheschließungen zuständig. Und in Japan wird shintoistisch geheiratet, dafür buddhistisch begraben. Entsprechend vielbeschäftigt ist der Kami
Dass Möwen diebische Viecher sind, weiß man ja. Doch hier nehmen auch die zahlreichen Milan-artigen Raubvögel den Begriff „Raub“ sehr ernst. Hier sieht man Tini mit ihrem zweiten gegrillten Kalmar. Den ersten hat ihr ein Raubvogel direkt aus der Hand gerissen, als sie mit ihm draußen lustig knabbernd unterwegs war. Wir waren alle reichlich überrascht und froh, dass Tini dabei nicht verletzt wurde.
Zum Abschluss noch zwei Bilder vom Abendessen in einem Izakaya (japanische Kneipe mit kleinen Speisen).
Morgen sehen wir und Matsue-jo an, eine der zwölf verbliebenen Originalburgen Japans.
Gratuliere zum Auffinden des Osterhasen in Japan!
… und ein Glück, dass Tini die hitchcockartige Vogelattacke unbeschadet überstanden hat! Wattet nich allet jibt…
Toller Leuchtturm! Hab vorher noch nie einen japanischen Leuchtturm gesehen…
Viel Spaß mit der schicken Burg in Matsue!
Schade, dass keiner das Ereignis auf Film gebannt hat… aber gut, dass ihr nichts passiert ist.
Hat Tini auch einen Wunsch am Baum hinterlassen?
naja, der Sturzflug war dann doch zu überraschend für die Kamera. Und nein, das wünscheln haben wir anderen überlassen.