25.03. Kagoshima: Sengan-en und Sakurajima

Heute in Kagoshima standen zwei Punkte auf dem Programm, die wir 2014 nicht geschafft haben. Sengan-en, der Garten des örtlichen Shimazu-Adelsgeschlechtes und die Vulkaninsel Sakurajima (da waren wir zwar 2014 schon, sind aber auf der Insel nicht rumgekommen).

Der Sengan-en ist etwas außerhalb der Stadt und war seit dem 17. Jahrhundert zweiter Wohnsitz der Shimazu. Die Shimazu, Herrscher der Satsuma-Provinz, hatten am meisten Kontakt mit China und Europa und waren selbst vor der Meiji-Restoration (1868) schon die treibenden Kräfte der Modernisierung Japans.

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Wer jetzt bei Satsuma vornehmlich an die Früchte denkt, die gibt es natürlich auch.
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Noch viel beeindruckender ist aber der Sakurajima-Rettich, der es aufgrund der fruchtbaren Vulkanerde locker auf die Größe eines Basketballs bringt.
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Blüten gibt es natürlich auch, wobei ich denke, dass dies hier Ume-Bäume (die Aprikose/Pflaume aus denen der Wein gemacht wird) sind.
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Die Ume ist auch schon am Abblühen.
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Das Bambuswäldchen hingegen ist immer grün.
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Hier die Residenz des Daimyo (Fürsten).

Weitere Ansichten aus dem Garten:

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Das eigentlich besondere am Sengan-en ist aber dies: ein japanischer Garten muss immer einen Hügel und einen Teich enthalten. Hier hat man drauf verzichtet. Warum? Die natürliche Aussicht stellt jede künstliche Anlage in den Schatten:

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Die Shimazu waren wie gesagt Modernisierer. Interessanterweise haben sie darum das Gelände neben dem Garten für die frühesten Experimente mit japanischer Industrialisierung genutzt, was mittlerweile ein ziemlich gut aufbereitetes und dokumentiertes Gelände / Museum ist – im Museum darf man leider nicht fotografieren.

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Hier das Mon (Wappen) der Shimazu: ein Kreuz im Kreis.
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Eine frühe Gießerei.

Letztlich ging es bei der Modernisierung auch darum, wieder militärische Anschluss an den Rest der Welt zu finden. 1863 hatten die Shimazu sich mit den Briten angelegt, die wiederum Kagoshima bombardierten, ohne dass die Satsuma etwas dagegen tun konnten, ihre Kanonen hatten viel weniger Reichweite. Also schlossen die Shimazu Frieden, schickten junge Leute zum Lernen nach London und experimentierten mit früher Industrie.

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Ein Ergebnis sieht man hier.
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In diesem Gebäude wiederum brachte man ausländische (primär britische) Ingenieure unter, die man quasi zur Entwicklungshilfe ins Land geholt hatte.

Am Nachmittag waren wir dann auf der Insel Sakurajima, wo wir mit einem anfangs völlig überfüllten Sightseeing-Bus rumfuhren.

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Nicht alles war sehenswert, wie beispielsweise dieses zweifelhafte Kunstwerk.

Aber die Ausblicke waren dann – trotz des diesigen Wetters – ziemlich gut.

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Wie z.B. den Sakurajima aus soviel Nähe wie erlaubt ist (der Vulkan ist aktiv und rauchte auch).
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Oder auch solche Ausblicke über die Bucht.

Morgen geht es weiter nach Okayama, wo wir uns mit Tinis Freundin Miho treffen, die uns zwei Tage begleiten wird.

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